Interview: Bloodfeast - Wolf

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Grundsätzlich ist es mir (und da spreche ich auch für den Rest der Band) lieber wenn die Lieder ein wenig „zerhackt“ und abwechslungsreich wenn nicht sogar „anspruchsvoll“ sind

Schuldig oder nicht Schuldig? BLOODFEAST und ihr neues Album "Mea Culpa" - Der "blutige Kopf" der Band Wolf im Smalltalk

Text: Reini
Veröffentlicht am 28.02.2009

Knapp 40 Monate zwischen zwei Releases ist ne lange Zeit, woran lag’s?
Geldmangel, Line-Up Umbesetzungen, Zeitproblem?

Das hat eigentlich viele Gründe. Zum einen war der James Blood beruflich und familiär sehr ausgelastet und wir konnten nicht all zu oft Proben. Dann sind noch div. Line Up Wechsel dazu gekommen usw.

Allerdings hatten wir auch schon im Jänner 08 mit den Aufnahmen für Mea Culpa begonnen was sich dann auch länger dahinzog als erhofft. Vor allem die Zeiten zwischen den aktiven Arbeiten.. so mussten wir ein Wochenende finden an dem der Martin Schirenc und wir Zeit zum mischen hatten (er war zu der Zeit recht viel mit Hollenthon unterwegs) und Labelsuche, Mastering,…

„Mea Culpa“ – da drängte sich mir bei erstmaligem Lesens des Albumtitels die Frage auf – wie schuldig ist er denn der Wolf "BloodHead"?

Wenn du mir die Anklagepunkte näherbringst kann ich dir diese Frage beantworten ;-)

Was den Reiz von BLOODFEAST ausmacht, ihr habt ein ungemein weites Spektrum, sicher verwurzelt im Death Metal, aber das ist Euch dann in Summe schon zu wenig, oder?

Wenn wir eine Nummer schreiben dann eigentlich weniger stilbezogen. Was uns gefällt wird verwendet, egal ob das nun death/black/thrash/… riffs sind. Ein weiterer Punkt wieso sich die Nummern stilistisch von einander unterscheiden ist bestimmt auch die Zeit die zwischen den Nummern liegt (also den Zeitpunkten der Entstehung). So wurde z.B. Sweet Pain schon 99 geschrieben und war auf der „Pain Machine“ Demo drauf. Allerdings wollten wir es neu aufnehmen und „regulär“ veröffentlichen.

Hast Du nicht Angst, diese doch breite Vielfalt, die ja „Mea Culpa“ ohne Frage liefert, könnte so manchen vielleicht auch ein wenig abschrecken? Dann und wann zerhackt ihr die Stücke schon ein wenig mit diesem Schwall an Ideen…

Grundsätzlich ist mir (und da spreche ich auch für den Rest der Band) lieber wenn die Lieder ein wenig „zerhackt“ und abwechslungsreich wenn nicht sogar „anspruchsvoll“ sind als wenn sie von Vorne bis Hinten gleich durchrollen. Es ist mir zwar schon bewusst dass das im Großen und Ganzen besser ankommen würde, aber würde uns selbst nicht so befriedigen

Du probierst Dich ja auch an der deutschen Sprache, sowohl in „Ransom?“als auch in „Jason“ habt ihr deutsche Phrasierungen eingebaut, um mehr Ausdruck zu bringen, oder steckte da jetzt kein größeres Konzept dahinter?

Ein „Konzept“ würde ich nicht sagen. Manche Ideen kann ich in Deutsch, was halt doch meine Muttersprache ist besser zu Papier bringen. Bei zukünftigen Songs möchte ich das auch beibehalten und hin und wieder deutsche Passagen einbauen

Geht’s in „Souvenirs (The Dick Collection)“ wirklich genau darum was uns der Songtitel suggerieren möchte – und wenn ja, wie kommt man auf solche Ideen, wenn nein, was bedeutet es dann?

…Leider waren keine Texte bei der Promo, schade eigentlich. In der regulären CD wurden sie abgedruckt….

In kurzen Worten geht es um ein Mädchen das als Kind vom Stiefvater missbraucht wurde und sich dann im „reiferen“ Alter an der Männerwelt rächt. Sie merkt dann aber dass sie ihren Schmerz damit nicht stillen kann und beendet ihr Leben selbst. Der Kreislauf geht jedoch noch immer weiter denn bei ihrer Beerdigung steht ihr Stiefvater mit dem Arm um ihre kleine Schwester… übrigens gibt es bei dem Song auch eine deutschsprachige Passage

Martin Schirenc (Hollenthon, Pungent Stench) hat ja den Mix von „Mea Culpa“ übernommen, zufrieden mit seiner Arbeit und warum gerade er, wie war die Arbeit mit ihm usw. usf… ?

Irgendwie sind wir mehr zufällig auf die Idee gekommen, denn ich habe den Studio Report zur neuen Pungent Stench (RIP) im Internet verfolgt. Da ich seine Aufnahmen von Hollenthon und auch Pungent Stench (bis auf die Masters…) sehr gut fand hab ich mal gefragt ob er Interesse hätte unsere CD zu machen. Zuerst wollten wir auch die Aufnahmen bei ihm machen, haben diese dann aber doch im Studio 66 erledigt da es von der Distanz her für uns besser war und wir nur an Wochenenden Zeit zum Aufnehmen hatten (hauptsächlich aus beruflichen Gründen). Die Zusammenarbeit mit Martin hat dann auch sehr gut funktioniert.

Wir wollten eben auch produktionstechnisch einen Fortschritt gegenüber der letzten CD machen. Da wir diesmal beim Mischen selbst auch dabei waren konnten wir wieder mal etwas dazulernen was wir bei den nächsten Aufnahmen besser machen können. Vielen Dank an der Stelle auch noch mal an den Martin für seine Engelsgeduld ;-)

Bitte hinterlasse hier noch ein paar abschließende Worte an unsere Leser…

…Vielen Dank für das Interview. Besucht uns im Internet unter bloodfeast.net hört mal in die Mea Culpa rein und bei gefallen am besten auch gleich kaufen ;-)

Ein Videoclip zu "Shit-zophrenic" wird auch demnächst zu sehen sein…

Und über Konzertanfragen freuen wir uns auch immer

Nochmal Danke, dass Du Dir die Zeit für dieses Interview genommen hast!


WERBUNG: Hard
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