Interview: KALTENBACH OPEN AIR 2019 - Ronny Frohner

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Liebe Leut! Hört Musik, die ihr hören wollt, lasst euch durch Angstmache nicht in eigene Bereiche zwingen und habt eine gute Zeit bei den Festivals, bei denen ihr sein wollt – am besten natürlich beim Kaltenbach Open Air.

Vonn 22. bis 25. August ist es einmal wieder soweit, dass das legendäre KALTENBACH OPEN AIR in die 14te Runde geht! Wir durften vorab schon einmal mit dem KOA Organisationsteam-Mitglied Ronny Frohner etwas über das kommende Fest und ein paar andere Themen plaudern!

Veröffentlicht am 28.07.2019

Nichtmehr lang dann geht es wieder fein hart auf meinem liebsten Metal-Berg zu. Das KALTENBACH OPEN AIR ist schon eine Zeit ein Fixpunkt für viele Metaller Österreichs und das diesjährige Line-Up lockt wiedereinmal mit einer guten Mischung an Extreme-Metal-Bands.

Line Up:

Da wir bei Stormbringer natürlich bei einem uns verpartnerten Festival immer neugierig sind was sich so tut, stellte sich mir Ronny Frohner, Mitglied des Organisations-Teams des KOA, dankenswerter Weise für ein Interview zur Verfügung.  

Da ich selten um den heißen Brei herumrede gab es gleich zum Beginn eine sehr konkrete Frage: „Wir bewegen uns ja mittlerweile auf das 14te KOA zu und da kommt natürlich die Frage auf, was so in den vergangenen Jahren deine Highlights waren und auf was du dich in der Zukunft freust ?“

Zuerst mal vielen Dank für die Möglichkeit des Interviews mit euch als unserem langjährigen Partner! Die letzten Jahre, vor allem seit der Wiederaufnahme des KOA, waren durchwegs positiv. Wir hatten meiner Meinung nach Jahr für Jahr ein tolles Lineup und wie immer eine gute Mischung verschiedener Genres. Jedes einzelne KOA war ein Highlight für sich, ich möchte da jetzt ehrlich gesagt gar nichts Spezielles hervorheben. In nunmehr knapp einem Monat kommt es zur mittlerweile 14. Auflage, bei der ich jedoch aufgrund bevorstehenden Nachwuchses, vermutlich nur kurz anwesend sein werde.

Der letzte Satz stellt klar auf was sich Herr Frohner in der Zukunft freuen darf. Hiermit herzlichsten Glückwunsch von der Stormbringer-Crew!

Das diesjährige Line Up zeigt sich wieder einmal ziemlich deftig mit einer Mischung aus Death/Black/Thrash Metal, etwas Speed Metal, Punk, Doom und auch Gore Grind. Wie schafft ihr es immer wieder so ein fein ausgewogenes und abwechslungsreiches Line Up, welches in sich wiederum stimmig ist, auf die Füße zu stellen?

Thomas Spiwak (DARKFALL) und ich sind mittlerweile ein eingespieltes Team was das Booking betrifft. Wir setzen uns Jahr für Jahr für ein Brainstorming zusammen, in dem wir eine Bandliste zusammenstellen, die interessant sein könnte und die auch unsere Vorlieben einbringt. Danach schauen wir was davon machbar ist und starten das Booking. Wichtig dabei ist immer die Abwechslung und das Bedienen vieler verschiedener Extrem-Metal-Genres.

Das ist eine klare Antwort! Natürlich darf die Frage nach den persönlichen Favourites im diesjährigen Line Up auch nicht fehlen.

Wie gesagt, das gesamte Lineup ist uns glaub ich wieder gut gelungen, für mich persönlich gibt es in Form von ASPHYX, MGLA und PESTILENCE doch ein paar hervorzuhebende Highlights. Auf die Wiederkehr der norwegischen Black Metal Urgesteine Carpathian Forest darf man auch schon gespannt sein.

Mit der folgenden Frage musste ich etwas meinen inneren Fanboy rauslassen, da ich das ganze KOA Organisationsteam für ihre Arbeit schon sehr bewundere. “Da du einer der größten internationalen Booker und Manager bist die ich persönlich kenne, würde mich interessieren was für dich typische Dos and Don´ts sind auf die Bands achten sollten.“

Oh, vielen Dank für die Blumen! Ich muss aber gestehen, so sehe ich mich nicht. Natürlich freut es mich, dass meine jahrelange, harte Arbeit in diesem Business auch honoriert wird, das macht natürlich auch die Zusammenarbeit mit Bands in einigen Punkten einfacher für mich.

Aber um deine Frage nach den Dos and Don'ts auf die Bands achten sollten, zu beantworten:  
Egal ob es sich um eine Band handelt, die sich bereits einen Namen gemacht hat oder ob es sich um Newcomer handelt, ich finde es wichtig die Erdung nicht zu verlieren. D.h. u.a. kein divenhaftes Verhalten an den Tag zu legen – wobei ich da die Erfahrung gemacht habe, dass dieses wenn dann leider eher bei den Newcomern zu finden ist, als bei den Großen des Metiers. Der Trend im Musikbusiness geht leider auch mittlerweile im Metalbereich dahin, dass einzelne Newcomer extrem gepusht und hofiert werden und sie in kurzer Zeit auf jedes nur erdenkliche Festival gebucht werden um möglichst schnell mit ihnen viel Kohle zu verdienen. Das steigt einigen natürlich dann zu Kopf und wenn dann der kurze Hype um sie vorbei ist, ist die Ernüchterung natürlich groß.

Ich finde um auch langfristig ein Großer in diesem Business zu werden, ist es nach wie vor notwendig sich von unten nach oben zu arbeiten. Es heißt ja nicht umsonst „gut Ding braucht Weile“ und dazu gehören für mich harte Arbeit, eine Portion Demut und Realismus, Durchbeißen, Enthusiasmus und Freude an der Musik und an den Fans. Das trägt neben dem Erfolg nämlich auch zur Persönlichkeitsbildung bei!

Den letzten Satz unterschreib ich als angehender Psychologe sofort!  
Du bist vmtl. schon so lange in der Branche wie ich auf der Welt bin, daher die Frage: Wie hat sich die österreichische Festivalkultur bzw. die Szene über die Jahre verändert, oder ist sozusagen alles noch beim Alten?

Die Szene hat sich meiner Meinung nach sehr stark verändert, was natürlich auch damit zu tun hat, dass viele der „alten Generation“ nun Familie haben und diese logischerweise an erster Stelle kommt. Es wird bei mir nicht anders sein. Es gab auch einige Jahre, wo relativ wenig junges Publikum im Extrem-Metal-Sektor nachgekommen ist. Das hat man schon gemerkt. Da ging die Masse eher zum Metalcore über. Gott sei Dank hat sich das aber wieder ein wenig gebessert und man sieht auch wieder jüngeres Publikum bei Death/Black/Thrash-Konzerten. Wie ich oben bei den Dos and Don'ts schon erwähnt habe geht der Trend leider zum schnellen Pushen und Verheizen von Newcomern und ich hoffe echt, dass sich das wieder ändert.

Auch was Festivals betrifft, so muss ich schon sagen, dass sich meiner Meinung nach Vieles in eine komplett falsche Richtung entwickelt. Wenn ich auf ein Metal-Festival gehe, möchte ich nicht unbedingt dort ein Riesenrad, Autodrom oder ähnliches vorfinden. Was hat das mit der Musik zu tun? Ich weiß schon, der Konkurrenzkampf wird auch bei Festivals immer härter, aber man kanns auch echt übertreiben.
Was mich auch sehr nachdenklich stimmt ist die Tatsache, dass immer mehr Festivals einen eigenen Campingbereich nur für Frauen anbieten, aufgrund vorangegangener Übergriffe. Das geht man so wie ich finde komplett falsch an bzw sollte man eher an anderer Stelle ansetzen und nicht die Mädels isolieren müssen. Aber das ist eins dieser Themen, darüber könnte man stundenlang diskutieren, das würde den Rahmen des Interviews hier sprengen.

Man merkt, dass es in der Szene definitiv nicht an Kontroversen mangelt. Somit gibt es da genug „Angriffspunkte“ für uns Journalisten .
Hast du irgendeine konkrete Message die du direkt an die Crowd da draußen richten möchtest?

Liebe Leut! Hört Musik, die ihr hören wollt, lasst euch durch Angstmache nicht in eigene Bereiche zwingen und habt eine gute Zeit bei den Festivals, bei denen ihr sein wollt – am besten natürlich beim Kaltenbach Open Air. Ich freu mich auf viele bekannte und hoffentlich auch neue Gesichter am Metalberg und jetzt schon mal ein fettes Danke für euren Support!
Und natürlich auch Dir ein herzliches Dankeschön für die Möglichkeit des Interviews!

Tickets gibt es noch unter folgenden Links zu kaufen:

http://kaltenbach-openair.at/
https://www.oeticket.com/

Ich kann das Dankeschön nur zurückgeben und auch unterstreichen: HOLT EUCH TICKETS ES WIRD FETT!!!!
Last but not least => Nächstes Jahr ist ja dann sozusagen Jubiläumsjahr 15. 
Wird dieses Jahr jubiliert wie beim 10ten oder warten wir damit bis zum 20er ?

Jetzt müssen wir mal 2019 gut über die Bühne bringen und dann schaun wir weiter. Natürlich ist es geplant, unser 15jähriges Jubiläum nächstes Jahr zu feiern, aber darüber reden wir wenn es soweit ist.

Also abwarten und Tee (ersatzweise Bier) trinken, vielleicht gibt es diesbezüglich ja schon bald Neuigkeiten.

Wir bleiben jedenfalls gespannt was da noch kommen mag und freuen uns wie verrückt auf das diesjährige KALTENBACH OPEN AIR in Spital am Semmering !


Lasset den Metalberg wackeln!  Ich bin wieder live mit dabei und werde euch stecken was so abgeht.
Nochmals ein großes Dankeschön an Ronny Frohner für das coole Interview, den Herrn Spiwak knöpf ich mir dann direkt vor Ort vor !


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