Interview: APIS - Mark Heiss

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Erlaubt ist, was gefällt!

Gitarrist Mark Heiss stellt die aufstrebende Band APIS vor und spricht über Genredenken, Eigenständigkeit & more.

Veröffentlicht am 29.08.2016

 

Mark, vorab herzlichen Dank, dass du dir trotz dichtem Zeitplan die Zeit für ein Gespräch nimmst.

Ihr seid eine bunt zusammengewürfelte, 2015 gegründete Truppe von Musikern, die aus verschiedenen Bands kommen. War es schwierig, sich zusammenzuraufen?
Wie lange hat es gedauert, bis die Chemie stimmte? Wie sieht euer Songwriting-Prozess aus?

Nein, gar nicht. Das war in kürzerster Zeit erledigt. Ein paar Anrufe,ein Treffen und die Besetzung stand fest. Nur beim Sänger gab es anfänglich Probleme. Aber durch Zufall wurden wir auf Andreas Krammer aufmerksam und er wurde unser jetziger Sänger.

Unser Songwriting-Prozess? Meistens beginnt alles mit einem Riff, man bastelt daran, die Nummer wächst. Und arbeitet vielleicht eine Woche später weiter – oder verwirft alles und beginnt neu. Das kann auch sein.

Ihr habt in einem Jahr schon einiges bewegt: Konzertauftritte, die Release der EP "The Never Born"... 2015 wart ihr Opener für das obersteirischen Rock on Halloween X Festival, ein Jahr später seid ihr auf einem Festival mittig gelistet. Was steht nun in naher Zukunft an? Wie motivierst du dich?

Natürlich fleißig weiter proben und Songs schreiben. Und einige Live Auftritte.
Es gibt so einiges, was mich motiviert, Familie, Freunde und natürlich Musik machen.

In der Steiermark gibt es eine gewisse Dichte an Metal-Bands. Wie schwer ist es für eine neue Band sich durchzusetzen? Hast Du Ratschläge an Newcomer?

Es ist nicht einfach und dauert eine gewisse Zeit bis man sich etabliert hat, aber wir geben unser Bestes und sehen dem Ganzen recht positiv entgegen. Ratschläge: Erlaubt ist, was gefällt!

Es scheint mir, dass ihr gerne einen Bogen um konkrete Genre-Bezeichnungen macht. Offensichtlich misst ihr einer genaueren Genre-Zugehörigkeit nicht unbedingt den höchsten Stellenwert bei.

Das ist richtig, unser Bogen geht vom Hard Rock bis zum Metal, sprich wir haben sehr viel Spielraum und möchten uns nicht von einer Genre-Bezeichnung einengen lassen.

Ein altes Diskussionsthema unter Metal-Fans ist Originalität bzw. Eigenständigkeit. Kann man heute, wo es eigentlich schon so gut wie jedes Genre gibt, noch irgendwie etwas "Neues" veröffentlichen? Ein anderes Streitthema wäre die "Komplexität"...

Als Gitarrist muss ich sagen, fast jeder Riff wurde irgendwann schon einmal gespielt. Aber wenn man das als Ganzes sieht, als Band, hat man denke ich schon noch die Möglichkeit dazu originell und eigenständig zu sein.

Zur Komplexität: Als Musiker will man oft auch etwas technischere Strukturen als Herausforderung an sich selbst. Man will wissen was geht und was nicht, will also auch durchaus Songs, bei denen man sich selbst sehr viel abverlangt. Aber bedenke mal wieviele großartige Songs in 10 Minuten geschrieben wurden und dabei nicht besonders komplex strukturiert sind...

Eure Lyrics auf "The Never Born" zeichnen sich nicht gerade durch Lebenslust aus: "Always On The Run" z.B. handelt von einer Person, die im Leben nicht weiterkommt und dafür allen anderen die Schuld gibt, nur nicht sich selbst.
Dass manche PartnerInnen im Laufe einer Beziehung zu einem "Monster" werden können, ist Thema des gleichnamigen Songs. Ein Professor meinte einmal zu uns: "Der Masochismus des Einen ruft den Sadismus des Anderen wach" (und das ist nicht nur sexuell gemeint). Stimmst du zu?

Ist teilweise richtig. Es gibt sicher genug Menschen bei denen das zutrifft, aber da gehören immer zwei dazu.

Sind Eure Songtexte autobiographisch angehaucht?

Teilweise. 

Stilistisch spielt ihr ziemlich straighten Hard Rock mit Metal-Anleihen (abgesehen vom 1. Song). Dennoch, und das mag weit hergeholt erscheinen, ging mir beim Anhören von "The Never Born" der Begriff "Thrash" mehrmals durch den Kopf. Das fand ich deshalb interessant, weil ihr zwar einerseits Bands wie STEEL PANTHER und IRON MAIDEN, aber anderseits auch die Thrash-Ikonen METALLICA und MEGADETH als Einflüsse angebt und mit "For Whom The Bells Toll" außerdem auch einen MATALLICA-Klassiker als Coversong für euren ersten Festivalauftritt am Rock On Halloween X, 2015, gewählt habt. Zudem würde sich Andreas Krammer, euer Sänger, auch im Thrash recht gut schlagen.
Täusche ich mich, oder hat Thrash einen gewissen Stellenwert bei euch?

Nein, du täuschst dich nicht. Für mich ist Thrash die variabelste Metal-Art. Außerdem mögen wir alle 80er Metal und den frühen Thrash und somit hat uns das schon auch geprägt!

Euer Opener "Apis Home" hebt sich stilistisch stark vom Rest der Songs ab und ist zudem ein Instrumentalstück. Ihr führt eure Fans gewissermaßen in die stilistische Irre. Absicht? Wie seid ihr auf diesen Titel gekommen?

Das lief eigentlich wie von selbst. Der erste Riff passte bereits und auf den wurde der ganze Song aufgebaut. Ja, du hast recht, wir führen unsere Fans auf eine falsche Fährte. Das Intro lässt alles offen. Wir spielen das Intro live auch immer, denn es baut eine starke Stimmung auf. Im Hinblick auf das Songwriting ist das Intro minimalistisch: ein Grundriff, der sich in abgewandelter Form durch das ganze Instrumentalstück hindurch zieht.

Auf welchen Song reagieren eure Fans live am stärksten?

"The Never Born" und "Monster" funktionieren live am besten.

Wie man hört arbeitet ihr bereits fleißig an der ersten Full-Length CD. Was können eure Fans erwarten? Wird sich die CD von der EP "The Never Born" abheben?

Es stehen erst einige Songs, aber es wird eine gewisse Weiterentwicklung zu hören sein, lasst euch überraschen. Unser Plan wäre Ende 2017 mit den Aufnahmen zu beginnen, aber ein Veröffentlichungsdatum steht noch nicht fest.

Eine letzte Message an unsere LeserInnen:

Ein riesengroßes Dankeschön an alle, die uns bis jetzt auf unserem Weg unterstützt haben.

https://www.facebook.com/apismusic/

 


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