Interview: Diablo Blvd. - Alex Agnew

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Die traurige Wahrheit ist, dass manchmal Frieden nur durch Krieg zustande kommen kann. Einer der größten Widersprüche des Lebens!

Alex Agnew: "Ich war seit meinen Jugendtagen ein großer Metal-Fan und wollte schon seit damals immer eine Band gründen, es hat nur ewig gedauert die richtigen Leute dazu zu finden. Meine Intention war immer eine Band zu gründen, die alles was ich an Metal, Rock und Hardcore liebe, kombiniert."

Text: Laichster
Veröffentlicht am 19.01.2015

Pünktlich zum Erscheinen von "Follow The Deadlights" (zum Review) stand uns DIBALO BLVD-Fronter Alex Agnew Rede und Antwort über die Band, seine Vergangenheit als Comedian und seine ganz persönlichen musikalischen Einflüsse, welche den Sound von DIABLO BLVD maßgeblich beeinflussen... und außerdem gibt es ganz neue Vermutungen zur Stormbringer-Namensherkunft.

Hallo Alex, wie geht es dir? Du stehst nun mit DIABLO BLVD seit 2005 auf der Bühne, was war deine Intention, die Band zu gründen?

Hallo Daniel, mir geht es ausgezeichnet, danke der Nachfrage! Ich war seit meinen Jugendtagen ein großer Metal-Fan und wollte schon seit damals immer eine Band gründen, es hat nur ewig gedauert die richtigen Leute dazu zu finden. Meine Intention war immer eine Band zu gründen, die alles was ich an Metal, Rock und Hardcore liebe, kombiniert. Unser Gitarrist Andries, welcher unser primärer Songwriter ist, und ich teilen dieselben musikalischen Einflüsse und das macht es uns sehr leicht, gemeinsam Songs zu schreiben.

Wie steht es um die Metal-Szene in Belgien? Ich kenne ein paar Belgier, die mit mir studieren und die hören alle Techno und nicht die großartigen belgischen Bands wie ABORTED oder ENTHRONED. Gibt es eine junge Generation, die noch Heavy Metal spielt und am Leben hält?

Ja, sehr sogar... Ich denke, in Belgien wird Metal größtenteils niemals vom Mainstream akzeptiert werden, aber wir haben eine sehr gesunde Underground-Szene mit vielen großartigen Bands, wie zum Beispiel YOUR HIGHNESS, KING HISS, THE SETUP oder EVIL INVANDERS, etc... Es gibt auch einige Veranstalter, die großartige Underground-Shows organisieren. Ja, ich denke die Zukunft sieht gut aus für Metal in Belgien.

Bevor du Musiker wurdest warst du einer der berühmtesten belgischen Stand-Up-Comedians. Wie viel Einfluss hat das auf deine Musik?

Nicht viel. Meine Comedy war immer sehr dunkel und knallhart. Wenn ich jetzt Lyrics schreibe, drehen sich die meistens um dieselben Themen wie damals als Comedian: Religion oder Politik. Das Gute am verfassen von Lyrics für die Band ist halt, dass ich am Ende nicht immer einen Witz bringen muss!

Ihr spielt einen ganz speziellen Musikstil, der wirklich hart zu beschreiben ist. Ich denke es ist so etwas wie ein Mix aus DANZIG, alten METALLICA und vielen Rock'n'Roll- and Rockabilly-Einflüssen. Wie würdest du den Stil von DIBALO BLVD beschreiben? Huldigst du damit einigen deiner persönlichen Musikhelden?

Absolut! DANZIG ist ein sehr großer Einfluss, gut beobachtet Daniel! Alte METALLICA auch, andere Bands, die uns beinflussen sind dann noch TYPE O NEGATIVE, BLACK SABBATH, IRON MAIDEN, ALICE IN CHAINS, CRO MAGS... Ich weiß nicht genau wie ich den Sound der Band beschreiben soll. Ich denke, wir sind eine rockende Metal-Band. Außerdem bin ich ein großer ELVIS-Fan, deswegen hörst du wahrscheinlich so viel Rockabilly heraus... Haha!

Dann lass uns mal über euer neues Album sprechen: "Follow The Deadlights", ein starker Titel, der eine symbolische Bedeutung suggeriert. Was ist die Bedeutung des Titels in deiner eigenen philosophischen Anschauung?

"Follow The Deadlights" - für mich bedeutet das etwas Schönem zu folgen, das in deine Zerstörung führen wird. Die Philosophie hinter dem Song ist: Finde was du liebst und dann lass es dich töten. Wenn ich von einer gefährlichen Passion spreche, dann geht es meistens um eine Frau!

Der Titel und das Cover mit den beiden Löwen lassen hohe Erwartungen aufkommen und ihr erfüllt diese auch zu 100 Prozent. Für mich hat das ganze Album dieses coole Rock'n'Roll-Feeling gemixt mit der richtigen Portion Heavy-Metal-Riffs. Es fühlt sich so an, als ob man den jungen Rebellen der 1950er ein paar E-Gitarren in die Hand gedrückt hätte, irgendwie so, als wenn man sich Marlon Brando in "The Wild One" ansieht. Gefällt dir diese Art der Coolness und versucht ihr diese zu reproduzieren oder passiert euch das einfach, wenn ihr eure Songs schreibt?

Ich denke das passiert einfach, aber ich verstehe was du meinst. Ich persönlich habe immer die Rock'n'Roll-Coolness geliebt, welche Rebellen wie Mike Ness von SOCIAL DISTORTION, Marlon Brando oder der ELVIS der Fünziger verkörpern, vielleicht sind ein paar der Einflüsse in unserer Musik hörbar. Die beiden Löwen am Cover sind eine Variation unseres Bandlogos, zwei Frauen: Eine gut und eine böse... Sie symbolisieren den ewigen Kampf zwischen Gut und Böse, Härte und Sanftheit...

Auf "Follow The Deadlights" habt ihr viele Songs geschrieben, die sich als perfekte Mitsinghymnen entpuppen, wie zum Beispiel "Son Of Cain" und weil eine starke Live-Performance genauso wichtig ist wie ein guter Longplayer, lass uns doch über eure Tour mit MACHINE HEAD sprechen. Wie war die für euch? Dreckige Tourgeschichten inklusive?

Keine dreckigen Tourgeschichten, sorry Daniel! Die Tour war großartig, die Locations waren genial und die Jungs von MACHINE HEAD hätten nicht netter zu uns sein können. Es war eine wertvolle, lehrreiche und unvergessliche Erfahrung für uns.

Zurück zum Album. Wie schon erwähnt sind alle Songs auf ihre eigene Art und Weise großartig, für mich persönlich sticht aber "Peace Won By War" im positiven Sinne ganz speziell hervor. Der Song hat extrem viel Energie und großartige Lyrics. Was hat dich inspiriert, diesen Song zu schreiben?

Der Song funktioniert auf zwei Ebenen, auf der persönlichen und der globalen. Es liegt in der menschlichen Natur, Differenzen durch Konflikte zu lösen und manche Menschen reagieren nur auf Gewalt. Die traurige Wahrheit ist, dass manchmal Frieden nur durch Krieg zustande kommen kann, einer der größten Widersprüche des Lebens! Auf der persönlichen Ebene würde ich sagen, manchmal hast du einfach eine destruktive Beziehung aus Selbstschutz zu beenden. Um dich selbst zu retten, musst du manchmal jemand anderen verletzen.

Danke für deine Zeit, wir wünschen dir viel Erfolg mit "Following The Deadlights" und die letzten Worte gehören dir.

Danke für das Interview und die freundlichen Worte, Daniel! Ich wünsche dir und all deinen Lesern nur das Beste und ich liebe es, dass ihr euer Magazin nach Elric von Melniboné's legendärem Schwert benannt habt. All hail Stormbringer: Destroyer Of Souls!


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