15.11.2014, Altes Kino Landeck, Landeck

FLESHLESS

Text: Laichster | Fotos: Laichster
Veröffentlicht am 20.11.2014

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Die Fans des romantischen Grunzens und der hochgeschwindigkeitspenetrierten Doublebass freut es im Tiroler Lande wieder häufiger Vertreter der extremen Spielrichtungen des Metals empfangen zu dürfen, zuletzt zerfetzten SUFFOCATION die Innsbrucker p.m.k. (zum Livereport) und nicht minder brachial zerlegten BENIGHTED das Komma Wörgl (zum Livereport). Heute geht die Reise in die Metalcity Landeck wo uns die Veranstalter von Rock Inn mit den lokalen AVENGING ANGELS, dem Deutschen Prügelkomando PROFANITY und den Tschechischen Death-Grindern von FLESHLESS als Abendessen vorwerfen. Das Publikum ziert es heute doch ein wenig seinen Weg ins alte Kino zu finden und so hat sich noch nicht viel versammelt als die Opener die Bühne entern, was sich jedoch im Laufe des Abends noch bessern sollte, hatten sich wohl einige noch durch die mittlerweilen Früh einsetzende Dämmerung auf ihrem Weg verlaufen oder waren beim Aufwärmbier schon versumpft.

AVENGING ANGELS:
Die Landecker Death-Metaler AVENGING ANGELS haben heute einen gleich doppelt harten Stand: Erstens das wie eingangs erwähnte noch nicht sonderlich zahlreich erschienene Publikum und zweitens das durch einen Paragleitunfall bedingte Ausfallen von Bassist Flo Scheiber, dem auf diesem Wege beste Genesung gewünscht sei. Das fehlende Publikum wird von Fronter Lino Hochrainer gekonnt überspielt und die wenigen Anwesenden doch noch erfolgreich animiert, der Heimatbonus hilft hier ungemein, doch das Fehlen des Bassisten zu überspielen wird schon ein härteres Stück Arbeit und gelingt doch besser als erwartet, zwar fehlt den Nummern doch einiges an Druck und Energie, doch man hohlt das Maximum aus der Situation heraus. Songs wie "Warcry", "Balance Of Power" oder das tight gezockte IRON MAIDEN Cover "Be Quick Or Be Dead" geben einen coolen Anheizer für den heutigen Metalabend. Bei "Bloodlust" gibt Ex-Fronter Sandro noch ein gelungenes Gastspiel und mit dem AMON AMARTH Cover "Death In Fire" verabschiedet man sich von der Leinwand des alten Kinos.

Setlist:
- All My Efforts
- Warcry
- Soulless
- Fears Corrode
- Who Do You Think You Are
- Shrouded In Mystery
- Balance Of Power
- Bloodlust
- Be Quick Or Be Dead
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- Death In Fire

PROFANITY:
Knapp 22:00 Uhr und die Augsburger Schlächter rund um Fronter und Gitarrenquäler Thomas Sartor dürfen dem Westen Tirols ein neues Loch neben den Arlbergtunnel stanzen. PROFANITY machen das was sich der Kenner ihrer bisher erschienen Longplayer "Shadows To Fall" und "Slaughtering Thoughts" erwartet. Schöne musikalische Grüße von DEICIDE und Drummer Armin Hassmann lässt einem im Kugelhagel seines Sturmgeschützes untergehen, so muss das klopfen, bis die Trommelfelle platzen und das Blut aus den Boxen rinnt.

Trotz der musikalischen Härte präsentierten sich die drei Musiker als sympathische Kerle die zu Scherzen aufgelegt sind und nicht müde werden sich bei Veranstalter und Publikum zu bedanken. Mit "Hatred Hell Within" lässt man das Massaker endgültig zum Hauptgang schreiten, bei "During The Hours Of Darkness" dürfen sich die Death-Maniacs mit der Band auf der Bühne vergnügen und mit dem DEATH-Cover "Zombie Ritual" ist der Frontausflug auch schon wieder vorbei. Fett, tight und energiegeladen wurde das Publikum abgewatscht das sich nach dem Brett an der Bar für den Endspurt regenerieren muss. Setlist: - Giants Of Void Vortex - Drowned In Dusk - Melting - Soultornado - Hatred Hell Within - Shallow Ruins - During The Hours Of Darkness - Fear Of Napalm (TERRORIZER Cover) - Zombie Ritual (DEATH Cover)

FLESHLESS:
Jeder der die Geräuschkulisse eines Schlachthofes als romantisches Ambiente empfindet wird jetzt warm ums verrottende Herz werden, die Tschechen FLESHLESS grinden den Westen Tirols zu einem Haufen aus Dreck, Fleisch und Blut. Vor fetten Backdrop und flankiert vom Banner mit Logo des Bandklassikers "Grindgod" ruft man zur Verwurstung des menschlichen Materials welches sich freundlicherweise selbst vor der Bühne den Nacken bricht. Die Blutoper im hochgeschwindigkeitsgebolzten 3/4 Takt ruft zum tanzen, in Szenekreisen als "moshen" bezeichnet, auf und die Band zeigt sich sichtlich erfreut über die Resonanz des Schlachtviehs.

Fronter Vladimir Prokos kotzt sich immer noch bestens die Seele aus dem Leib während Drummer Vitys das Hackbeil schwingt und schneller Faschiertes produziert als der beste elektrische Fleischwolf und abgepackt wird durch die Gitarristen Michal und Luděk. Dieser rohe Brocken hat sein Haltbarkeitsdatum noch lange nicht überschritten "D-Flesh" walzt die Kadaver durch und mit "Hate Is Born" wird des Verfassers liebstes Menü im Repertoire geboten. Auch die Fans dürfen sich on Stage vergnügen und Tirols metalischer Baggerfahrer Nr.1 darf wieder einmal beweisen dass auch er textsicher durch den Song so mancher eher unbekannten Kapelle growlen kann. Ende Gelände, man steht im eigenen Saft und FLESHLESS haben alles was da kreucht und fleucht zu mundgroßen Häppchen zerhackt. Rock Inn hat uns wieder einmal einen grandiosen Konzertabend beschert und man darf auf den nächsten Pflichttermin im Westen Tirols hinweisen: Am 07.02.2015 werden DESASTER im alten Kino wüsten!

Thx für die pics geht an Christoph Marberger! Weitere Fotos könnt Ihr in der Galerie zum Event sehen.


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