Interview: CRUCIFYRE - Yasin Hillborg

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Was die Religion betrifft, verachte ich die meisten von ihnen und die Geschichte beweist, dass jeder vernünftige Mensch so denken sollte.

CRUCIFYRE sind nach vier Jahren mit ihrer neuen Platte „Black Magic Fire" zurück. Wir führten ein Interview mit Schlagzeuger Yasin Hillborg.

Text: inhonorus
Veröffentlicht am 25.10.2014

Hi Yasse, vorweg erst einmal Glückwunsch zu diesem aggressiven, kraftvollen neuen Album. Es hat sehr viel Spaß gemacht zu so einem “Fuckin' Killer-Album" ein Review zu texten. ((HIER GEHTS ZUM REVIEW!)). Erzähl uns etwas über die Produktions- und Aufnahmesession zwischen „Infernal Earthly Divine“ und „Black Magic Fire“. Was war anders und was war neu für euch?

Danke! Freut mich zu hören, dass es dir gefällt. Aus verschiedenen Gründen hat es länger gedauert an „Infernal“ anzuschließen als wir gehofft hatten. Die Songs wurden alle in dieser unbeabsichtigt recht langen Lücke zwischen den Alben geschrieben, sodass sie alle ihre eigenen starken individuellen Merkmale besitzen und mit bedacht so auf der Platte angeordnet sind. Vor fast drei Jahren haben wir die erste Demo mit sechs Songs aufgenommen. Der Titel des Albums begleitete mich die ganze Zeit. Als wir mit der Aufnahme des Albums begannen, wollte ich wieder in das Studio, wo wir auch „Infernal“ aufgenommen haben. Ich wusste, dass wir dort einen großen und schweren Sound hinkriegen würden. Da wir ein extrem knappes Budget für so ein hochkarätiges Studio wie das X-level hatten (ehemals EMI's Studio in Stockholm), mussten wir sehr gut vorbereitet sein. Weil ich wusste wie wir sind, wusste ich mehr oder weniger schon, wie das Endergebnis klingen würde, bevor wir mit der Aufnahme starteten. Wir nahmen das Schlagzeug und die Rhythmusgitarren “semi-live“ im X-level auf, wo wir auch den Mix machten. Der Rest wurde anschießend in einem kleinen Studio erledigt. Das Schreiben der Songs und die Aufnahmesession der beiden Alben verliefen sehr ähnlich. Der Unterschied war, das wir dieses Mal besser vorbereitet waren und vier Jahre mehr Erfahrung hatten und das zeigt sich auch im Endergebnis.

Welche Einflüsse hat CRUCIFYRE? Und wie haben sie den Sound der Band beeinflusst?

CRUCIFYREs Einflüsse waren schon immer die klassischen und prägenden Bands des Heavy Metal, Black Metal, Thrash Metal und Death Metal. Uns fehlte einfach diese Art von Musik, zu der wir alle aufgewachsen sind. Musik muss Seele haben. Es kann nicht nur Sound und ein Gimmick oder ein Format sein. Es muss Songs oder Kompositionen geben die etwas an Gewicht und Bedeutung mit sich tragen. So ziehen wir Inspiration aus den Sachen, mit denen wir aufgewachsen sind wie BLACK SABBATH, MOTÖRHEAD, VENOM, MERCYFUL FATE, SLAYER und so weiter. Wie haben sie unseren Sound beeinflusst? Eine Menge Riffs sind beispielsweise von SLAYER, BLACK SABBATH und MERCYFUL FATE beeinflusst. Eriks Vocals sind vergleichbar mit denen von Cronos. Mein Schlagzeug-Spiel ist sehr stark von Dave Lombardo inspiriert - of course only Dave has his chops – und so weiter.

Die ersten Klänge des Songs „Funeral Pyre” erinnern mich an das selbstbetitelte 1970er BLACK SABBATH Debütalbum. Ist dies reiner Zufall, beabsichtigt und/oder hat es eine besondere Bedeutung?

Es geht um das Erschaffen einer bestimmten Stimmung oder Atmosphäre, oder etwa nicht? Sowohl damals wie auch heute. Und was könnte nicht passender sein als ein Intro zu einem Song namens „Funeral Pyre“. Wir alle verehren die frühen BLACK SABBATH, aber wenn sie einen bestimmten Sound oder Effekt verwendeten, der zu unserem Sound passt, schrecken wir nicht davor ab ihn zu verwenden. Sicher, ein Intro wie dieses ist zeitlos, aber wenn es dem Platz und dem Tempo des Songs zugute kommt und es uns gefällt, dann verwenden wir es.

Erzähl uns ein bisschen über die satanischen Einflüsse der Lyriks. Was bedeutet der ganze “Satanic Stuff“ für die Band?

Sicher mit Titeln wie „Kiss The Goat“ oder „Hail Satan“ denken die Leute, dass man satanisch angehaucht ist, denn das sind satanische Themen. Dieses Mal gibt es diese Titel nicht, die als so offensichtlich interpretiert werden können. Wir spielen dunklere und schwere Musik und ich schaue nach Themen und Ästhetik, die zur Musik passen. Was die Religion betrifft, verachte ich die meisten von ihnen und die Geschichte beweist, dass jeder vernünftige Mensch so denken sollte. Wir sind keine religiöse Band, aber aus christlicher Sicht spielen wir die Musik des Teufels. Aus diesem Blickwinkel spielen wir satanische Musik. Auf „Black Magic Fire“ sind satanische Themen in den Songs „Pentagram Palms“ und „Baphomet’s Revenge“, aber auch philosophische Texte wie bei „One And One Is One“ oder Songs mit apokalyptischen Themen wie „Apocalypse Whore“ und „Funeral Pyre“.

Gute Texte oder guter Sound? Was ist aus deiner Sicht wichtiger für einen “Killer Song“?

Produktion und Sound sind und sollten der unwichtigste Aspekt für gute Musik sein. Machst du Musik, oder machst du Sounds? Also die Texte und die Musik – die Riffs, Melodien und Beats.

NECROPHOBIC oder SLAYER?

Das ist extrem unfair. SLAYER ist eine der bedeutendsten Bands in der Geschichte des Metals. Sie sind mehr oder weniger der Grund warum CRUCIFYRE existiert.

Bier oder Whisky - vor, während oder nach der Show?

Ich denke Bier, aber zu einem Whisky nach einer Show sage ich auch nicht nein. Aber es ist vollkommen unmöglich, diese Form von Metal betrunken zu spielen.

Habt ihr schon irgendwelche Tourpläne um das neue Album zu supporten? Und werden wir euch in Deutschland sehen?

Ich hoffe, dass wir bald in Deutschland spielen werden. Wir schauen nach Angeboten.

Danke, dass du dir die Zeit genommen hast. Irgendwelche letzten Worte zum Ende des Interviews?

Thank you for having us! Hört euch „Black Magic Fire“ an! Kauft es! Vorzugsweise die Vinyl-Version, aber man sollte sich beeilen, da wir sie schnell verkaufen. Worhsip! Die Hard!


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