15.12.2011, ((szene)) Wien

THE DEVIL'S BLOOD

Text: Reini | Fotos: caroline
Veröffentlicht am 19.12.2011

» Hier gehts zur Galerie...

Die tschechische Kultband ROOT, deren Gründungsdatum von 1987 datiert, durften den Support für THE DEVIL’S BLOOD übernehmen. Dreh- und Angelpunkt, und gleichzeitig auch Blickfang der Band, ist natürlich Fronter Jiří "Big Boss" Valter. Zirka 35 kg zu viel auf der Waage, aber trotzdem in hautenger Spandex unterwegs, dazu der mönchsartige Umhang, fertig ist das Böse. We Are ROOT…. From HELL waren sodann auch gleich die ersten Worte des Zeremonienmeisters. In Reihe Zwei wurde übrigens die komplette TDB Mannschaft gesichtet und gerade Selim L. ging ab wie von der Tarantel gestochen. Zurück zu ROOT: Deren letzter musikalischer Output ist auch schon wieder vier Jahre her, hieß „Daemon Viam Invenient“ und wurde in den kommenden knapp 75 Minuten keines Blickes gewürdigt. Die Kultband aus Brünn ackerte viel mehr in ihrer eigenen Vergangenheit, stieg mit „Talking Bones“ ein und ging zurück bis zum 1991er „The Revelation“ Album, von dem „666“ zum Schluss rausgehauen wurde. Dazwischen gab es reichlich schräge Mimik und Gestik von Sangesvater Jiří "Big Boss" Valter, eine tighte, aber doch etwas zahme Backing Band und mit Fortdauer des Auftrittes doch den Ein oder Anderen Langeweiler.

Auf THE DEVIL’S BLOOD musste man warten, lange warten, doch als dann endlich links und rechts der Bühne die üppigen Räucherstäbchenbünde angezündet wurden, das „Unending Singularity“ Intro schön langsam aus den Boxen kroch, wusste man, dass die Holländer wohl bald die Stage entern werden. Das taten sie sodann mit „On The Wings Of Gloria” und einer wirklich omnipräsenten Farida L., die nicht nur fantastisch sang, sondern auch dieses wichtige Credo der Unnahbarkeit mitbrachte.

Die Band selber, mittlerweile mit drei vollwertigen Lead Gitarristen ausstaffiert, gönnte sich in den nächsten 100 Minuten nicht eine Sekunde Pause. Keine Unterbrechungen zwischen den Songs, THE DEVIL’S BLOOD spielten sage und schreibe zwölf Tracks ohne Punkt und Komma, die üblichen Jam-Session artigen Parts natürlich mit einbezogen.

Die Highlights dieses durch und durch überzeugenden, ja fast schon atemberaubenden Auftrittes sind schwer herauszufiltern, bei genauerer Betrachtung war es aber DER Bandhit schlechthin „Cruel Lover“, sowie das völlig in der freien Interpretation endende „The Madness of Serpents“. Nach einem nicht weniger spektakulären „Christ or Cocaine“ verabschiedete sich die Band ebenso Kommentar- und Gesten los wie sie selbige geentert hatte. THE DEVIL’S BLOOD brauchen keine Worte um auf sich aufmerksam zu machen. Bei dieser Band spricht das Ritual (wie Bandleader Selim seine Auftritte nur allzu gerne nennt), sowie das Zelebrieren desselben für sich. Großartiges Konzert zum Jahresausklang, hätte sich den Ein oder Anderen zusätzlichen Zuseher in der gut gefüllten, aber lange nicht ausverkauften ((szene)) Wien verdient gehabt.

THE DEVIL’S BLOOD Setlist Vienna, ((szene)) Wien 15.12.2012: Unending Singularity On The Wings Of Gloria River of Gold Fire Burning The Thousandfold Epicentre Waxing Moon Over Babylon Rake Your Nails Across the Firmament Cruel Lover Die The Death The Anti-kosmik Magick The Madness of Serpents The Heavens Cry Out For The Devil's Blood Christ or Cocaine


ANZEIGE
ANZEIGE