Interview: HEAVEN SHALL BURN - Matze (Matthias Voigt)

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Man freut sich natürlich immer, wenn man Menschen irgendwie zum Nachdenken anregen kann. Oft ist es ja auch so, dass man nicht über bestimmte Themen nachdenkt, bevor es nicht einen Anstoß gibt.

"Es ist traurig, dass viele Menschen alles fressen, was ihnen aufgetischt wird."

Veröffentlicht am 10.04.2013

Drummer Matthias "Matze" Voigt gab uns bereitwillig Auskunft über das neue, bärenstarke Album, dessen Hintergründe und noch viel mehr ...

Euer neues Album „VETO“ (zum Review) ist wieder ein echter Kracher geworden. Das Album ist wiederum gereifter, auch abwechslungsreicher und teils melodischer geworden – wie kommt das?

Danke für das Kompliment. Ich denke einfach, dass man immer mehr erkennt, wo die eigenen Stärken liegen. Das ist ein ganz natürlicher Prozess. Es gibt natürlich auch viele Bands, die sich über die Jahre wirklich sehr verändern und plötzlich auch einen komplett anderen Stil spielen, aber das ist bei uns nicht so. Deswegen versuchen wir auch nicht, uns neu zu erfinden, sondern tun einfach das, was uns am meisten Spaß macht. Wir versuchen eher, den eigenen Stil für uns zu perfektionieren. Wenn die Leute auch eine Verbesserung hören oder zumindest positive Veränderungen hören, dann ist das natürlich umso besser.


Woher rührt der Albumtitel?

Die Platte sollte erst „Nackt unter Wölfen“ heißen. Das ist auch der Name eines Buches, das uns schon auf auf unserem „Whatever It May Take“-Album inspiriert hat. Dort hatten wir ja auch den Song „Naked Among Wolves“. Leider hatte der Verlag etwas dagegen. Wir hatten dort angefragt und die waren nicht so begeistert, wie wir uns das gewünscht hätten. Man muss sagen, dass das aber auch verständlich ist, da sie mit uns als Band sicherlich nichts anfangen können. Da wir die Arbeit des Verlages auch wirklich sehr respektieren, haben wir dann auch einfach nach einem anderen Namen für die Platte gesucht. Da der Verlag quasi sein Veto eingelegt hatte, lag der Name dann für uns auch irgendwie auf der Hand. Außerdem passt es generell gut zu unseren Inhalten, da wir oft Texte hatten, in denen es um Menschen ging, die gegen etwas aufgestanden sind. Im Zusammenhang mit dem Cover passt es auch sehr gut, da auch Lady Godiva damals gegen die Steuerpolitik ihres eigenen Ehemannes protestierte und damit ihr ganz persönliches Veto gegen etwas eingelegt hat.

Wie kamt ihr auf die Idee mit der Geschichte der Lady Godiva bzw. dem Albumcover?

Es ist einfach eine Geschichte die zeigt, dass es in vergangenen Zeiten auch schon Angehörige der herrschenden Klasse gab, denen es nicht egal war, welches Leid bzw. welche Benachteiligung den einfachen Leuten zugefügt wurde. Das Cover zeigt eben Lady Godiva, die für uns ein Symbol dafür ist, dass es auch gut situierte Menschen geben kann, die sich für die Belange derer einsetzen, denen es nicht so gut geht. Heutzutage ist sich ja jeder selbst der Nächste und denkt kaum an die, die auf der Strecke bleiben. Die Geschichte von Lady Godiva zeigt, dass es auch anders geht. Abgesehen davon wollten wir auch schon immer mal ein klassisches Cover haben, welches ein altes Gemälde zeigt. Wir finden also auch, dass es gut aussieht und eine passende Atmosphäre für das Album schafft.


Die Produktion wurde ja wieder in die bewährten Hände von Tue Madsen gelegt, der euch wieder einen Bombensound verpasst hat. Was hat es mit dem „Blizzard over England Mix“ des anderen Soundgurus Colin Richardson auf sich?

Die Arbeit mit Colin hat sich angeboten, da wir über einen gemeinsamen Freund mit ihm in Kontakt gekommen sind und er das Album gerne mixen wollte. Colin Richardson ist natürlich ein Name, an dem man nicht vorbei kommt, wenn man auf härtere Musik steht und er hat schon einige unserer Lieblingsalben veredelt. Wir konnten also einfach nicht „nein“ sagen und wollten sehen, ob uns am Ende Tue's oder Colin's Version besser gefallen wird. Nun hat am Ende das Wetter leider nicht so mitgespielt und Maik und Alexander konnten nicht zum Mixen nach England fliegen. Es gab ausgerechnet in der geplanten Woche heftige Schneestürme. Deswegen konnten die Absprachen zum Mix nur per Mail oder Telefon getroffen werden, was natürlich alles andere als optimal ist.

Beim Mix mit Tue hingegen waren die beiden vor Ort und so konnte in diese Version auch HSB wirklich einfließen. Es ist ganz natürlich, dass in diesem Mix einfach mehr von uns steckt, da wir da auch wirklich eingebunden waren. Ich denke auch, dass Tue mit der neuen Platte eine seiner besten Arbeiten überhaupt abgeliefert hat. Wir sind damit wirklich sehr glücklich und die Scheibe ist soundmäßig auch für uns ein Riesensprung. Auf der anderen Seite war der Colin Richardson-Mix auch so gut, dass wir ihn nicht in einer Schublade verstauben lassen wollten. Ich denke auch, dass es für die Leute interessant wird, wenn sie hören, was ein unterschiedlicher Mix bei einer Platte so ausmachen kann. Deswegen gibt es beide Mixe bei diversen Editionen und es kann jeder die Platte so hören, wie sie ihm besser gefällt. Das ist auch mal was neues...haha


Wer kam nach den EDGE OF SANITY oder THERAPY? - Coverversionen auf die Idee mit „Valhalla“ und wie kam es zur Beteiligung von Hansi Kürsch?

Wir haben ja schon immer gerne gecovert und dass wir eines Tages mal BLIND GUARDIAN covern würden, war einfach nur eine Frage der Zeit. Allerdings wussten wir schon, dass ein paar Traditionalisten da vielleicht die Nase rümpfen würden, wenn wir als „Metalcore“-Band einen Klassiker verwursten würden. Deswegen wollten wir gleich am Anfang abklären, dass es der Band auch recht ist, wenn wir uns an ihrem Liedgut vergreifen. Wir haben also unser Label gebeten, dort lieb und nett anzufragen und dass am Ende sogar ein Gastauftritt von Hansi Kürsch stehen würde, haben wir nicht zu träumen gewagt. Er war auch wirklich voll bei der Sache und hat viel mehr abgeliefert, als wir uns erhofft hatten. Er gab uns noch Tipps für die Arrangements der Vocals und wie man was machen könnte. Es war also wirklich ein rundum positives Erlebnis für uns.

Steht ihr auf teutonischen Speed/Power Metal der 80er?

Ja, natürlich. Wir sind ja auch nicht mehr die jüngsten...haha. Wir sind alle mit Bands wie HELLOWEEN oder auch traditionelleren Sachen wie ACCEPT oder auch RUNNING WILD in Berührung gekommen. Das war bei mir auch schon Mitte der 80er mein Einstieg, als ich so um die 10 Jahre alt war. Später kam dann eben auch BLIND GUARDIAN dazu. Diese Musik begleitet einen dann immer weiter, auch wenn andere Richtungen ständig dazu kommen und der Geschmack sich auch etwas verändert. Es gibt eben einige Klassiker, auf die man im Leben nicht mehr verzichtet.


Der Inhalt der neuen CD ist gewohnt kritisch angehaucht, die Themen reichen vom spanischen Bürgerkrieg bis hin zum religiösen Thematiken. Texte und Musik bilden bei euch traditionell eine Einheit – eure Unzufriedenheit und Wut wird gesamthaft ausgedrückt. Gegen was legt ihr euer VETO ein?

Das ist eigentlich ein Roter Faden, der sich durch die Geschichte von HSB zieht. Wir haben uns schon immer mit Dingen beschäftigt, die unseren Alltag bestimmen oder mit historischen Ereignissen, die unsere Welt geprägt haben und auch nicht in Vergessenheit geraten sollten. Wir legen immer unser Veto ein, wenn uns etwas nicht passt. Das können tagespolitische Dinge sein, die uns stören oder auch Umstände im privaten Bereich. Man sollte immer den Mund aufmachen, wenn einem etwas gegen den Strich geht. Das ist auch so etwas wie das Konzept hinter HSB. Wir bewundern Menschen, die auch in größter Gefahr nach ihren Überzeugungen gehandelt haben und für diese eingestanden sind. Man sollte sich da auch nicht auf bestimmte Themen festlegen, sondern immer mit offenen Augen und Ohren durch's Leben gehen.


Was motiviert euch immer wieder, sozialkritisch und hungrig zu bleiben, bzw. was hindert euch daran, satt und angepasst zu werden?

Zu einem gewissen Maße ist man doch immer angepasst. Man muss sich ja auch mit dem Leben irgendwie arrangieren und Kompromisse eingehen. Allerdings gibt es gewisse Dinge, die man niemals hinnehmen wird. Ich denke auch nicht, dass man eine besondere Motivation benötigt, wenn man dem folgt, was einem der eigene Verstand sagt. Bei Dingen wie Rassismus kann ich nicht einfach still daneben stehen und mir diesen Quatsch anhören. Wenn ich auch sehe, wie es Politiker schaffen, Lügen zu verbreiten und Länder gegeneinander auszuspielen, nur um von den eigenen Interessen und der eigenen Skrupellosigkeit abzulenken, kocht es in mir. Gerade im Zuge der momentanen Situation in Europa fällt mir das Essen aus dem Gesicht, wenn ich die Titelseiten der Gazetten hierzulande lese. Ich weiß, dass ich daran alleine nichts ändern kann, aber es ist mir ein persönliches Anliegen, den Leuten zu sagen, dass sie nicht alles glauben sollen, was ihnen vorgekaut wird. Dass Maik mit seinen Texten bei HSB auch Sachen anspricht, die mich beschäftigen, kommt mir da sehr entgegen. Bei aller Anpassung und allen Kompromissen, die man zwangsläufig eingeht, brauche ich keine besondere Motivation, um mir meine eigenen Gedanken zu machen und meine Ansichten auch zu vertreten.

Was hat euch zuletzt politisch/religiös/gesellschaftlich berührt bzw. beeinflusst?

Bei mir persönlich ist es diese ganze Krisensituation in Europa, die auch wieder die hässlichen Seiten der Menschen aufzeigt. Neid und dumpfer Nationalismus sind niemals ein guter Ratgeber und ich habe den Eindruck, dass immer mehr Menschen vergessen, wie das Ende der Weimarer Republik aussah. Man hofft immer, dass sich die Geschichte niemals wiederholen wird und dass die Menschen daraus gelernt haben, aber ich finde es schon bedenklich, welche tiefsitzenden Ansichten in solchen Situationen wieder ans Tageslicht kommen. Die Macht der Medien spielt da auch eine große Rolle. Im Krieg stirbt ja immer die Wahrheit zuerst, aber auch in der Finanzkrise, während der Anspannung auf der koreanischen Halbinsel und auch bei der ganzen Situation in Syrien, werden uns einige Lügen aufgetischt oder Fakten verheimlicht. Das geschieht ganz bewusst, weil es auch Menschen gibt, die an solchen Situationen verdienen. Die Wahrheit stirbt also nicht erst in einem heißen Krieg, sondern jeden Tag. Dabei war es noch nie so einfach wie heute, an Informationen aus verschiedenen Quellen zu kommen und sich mit etwas gesundem Menschenverstand, ein eigenes Bild zu machen. Es ist traurig, dass viele Menschen alles fressen, was ihnen aufgetischt wird.


Seid ihr in der Band alle politisch denkende Menschen?

Bis zu einem gewissen Grad schon. Man muss aber auch sehen, dass wir fünf verschiedene Leute sind, die alle selbständig denken und auch durchaus mal unterschiedliche Meinungen haben. Es gibt aber offensichtlich gewisse Grundhaltungen, die wir alle teilen.


Gibt es Feedback von Fanseite in Bezug auf eure Messages (politisch/religiös) – bekommt ihr da was mit, haben Fans ihr Leben geändert, gar „verbessert“ oder Meinungen geändert?

Das gibt es schon, aber vielen Leuten sind die Inhalte auch egal. Man kann ja auch niemanden dazu zwingen, sich mit einem bestimmten Thema zu beschäftigen. Wir haben tatsächlich auch schon Feedback von Leuten bekommen, denen unsere Musik geholfen hat. Also nichtmal so die Texte, aber einfach die Musik, eine CD oder einfach ein Konzert, bei dem sie abschalten konnten. Was die Inhalte angeht, so schreiben auch Leute, die von uns auf das Thema Vegetarismus oder Veganismus aufmerksam gemacht wurden. Man freut sich natürlich immer, wenn man Menschen irgendwie zum Nachdenken anregen kann. Oft ist es ja auch so, dass man nicht über bestimmte Themen nachdenkt, bevor es nicht einen Anstoß gibt. Das übernehmen wir gerne.


Ihr übt ja Zivilberufe aus, würde euch ein hauptberufliches Musikerleben samt ausgiebigen Tourneen nicht reizen?

Na ja, es frisst ja schon ziemlich viel Zeit, aber bei uns möchte niemand das ganze Jahr auf Tour sein. Das wäre auch für uns sehr langweilig. Im Prinzip reicht eine ausgedehnte Tour pro Jahr und Auftritte auf Festivals oder eben andere Shows an den Wochenenden. Ich denke auch, dass man sich so den Spaß bewahrt. Wenn man jeden Abend auf die Bühne muss, dann juckt einen das irgendwann nicht mehr und alles verliert seinen Reiz.


Ist euer Lifestyle (Veganismus etc.) auf Tour ein Problem?

Wir bekommen ja mittlerweile immer gute Sachen auf Tour und die Veranstalter geben sich auch immer viel Mühe. Veganes und vegetarisches Essen ist in unserer heutigen Zeit wirklich kein Problem mehr. Selbst wenn man mal beim Konzert nichts bekommt, gibt es noch genügend andere Optionen. In Ländern wie Japan oder Südkorea ist es gut, wenn man einen Übersetzer dabei hat, aber selbst dort, klappt das ohne große Probleme.

Wo läuft es für euch – außerhalb von Deutschland – besonders gut? Welche Märkte liegen euch noch besonders am Herzen bzw. wo würdet ihr noch gerne touren? Wie waren die Erfahrungen mit den Australien und Asien-Gigs?

Irgendein afrikanisches Land wäre mal ganz cool. Dort waren wir noch nicht, aber außer Südafrika wird es da nicht viel geben, wo man spielen kann. Neuseeland wäre sicherlich auch mal super. Die Mongolische Volksrepublik war auch mal im Gespräch. Das wären sicherlich Erlebnisse, von denen man lange etwas hat. Deutschland, die Schweiz und Österreich sind schon die Länder, in denen es für uns am besten läuft, weil wir hier eben auch am meisten unterwegs waren. Vor großen Auslandstouren haben wir uns immer etwas gescheut. In de USA war immer das Problem, dass es nicht so viele Möglichkeiten gab, wenn wir gerade mal Zeit hatten und so gab es bisher nur eine zweiwöchige US-Tour im Jahr 2008. Bedenkt man die Größe des Landes, ist das natürlich nichts. Die erste Australien Tour war super. Da waren wir als Support für TRIVIUM unterwegs und die hatten dort schon einige Leute hinter sich. Das war also der optimale Start dort. Bei der letzten Tour war ich nicht mit dabei, aber das war eine Festivaltour, mit vielen, vielen Bands. Da waren natürlich nochmal mehr Leute am Start. Asien ist natürlich immer sehr speziell, weil viele Dinge dort anders laufen. Es ist immer mehr ein Abenteuer und natürlich sind die Konzerte dort auch nicht so groß, wie beispielsweise in Europa. Es macht aber immer wieder viel Spaß. Am Ende lebt man ja gerade für solche Erlebnisse.


Aufgrund der zuletzt geführten Diskussionen: Würdet ihr eine Festivalbühne mit FREI.WILD teilen? Oder mit euren Thüringer Landsmännern EISREGEN auf Tour gehen?

Wir haben sogar schon auf Festivals mit FREI.WILD gespielt, allerdings kannten wir die Band damals auch noch nicht so wirklich. Um ehrlich zu sein, habe ich mich erst Anfang diesen Jahres mal so richtig mit den Texten beschäftigt, weil ich sie vorher schon einfach nur mies fand. Also rein von der Musik und vom Auftreten. Es gibt verschiedene Wege, wie man mit diesem Phänomen umgehen kann und ich kann dir wirklich nicht sagen, welches der richtige Weg ist. Ich glaube wir würden auch jetzt kein Festival wegen dieser Band absagen, weil ihnen das genau in die Karten spielt. Sie wollen Aufmerksamkeit und fühlen sich in der Opferrolle echt ganz wohl. Es ist ja auch das einzige, was ihnen neue Zuhörer und Fans bringt. Die Kontroverse arbeitet für sie. Bekannte Bands, die irgendetwas wegen FREI.WILD boykottieren, erhöhen damit nur den Bekanntheitsgrad der Kapelle und erreichen genau das, was sie und wir nicht wollen. Am Ende kann ich es aber auch verstehen, MIA. oder KRAFTKLUB zum Beispiel ihre Nominierung (gemeint beim ECHO, der Preisverleihung der deutschen Phonoindustrie) ablehnen. Ich hätte da auch Bauchschmerzen gehabt.

Auf der anderen Seite sieht man auch, wie viel Presse diese Kackband danach bekommen hat. Die sind wahrscheinlich vor Lachen nicht mehr in den Schlaf gekommen und auch bei der With Full Force Festival-Geschichte waren FREI.WILD am Ende die einzigen Gewinner. Es gibt da nicht den einen richtigen Weg im Umgang mit denen. Ich bin aber eher dafür, dass man die Menschen aufklärt, was an ihrer nationalistischen Haltung denn so falsch und so gefährlich ist, als dass man sie stigmatisiert. Wir sind keine Sozialarbeiter, aber Bildung war schon immer das beste Mittel gegen reaktionäre Ansichten. Generell würde es aber auch helfen, wenn man FREI.WILD nicht so eine Aufmerksamkeit schenken würde. Ich denke aber, dass dieser Zug nun fast abgefahren ist. Ich glaube 'ne Tour von HSB mit EISREGEN würde nicht so passen. Das ist schon eine ganz andere Baustelle und auch nicht so unsere Abteilung.


Danke für das Interview!

Ich habe zu danken!


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