Interview: Shiraz Lane - Hannes Kett und Jani Laine

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In Japan war es wirklich verrückt! Als wir mit dem Bus ins Hotel gefahren sind, haben davor schon einige Fans auf uns gewartet und wollten Autogramme und Fotos machen!

Interview mit Sänger Hannes Kett und Lead-Gitarrist Jani Laine von der finnischen Hard-Rock-Band SHIRAZ LANE, geführt am Tuska Festival 2015 in Suvilahti, Helsinki.

Veröffentlicht am 21.07.2015

In Finnland gibt es wieder einen neuen Hard-Rock-Stern, der kurz vor seiner Erleuchtung bzw. seinem Durchbruch steht. SHIRAZ LANE heißt die junge Gruppierung und ich habe mich kurz vor ihrem Gig auf der Clubstage auf dem Tuska Festival 2015 mitten in Helsinki mit Sänger HANNES KETT und Lead-Gitarrist JANI LAINE zu einem netten und ungezwungenen Gespräch getroffen.

Ist das heute euer erster Gig auf dem TUSKA FESTIVAL?

Hannes Kett: Ja, das erste Mal, und hoffentlich nicht das letzte Mal. Wir waren noch nie auf dem Festival, also das ist eine ganz neue Erfahrung!

Was meint ihr ist wichtig für eine junge Hard-Rock-Band, um Aufmerksamkeit zu bekommen, um sich einen Namen zu machen?

Jani Laine: Gute Musik schreiben und etwas anderes zu machen.

Hannes Kett: Und gute Liveshows zu spielen und heutzutage wahrscheinlich auch Social Media, wenn man seine Karriere beginnt. (lacht) Man muss es ja sogar benutzen, um die Welt wissen zu lassen, dass man da ist.

Wie würdet ihre eure Live-Performance beschreiben? Was ist wichtig für euch bei einer Show?

Hannes Kett: Bei uns ist es voller Energie. Ich mag es, das Publikum in Stimmung zu bringen, das liebe ich am meisten.

Jani Laine: Einfach schreien, tanzen und genießen.

Würdet ihr sagen, dass Hard Rock wieder kommt, oder war er eurer Meinung nach nie weg?

Hannes Kett: Er war nie wirklich weg würde ich sagen. Zwischendurch sind einfach andere Musikgenres aufgekommen, auch viele DJs und sowas.

In Finnland gibt es ja schon recht viele Bands, die in diese Genre-Richtung gehen. Werdet ihr auch von Bands aus der Heimat beeinflusst?

Hannes Kett: Als ich angefangen habe, härtere Musik zu hören, waren das vor allem finnische Bands wie NIGHTWISH und CHILDREN OF BODOM. Also waren da schon auch Einflüsse aus Finnland dabei.

Jani Laine: Diese Bands haben uns quasi gezeigt, dass man eine große Band werden und durch die Welt touren kann.

Seid ihr mittlerweile schon bei einem Label unter Vertrag?

Jani Laine: Nein, aber wir sehen mal was die Zukunft bringt.

Glaubt ihr das wird bald geschehen?

Hannes Kett: Naja, ich denke schon, aber nur die Zeit wird uns das sagen können. (lacht) Aber derzeit läuft alles großartig für uns!

Ihr spielt ja schon ziemlich große Shows dieses Jahr, wie zum Beispiel WACKEN!

Hannes Kett: Ja WACKEN wird super! (lacht) Und wir supporten SANTA CRUZ auf ihrer finnischen Tour im September, wir spielen so um die acht bis zehn Gigs in ganz Finnland.

Jani Laine: Ja, das wird großartig!

Eure EP "Be The Slave Or Be The Change" ist dieses Jahr herausgekommen. Wie waren die Kritiken dafür?

Hannes Kett: Naja, bis jetzt hat es jedem gefallen, also…

Jani Laine: Aber so wirkliche Reviews haben wir noch nicht bekommen. Aber wir haben die EPs so ziemlich überallhin verschickt, aber so viele gesehen haben wir nicht.

Hannes Kett: Ja, in Finnland haben wir es aber so im Publikum mibekommen und jeder hat seinen eigenen Lieblingssong.

Wie kommt ihr untereinander klar?

Hannes Kett: Großartig! Wir sind eine Familie! Das ist der Grund, warum alles so gut funktioniert und der Grund, warum wir wie wir klingen. Weil wir alle verschiedene Persönlichkeiten sind. Ein paar Ungereimtheiten wird es immer geben, aber so ist es halt in einer Familie, man streitet ja immer mit seinen Brüdern.

Jani Laine: Wir proben sehr viel und haben immer Spaß zusammen.

Wie oft probt ihr?

Hannes Kett: Drei bis vier Mal die Woche, außer wir haben einen Gig am Wochenende zum Beispiel, dann ungefähr zweimal.

Jani Laine: Aber ich habe meine anderen Freunde nicht mehr so oft gesehen. (lacht) Aber das ist halt das, was ich tun möchte.

Hannes Kett: Die verstehen das. Auch meine Familie versteht das super.

Ihr seid ja sehr beschäftigt mit der Band und den Proben, aber was macht ihr außerhalb des Bandlebens?

Hannes Kett: Wir hängen zusammen ab, einfach chillen. Ich habe keine anderen Hobbys oder so irgendwas.

Jani Laine: Ich habe zwar einen „Dayjob“, aber es benötigt sehr viel Zeit in der Band zu sein.

Hannes Kett: Ja, die Musik kann wirklich sehr stressig sein. 24/7 sind Ideen für Songs oder Lyrics in meinem Kopf, also es kann manchmal wirklich schwer sein, Schlaf zu bekommen.

Hannes, schreibst du alle Lyrics?

Hannes Kett: Ich würde sagen 95 Prozent davon, also ja. Die anderen Jungs haben zum Beispiel manchmal Sätze oder Wörter für mich, „Hey, dieses Wort is cool, dass könntest du mal einbauen“, so auf die Art. Aber die Ideen der anderen muss ich auf gewisse Weise immer überarbeiten, ich weiß auch nicht warum, ich denke ich bin wohl egoistisch. Aber ich will einfach meinen Stempel darauf haben.

Wer schreibt die Musik?

Jani Laine: Wir alle.

Hannes Kett: Ja, wir jammen viel und dann kommt jemand mit einem Riff an und ich gebe dann eine Melodie dazu und dann kompinieren wir es einfach.

Habt ihr schon Erfahrung damit, wenn Fans auf euch zukommen?

Jani Laine: Ja natürlich, also ohne die Fans wären wir gar nicht hier, darüber bin ich sehr froh.

Hannes Kett: Als wir letzte Woche auf dem "Nummirock" gespielt haben und als wir einfach in der Camping-Area abgehangen haben, sind ein paar Leute gekommen und haben gesagt: „Hey, ihr seid ja die Jungs von SHIRAZ LANE!" (lacht) In Japan war es aber wirklich verrückt. Dort haben wir gespielt und die Leute haben geschrien als wir auf der Bühne waren und das Coolste war, als wir mit dem Bus ins Hotel gefahren sind, haben davor schon einige japanische Fans auf uns gewartet!

Jani Laine: Und ich hatte keine Ahnung, wie die dort so schnell hingekommen sind. (lacht) Wir hatten ja den Bus, aber die waren trotzdem vor uns dort! Wir haben uns nur gedacht: „Was zur Hölle!?“ (lacht) Und die wollten ein paar Bilder mit uns machen und Autogramme haben. Sie sind aber trotzdem wirklich konservativ..

Hannes Kett: Ja, sie schauen einem zum Beispiel nicht mal in die Augen. Aber bei unserem Gig waren sie so verrückt und der Barkeeper ist auch total abgegangen!

Verrückter als hierzulande?

Jani Laine: Ja in einer gewissen Art schon!

Über eure Pläne für dieses Jahr haben wir ja schon gesprochen, aber wo seht ihr euch nächstes Jahr?

Jani Laine: Wir hoffen, dass wir unser erstes Album nächstes Jahr veröffentlichen und das wir einige große Shows auf Festivals spielen. Wir würden wirklich gerne öfter außerhalb von Finnland spielen und auch eine Tour machen.

Hannes Kett: Aber hey, zur Zeit spielen wir einfach Gigs und haben Spaß!


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