Interview: DIR EN GREY - Kaoru

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Ich verstehe, dass uns jeder in irgendeine vordefinierte Kategorie stecken möchte, aber wir persönlich machen uns über all die diversen Genres keine sonderlichen Gedanken.

Die Visual-Key-Maestros von DIR EN GREY sind nach längerer Pause wieder in Europa unterwegs. Asl Highlights der zweiwöchigen Europa-Tour darf man sicherlich die Auftritte beim Rock im Revier und am Rockavaria-Festival anführen. Wir sprachen mit Gitarrist Kaoru, der sich wie es sich für einen zurückhaltend bis schüchternen Japaner so gehört, als nicht wirklich redseliger Zeitgenosse entpuppte.

Text: Reini
Veröffentlicht am 22.05.2015

Ihr seid gerade mitten in eurer the The Unstoppable Life Tour 2015, die als Höhepunkte die Auftritte beim Rock im Revier und am Rockavaria-Festival haben wird. Wie sehen denn eure Erwartungen für die tour so aus?

Da wir ja schon länger nicht mehr in Europa waren und es gleichzeitig die erste internationale Tour seit dem Release unseres letzten Albums „Arche“ ist, sind wir natürlich dementsprechend aufgeregt. Wir wollen einfach mal schauen wie die Leute in den verschiedenen Ländern (Anm.: die Jungs machen neben den Deutschland-Dates auch in Weißrussland, Polen, Großbritannien, Frankreich und Holland Station) auf unsere Musik so reagieren.

Speziell in Japan seid ihr ja eine Riesennummer, ihr fährt in eurer Heimat auch eine komplett andere Tour-Produktion, wie schwierig bis unmöglich ist es denn diese – sagen wir – „japanische Produktion“ auch hier in Europa aufzufahren – ich nehme mal an, dass hier gerade der Kostenfaktor eine große Rolle spielen wird.

Wir haben ja bis zuletzt gehofft, dass wir die gleichen Stage-Sets, das gleiche Licht usw. wie in Japan auch nach Europa mitnehmen können, aber da wir ja – wie du richtig erkannt hast – sehr weit von zu Hause weg sind macht es dies nicht unbedingt leichter die gleiche Produktion aufzufahren wie in Japan. Bei der aktuellen Tour haben wir aber zumindest versucht einen ähnlichen Look wie bei unseren Produktionen in Japan zu kreieren.

DIR EN GREY wurden ja im Jahr 1997 gegründet und seitdem seid ihr noch immer in der Originalbesetzung unterwegs. Eine beeindruckende Leistung, es scheint so, als ob ihr fünf euch wohl nur zum Musizieren trefft und in eurer Freizeit jeder seine eigenen Wege gehen dürfte oder?

Wir respektieren einander sehr und gleichzeitig motivieren wir uns wenn es darum geht neue Musik zu schreiben, die nur „wir gemeinsam“ zu Stande bringen.

In all den Jahren habt ihr ja die unterschiedlichsten (Metal)Stile gespielt das macht es heutzutage auch dementsprechend schwierig euch eindeutig in ein bestimmtes Sub-Genre zuzuordnen, overall könnte man es natürlich einfach METAL nennen, ist das für euch auch so etwas wie eine Ehre, dass es derart schwierig ist euren Stil eindeutig zu definieren, wir könnten ja DIR EN GREY-Metal sagen, klingt auch irgendwie cool…

Ich verstehe, dass uns jeder in irgendeine vordefinierte Kategorie stecken möchte, aber wir persönlich machen uns über all die diversen Genres keine sonderlichen Gedanken. Werden wir gefragt, in welches Genre passt eure Musik denn jetzt? Sagen wir meist kurz und bündig DIR EN GREY, einfach weil unsere Musik in kein vordefiniertes Genre passt.

Seit ein paar Wochen gibt es von euch ja auch eine Video-Clip-Compilation namens "Average Sorrow". Die zweite übrigens nachdem ihr ja schon eine mit dem Titel "Average Blasphemy" veröffentlicht hatte. Dieses Mal gibt es neun Videoclips zu sehen, erzähl mal ein bisschen über das schmucke Teil…

Nüchtern betrachtet ist „Average Sorrow“ eine Compilation mit all unseren Singles bis zur "Hageshisa to Kono Mune no Naka de Karamitsuita Shakunetsu no Yami" die im Jahr 2009 auf den Markt kam. Zusätzlichen haben wir noch „Uroko“ draufgepackt, die von unserem aktuellen „Arche“-Album stammt.

Die letzten Worte möchte ich dir nicht vorenthalten

We are all very happy to be able to tour in Europe again and Belarus is a new territory for us so we are just so very excited to see our fans and eager to feel fans' reaction to our music in all territories.

Witzige Anekdote zum Schluss – die obligatorische Frage nach den persönlichen Top 5 Records antwortete sodann das Management der Truppe und übermittelte uns ganz offiziell die Top-Selling-Records von DIR EN GREY.. auch nicht schlecht, bitte sehr, here you go:

1.) Arche
2.) Dum Spiro Spero
3.) The Unraveling
4.) Uroboros
5.) The Marrow of a Bone


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