Interview: KISSIN' DYNAMITE - Jim Müller

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Wir wollen so viel erreichen wie möglich, und das geht eben nur mit etwas Wahnsinn.

Anlässlich des Releases ihres vierten Studioalbums "Megalomania" nahm sich KISSIN' DYNAMITE-Gitarrist Jim Müller die Zeit, uns Rede und Antwort zu stehen, und verriet uns unter anderem, wie ein neues Kapitel in der Bandgeschichte aufgeschlagen wurde.

Veröffentlicht am 12.09.2014

Hallo Burschen, wie kamt ihr eigentlich auf euren buchstäblich „größenwahnsinnigen“ Titel für's neue Album? Was steckt dahinter?

Servus! "Megalomania" heißt zu Deutsch ja Größenwahn. Tatsächlich sind wir ziemlich bodenständig, aber eben auch jung und haben Biss. Wir wollen in zehn Jahren nicht die gleichen Clubs bespielen wie im Moment - wir wollen so viel erreichen wie nur möglich, und das geht eben nur mit etwas Wahnsinn.

Am Anfang eurer Karriere seid ihr ja mehr als Hair- bzw. Glam Metal Band aufgetreten und euer letztes Album „Money, Sex & Power“ ging auch noch stark in Richtung Sleaze Rock. Auf „Megalomania“ präsentiert ihr euch jetzt düsterer und pompöser. Habt ihr diesen Wandel bewusst vollzogen oder kam das ganz automatisch mit dem Erwachsenwerden?

Wir haben uns diesmal sehr viele Gedanken über die Platte gemacht, mehr als jemals zuvor. Denke, das hat sich ausgezahlt.
Als wir, nach einer etwas längeren Phase der Selbstreflexion, uns unseres Ziels schließlich bewusst waren, liefen Songwriting und Produktion kinderleicht. Es war einfach an der Zeit, einen eigenen Stempel zu bekommen, sodass, wenn jemand die neuen Songs hört, ein jeder erkennt, dass es sich hier um KISSIN' DYNAMITE handelt. "Be yourself" hieß die Zauberformel. Um deine Frage zu beantworten, es geschah halb bewusst und halb automatisch.

Um an die Frage von eben anzuknüpfen: Seit eurem Debüt mit „Steel of Swabia“ 2008 habt ihr euch von Album zu Album hörbar musikalisch weiterentwickelt. Wenn ihr zurückblickt, wie seht ihr denn eure ersten drei Veröffentlichungen? Würdet ihr sagen, mit „Megalomania“ seid ihr nun dort angekommen, wo ihr immer hin wolltet?

Wir sind eine Band, die sich immer wieder neu erfindet, was ich persönlich als Musiker natürlich mega finde. Wer kann schon bei jedem Album einfach das machen, worauf er Bock hat? Ich würde nicht sagen, dass wir angekommen sind, denn wir werden uns auch in Zukunft immer weiter entwickeln - es bleibt also spannend.

Hinter eurem Erfolg steckt enorm viel harte Arbeit, auf die ihr wirklich stolz sein könnt. Wenn ihr drei Eigenschaften nennen müsstet, die für eure Arbeitsmoral unentbehrlich sind, welche wären das?

Danke! Das wären Fleiß, Selbstreflexion und Herz.

Gehen wir mal kurz zurück ins Jahr 2010: Auf „Addicted to Metal“ hattet ihr Udo Dirkschneider beim Titellied als Gastsänger dabei. Wie kam das eigentlich zustande?

Wir haben mit U.D.O 2009 ein paar Shows gespielt - bei einer gemütlichen Runde mit Wein haben wir das dann beschlossen. Tatsächlich sind wir mit Udo bis heute sehr gut befreundet und in regelmäßigem Kontakt. Wenn du als junge Band einen Unterstützer hast, den du mit allen Fragen zum Business löchern kannst, hilft das enorm!

In eurer noch jungen Karriere habt ihr schon sehr viel erreicht und seid international aufgetreten, letztes Jahr sogar in Japan. Gibt es einen Gig, der euch besonders in Erinnerung geblieben ist?

Auf jeden Fall! Ich bekomme heute noch Gänsehaut, wenn ich daran denke, wie Hannes bei meinem Gitarrenintro auf die Bühne stürmt und vor ausverkauftem Haus "Good evening Tokyo!" brüllt. So etwas vergisst du nicht so schnell. Unser Japan-Trip war auch der Auslöser dafür, unsere bisherige Arbeitsweise zu hinterleuchten und Vorgänge innerhalb der Band besser zu verstehen. Dort legten wir den Grundstein für "Megalomania".

Die Musik hat für euch Priorität und ihr seid super dabei. Habt ihr trotzdem einen Plan B oder setzt ihr alles auf eine Karte?

Natürlich haben wir alle einen Plan B - wir haben alle seit Jahren unser Abitur in der Tasche und manche sogar schon beendete Ausbildungen bzw. Studien. Das alles unter einen Hut zu bekommen, war nicht leicht, aber da alle mit Herzblut bei der Sache sind, funktionierte es schließlich. Das Ziel von uns allen ist es, einmal von der Musik zu leben. Hannes hat es übrigens bereits geschafft.

Ihr seid diesen Herbst jetzt auf Tour in Europa. Was steht denn danach bei KISSIN' DYNAMITE an?

Wir werden im Frühjahr 2015 auf jeden Fall noch mal 'ne kleine Tour hinterherschieben. Danach werden hoffentlich einige Festivals im Sommer folgen und wer weiß, vielleicht reicht es ja auch wieder für außereuropäische Gigs. Japan wäre mal wieder was. Aber jetzt freuen wir uns erst mal auf die Tour im Herbst! Das wird Hammer!

Dann bedanke ich mich ganz herzlich für eure Zeit und für das Interview. Ich wünsche euch alles Gute für die Zukunft. Habt ihr vielleicht noch ein paar abschließende Worte für eure österreichischen Fans?

Sehr gerne! Liebe Fans in Österreich, wir freuen uns tierisch, euch in Wörgl und Wien zu sehen! Nicht nur, weil wir euch die neuen Songs präsentieren werden, sondern auch auf das ein oder andere Gespräch/Bier danach am Merch Stand!


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