Interview: Trivium - Nick Augusto

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Colin gab uns alle künstlerischen Freiheiten die wir brauchten. Er ist nicht der Producer, der Dir jetzt im Studio erzählen möchte wie Du diesen oder jenen Songpart arrangieren sollst

TRIVIUM haben mit ihrem neuen Album "In Waves" die mit Abstand reifeste Leistung ihrer Karriere abgeliefert. Wir sprachen mit Drummer Nick Augusto über seinen Einfluss auf das Album, die Arbeit mit Produzent Colin Richardson und die Vorfreude vor knapp 100.000 Metalheadz aufzutreten.

Text: Reini
Veröffentlicht am 29.07.2011

Nick, Du bist seit 2009 bei TRIVIUM und „In Waves“ war jetzt Deine erste Studioproduktion mit der Band, wie war es jetzt speziell für Dich?

Wir haben mehr als eineinhalb Jahre an dem Album gearbeitet, wirklich hart gearbeitet, immer viel geändert und so weiter, also meine Erfahrung war die, dass es verdammt harte Arbeit war. Speziell als dann Colin Richardson mit eingebunden wurde und das Album produzierte, passierten noch etliche Änderungen. Aber im Großen und Ganzen würde ich sagen, die Erfahrung war sehr ursprünglich, die Chemie zwischen uns ist hervorragend und sowohl das Arbeiten an den Songs, als dann auch diese aufzunehmen hat immens Spaß gemacht. Ich bin glücklich, dass ich in dieser Band sein darf.

Wie sehr haben eigentlich Du, bzw. Corey und Paolo Einfluss auf das Songwriting. In der Öffentlichkeit bekommt man ja oft den Eindruck, dass Matt quasi alles übernimmt?

Also Matt schreibt alle Lyrics und er kommt auch mit den meisten Riffs daher, aber wir haben alle unsere Einflüsse auf die Songs. Corey ist der Melody Guy, der nahezu alle Harmonies schreibt, ich habe sämtliche Schlagzeugspuren geschrieben, da hatte ich völlig freie Hand. Aber auch Paolo hat bei einigen Songs Gitarrenriffs geschrieben, die Basslinien kommen sowieso komplett von ihm und auch nahezu alle Backup Harmonies.

Ich weiß ja, dass „In Waves“ kein Konzeptalbum ist, aber wenn man sich die Musik, das Artwork, Eure Webseite, sicher auch die kommenden Videos so ansieht, dann bekommt man schon den Eindruck, dass Euer neues Album irgendwie zu einem gemeinsamen Ganzen zusammengefügt wurde. War das so eine der Prämissen von „In Waves“?

Wir wollten bei diesem Album einmal einen komplett anderen Ansatz ausprobieren. Zuerst musste das Artwork schwarz-weiß sein, alle früheren TRIVIUM Alben waren in dieser Hinsicht ja doch eher colorfull. Auch bei uns haben wir einiges geändert, unsere Bühnenklamotten, die wir ja schon bei den Fotosessions verwendet haben, sehen komplett anders aus als in der Vergangenheit. Zum Album selbst, da haben wir aber eher versucht uns ein eher offenes Konzept vorzustellen, wir wollen da auch nicht allzu viel preisgeben, weil wir die endgültige Interpretation des Ganzen doch unseren Hörern überlassen wollen. Aber Du hast Recht, es liegt dem Album jetzt keine zusammenhängende Story zu Grunde…

Wenn wir uns alle bisherigen TRIVIUM Alben so ansehen, dann waren die beiden ersten („Ember to Inferno” [2003] und „Ascendency” [2005] noch schwer im Metalcore versunken, bei „The Crusade“ [2006] lehnte sich TRIVIUM ziemlich an METALLICA Riffings an und bei „Shogun“ [2008] stand dann eher das Instrumentale im Vordergrund. Bei „In Waves“ würde ich sagen, es enthält nahezu alles, was TRIVIUM schon in der Vergangenheit ausgemacht hatte, aber andererseits auch wieder nicht. Wie würdest Du „In Waves“ beschreiben?

Das ist eine wirklich gute Beschreibung von Dir. Es finden sich nämlich wirklich einige Einflüsse unserer bisherigen Alben auf „In Waves“, aber andererseits ist da so viel auf dem Album, was wir in der Vergangenheit noch nie gemacht haben, so unterschiedliche Sounds und Riffs, die TRIVIUM noch nie verwendet haben. Wie ich es im Vergleich zu unseren früheren Alben sehe?

Ja

Ich würde sagen, „In Waves“ kommt eindeutig schneller auf den Punkt als dies noch bei unseren Vorgängeralben der Fall war. Es steht auch mehr das Songwriting im Mittelpunkt als jetzt die Aneinanderreihung diversester Riffs. Auch die Balance zwischen Straight Forward Parts und technischen Spielereien ist meiner Meinung nach ziemlich ausgewogen.

Die most ear catchiest Tracks sind sicher der Titelsong und das METALLICA Soundalike „Watch The World Burn“ geworden. Kannst Du dem zustimmen, oder hast Du andere Favoriten?

Ich mag natürlich alle Songs. Mein Favoriten muss aber eindeutig „Caustic are the Ties that Bind” heißen und „Forsake Not the Dream“ heißen, einfach weil sie die härtesten und auch die schnellsten Stücke des Albums geworden sind.

Diesmal, Du hast es schon erwähnt, war ja Colin Richardson nicht nur für das Mastering, sondern für die gesamte Produktion verantwortlich. Wie hast Du die Zusammenarbeit mit Colin erlebt?

Es war total easy, no bullshit! Colin gab uns alle künstlerischen Freiheiten die wir brauchten. Er ist nicht der Producer, der Dir jetzt im Studio erzählen möchte wie Du diesen oder jenen Songpart um arrangieren sollst. Er hat von Anfang an verstanden in welche Richtung wir gehen wollten und hat uns dabei bestmöglich unterstützt. Und hör Dir einmal den Sound an, den er uns gezimmert hat – er war da wirklich sehr, sehr bestimmt, aber das Endergebnis kann sich absolut sehen lassen.

„In Waves“ wird ja in D/A/CH am 5. August 2011 veröffentlicht. Just an dem Tag spielt ihr ja auf dem Wacken Open Air, dem größten Metal Festival der Welt. Ich kann mir vorstellen, gerade für Dich wird das wohl ein einzigartiger Moment werden oder?

Oh definately, definately! This will be the hell out of a Weekend, that’s for Sure Man! Yeah, Fuck Yeah

Bist Du vor so ein großen Menge eigentlich nervös, oder eher nicht?

Ähem, Ja und Nein! Ich hab mit der Band ja schon bei einigen großen Konzerten gespielt. Soundwave in Australien, da waren 20.000 plus, aber natürlich nicht annähernd so viele wie in Wacken. Aber ich freu mich drauf und das wird sicher completely awesome. Aber um ehrlich zu sein, ich kann Dir jetzt noch gar nicht sagen wie sich das anfühlen wird, aber spätestens wenn ich dann rausgehe, dann wird dieses Kribbeln auf jeden Fall da sein.

Nick, Danke für Deine Zeit!


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