Interview: Arch Enemy - Sharlee D'Angelo

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Ich glaube wir haben auf dem neuen Album die Death Metal Einflüsse ein wenig zur Seite gelegt, da ist viel Thrash in dem Album. Die Brutalität des Albums ist sehr Thrashy. Wenn du dir überlegst, wo der Thrash Metal herkommt, dann fallen da Namen wie JUDAS PRIEST und besonders ACCEPT.

ARCH ENEMY Basser Sharlee D'Angelo erwies sich trotz meines Bombardements betreffend der Festivalabsage am Metalcamp 06 und des Nicht Tourens in Österreich anläßlich der "Doomsday Machine" Tour als redseeliger und angenehmer Zeitgenosse...

Text: Reini
Veröffentlicht am 30.11.2007

Hi Sahrlee!
Wir müssen ein wenig in der Vergangenheit kramen. Das letzte Mal als ich mit Angela ein Interview gemacht habe, hat sie mir versprochen, dass ihr auf jeden Fall nach Österreich auf Tour kommen werdet. Well – wir zwei wissen aber jetzt – ihr seid sogar zweimal exzessiv durch Europa getourt, und darüber hinaus habt ihr Euren Auftritt beim Metalcamp Festival ein paar Tage vor dem Festival abgesagt. Kannst Du Dir vorstellen, dass die Fanbase in Österreich reichlich angepisst ist deswegen?

Natürlich kann ich das verstehen. Aber Du musst auch wissen, wenn wir so eine tour planen, wollen wir in solchen Ländern spielen, nur manchmal bekommst du halt kein Angebot dafür. Und wir können es uns leider nicht erlauben in Ländern zu spielen, wo wir nicht bezahlt werden. Es dreht sich selbstverständlich nicht alles ums Geld, aber wir wollen schon ein vernünftiges Angebot haben, wenn wir wo auftreten. Alles was ich noch sagen kann ist, hoffentlich werden uns die Ö-Fans im nächsten Jahr noch eine Chance geben.

Du solange müssen die gar nicht warten, ihr spielt eh im Dezember einen Gig bei uns.

Oh Yeah – richtig, da ist ja ein Gig im Dezember…

Reden wir ein bisschen über Euer neues Album - -für mcih ein typisches ARCH ENEMY Album mit ein bisschen mehr an Abwechslung drinnen – richtig?

Durchaus. Es hat mehr Abwechslung und ist verschiedenartiger als „Doomsday“ würde ich sagen. Es hat dieses Apocalyptische Gefühl in sich. Es ist offener und dadurch klingt jeder Song einfach interessanter, weil er mehr Einflüsse in sich birgt.

Ihr habt ja doch einige – lass es mich so ausdrücken – Classic Metal Einflüsse in manchen Songs – besonders in „Revolution Begins“ oder im Titelstück. Ich hör da so ein leichtes ACCEPT Feeling auf dem Album.

Wir sind irrsinnig große Fans von ACCEPT. Ich glaube wir haben auf dem neuen Album die Death Metal Einflüsse ein wenig zur Seite gelegt, da ist viel Thrash in dem Album. Die Brutalität des Albums ist sehr Thrashy. Wenn du dir überlegst, wo der Thrash Metal herkommt, dann fallen da Namen wie JUDAS PRIEST und besonders ACCEPT. Die hatten wirklich diese Thrash Kante. Wir alle haben diese Art von Musik schon immer geliebt.

Wie kann sich ein Außenstehender nun das Songwriting für das neue Album vorstellen. Wir wissen ja alle, dass Christopher wieder zurück in der Band ist. Ich nehme mal an, er kam zu einer Zeit zurück, wo ihr Euch bereits mit dem Songwriting beschäftigt habt?

Richtig. Er kam genau zu diesem Zeitpunkt zurück. Wir sammeln da immer so diverse Musikschnipsel. Eine Melodie hier, ein Riff da und diese – sagen wir – rough Demos nehmen wir dann meist on the Road auch gleich auf. Als wir dann gegen Ende letzten Jahres wirklich zusammenkamen um aus diesen Fragmenten richtige Songs machen, kam auch Chris ins Spiel. Er ist wirklich sehr gut beim Aufbau von (Guitar) Hamronies. Michael ist da eher derjenige, der für all die Classic Metalriffs zuständig ist. Dadurch ergänzen sich die Beiden wirklich sehr, sehr gut. Das ist auch einer der Gründe, warum ich total froh bin, dass Chris wieder zurück in der Band ist.

Ich nehme mal an, dass Angela nach wie vor hauptsächlich für die Texte zuständig ist?

Ja, ca. 80% stammen von ihr.

Der letzte Track auf „Rise of the Tyrant“ – „Vultures“ – ist für mich jener Song, der das gesamte Album am besten beschreibt, kannst Du mit dieser Aussage leben?

Voll und Ganz! Ich liebe diesen Song. Und es gab auch einen Grund, warum wir einen unserer Favoriten ans Ende des Albums gestellt haben. Wir wollten das Album nicht imit einem Song beenden, der einfach hinten angestellt wurde. Wir wollten das Album beenden um den Leuten das Gefühl zu geben Oh Mann, das war genial, ich will das Album noch einmal hören. Ich bin der Meinung, es ist ungemein wichtig, ein Album mit einem wirklich guten Song zu beenden und „Vultures“ hat die Brutalität und das Zeug dazu, darüber hinaus ist der Track melodiös genug um so ein Album würdig zu beenden, glaub ich halt.

Ihr habt Euch ja wieder zurück in Studio Fredman mit Fredrik Nordström begeben um das Album aufzunehmen. Ich nehme jetzt einmal an, es war nicht deswegen, weil ihr mit der Arbeit vom Andy Sneap bei „Doomsday Machine“ unzufrieden wardt.

Nein, sicher nicht! I liebe Andys Arbeit und ich liebe Andy. Aber da er ja bei den letzten drei Alben das Recording und auch den Mix übernommen hat, wollten wir nicht in einem bestimmten Sound Standard feststecken. Wir haben dann über einen alternativen Produzenten nachgedacht. Wir bekamen dann eine Kopie des letzten WOLF Albums, das Fredrik ja gemacht hat und dieses Album klang wirklich verdammt gut. Darauf hin haben wir ihn angerufen und gefragt, ob er denn Interesse hätte unser neues Album zu machen, und ja er hatte! Es war eine wirklich gute Entscheidung von uns. Wenn man die zwei Produzenten vergleicht, Andy ist sehr präzise, du kannst jedes Instrument wirklich perfekt und klar hören. Fredrik ist da eher der Typ, der meint, let’s shot the whole thing in somebodys face – wenn Du weißt was ich meine….

Ich finde ja auch, dass Per (Wiberg, SPIRITUAL BEGGARS, OPETH) ein bisschen mehr Raum bekommen hat auf seinen Keyboards. Warum das?

Wir hatten so viele neue Songs, wo wir glaubten, da muss hier und da muss da noch ein Keyboard dazu, wobei wir auch wussten, dass man mit so einer Sache extrem vorsichtig sein muss. Als Per dann ins Studio kam, sagten wir ihm, also mach mal da und auch dort ein paar Keyboards rein. Als wir dann uns ein paar Songs anhörten, war wirklich alles, was er dazugefügt hat dermaßen gut, dass wir es einfach mit aufs Album nahmen, auch weil Per wirklich enormes Talent hat.

Wie schauen denn die Erwartungen jetzt für das neue Album aus?

Also ich persönlich hoffe, dass die Leute sich mit dem Album anfreunden können und es genauso mögen, wie wir das tun. Wir sind wirklich total happy mit dem Album. Und mit all jenen, mit denen ich über das neue Album gesprochen habe, die waren wirklich angetan. So richtige Erwartungen hab ich jetzt aber nicht, solange die Leute es mögen, ist das OK für mich.

Ihr seid ja mittlerweile mit nahezu jeder Band unterwegs gewesen. Gibt es da aber dennoch die eine oder andere Band, wo Du sagst, mit denen möchte ich unbedingt einmal zusammen auftreten?

Natürlich gibt es die. Wir hatten natürlich in der Vergangenheit das Glück, dass wir mit etlichen unserer Heroes die Bühne teilen durften. IRON MAIDEN und SLAYER. Ich glaube aber, wenn JUDAS PRIEST uns auf Tour mitnehmen wollen, würden alle in der Band sehr, sehr glücklich sein. Das ist eine der letzten existierenden Bands auf unserer Liste. Ich hätte auch gerne die HEAVEN & HELL Tour mitgemacht, einfach weil die verdammte große Heroes von uns sind. Aber es gibt da auch Bands, die sind jetzt nicht unbedingt Heroes von uns, aber wir waren trotzdem in der glücklichen Lage mit ihnen zu touren – mit NEVERMORE zum Beispiel haben wir schon öfters zusammen gespielt. Oh ich habe noch eine Legende vergessen, mit der wir liebend gerne mal zusammen spielen würden, MEGADETH, einfach weil sie auch einen großen Einfluss auf uns haben.


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