16.05.2013, The Loft, Wien

DAMIAN MURDOCH TRIO + PHI

Veröffentlicht am 30.05.2013

Australischer Gitarrenmeister in Österreich gesichtet!

Es ist immer wieder erstaunlich, wo sich in Wien die Konzerthighlights zutragen. Dieses Mal wurde für die CD-Release Show von DAMIAN MURDOCH TRIO „The Loft“ als Austragungsort gewählt. Ein interessantes Lokal, das im Keller mit Blechtonnen im Zuschauerbereich und mit einer kleinen aber feinen Bühne punktet. Die Soundanlage mit Digitalmischpult stellte auf alle Fälle klar, dass an diesem Abend soundtechnisch Nägel mit Köpfen gemacht werden.

Die Support Band PHI war dann die erste Überraschung, die mit Interimsschlagzeuger ordentlich Lärm machte. Das Trio war technisch über jeden Zweifel erhaben. Es ist jedes Mal ein Erlebnis, wenn der Frontmann ein begnadeter Gitarrist ist, aber auch die Gesangslinien perfekt rüber bringt. Der Stil der Truppe lässt sich schwer einordnen, aber das ANATHEMA-Shirt des Frontmannes lässt schon mal die Richtung erahnen. Mit einem Spielkasten von Effekten entlädt er seine künstlerischen Ergüsse ins Publikum. Bei ihren letzten Nummern spielt sich die Band in einen regelrechten Rausch, der mit einem tighten Rhythmusgefühl perfekt vollzogen wurde und jeden Zuschauer staunen lässt. Wenn PHI das nächste Mal in der Nähe – oder auch nicht – spielt, sollte man sich diese Band nicht entgehen lassen.

Wenige Zeit später erschien dann auch schon der vom Publikum sehnlichst erwartete Hauptact. Auf der Bierwoche in der Arena zum ersten Mal gesehen, die Beislgigs am Montag zahlen sich anscheinend auch bei geringen Besucherzahlen dann aus, wenn man dann mit einem Headlinerslot auf dem allseits beliebten Gratisfestival neue Fans lukrieren kann.

Und da stand er dann schon auf der Bühne: Damian Murdoch, dessen Gitarre nicht einfach ein Instrument ist, sondern ein Körperteil, mit dem er verwachsen scheint. Die Art und Weise wie er seine Gitarre spielt (bzw. würgt) sieht man äußerst selten. Da sind die Vergleiche mit Jimi Hendrix, von dem am Abend auch einige Covers („Fire“, „Machine Gun“) gespielt werden, durchaus gerechtfertigt.

Da die Eigenkompositionen durchwegs instrumental dargeboten werden, wird fast jeder der Songs, die allesamt (mit Ausnahme von „The Opener“) kreativ witzige Titel tragen, mit einer einleitenden Geschichte vorgestellt. Und das macht auch den Unterhaltungswert der Show aus.

Ein charismatischer Frontman, der von einem Kamelritt von „Bootsy Collins“ durch die Sahara erzählt „Funky Desert Rider“, von „The Final Absturz“ oder einer alternative Version der Prinz rettet Prinzessin Geschichte („The Dragon slayed the princess“). Seiner Band muss aber genauso Tribut gezollt werden. Ein Bassist, der mit sämtlichen Spielarten seines Instruments verblüfft, ein Drummer, der bei jedem Beat abzuheben scheint, weil ihn Außerirdische in deren galaktischer Band spielen sehen wollen.Aber zurück zur Erde: Es war ein außergewöhnlicher Abend. Die CD „Electric Tentacles“ sollte sich jeder Musikliebhaber zulegen, der sämtliche Musikstile in 50 Minuten vereint genießen will. Sei es Rock, Metal, Blues, Jazz,... Zwischendurch groovte es gewaltig!

DAMIAN MURDOCH TRIO - Setlist:

  • The Opener
  • The Final Absturz
  • The Jack (AC/DC)
  • Funky Desert Rider
  • Fire (Hendrix)
  • Visceral Circles Of The Cosmos
  • The Dragon Slayed The Princess
  • Lean Kathleen's Killing Machine
  • Sleazeball
  • The Eternal Search For The Alpha Jellyfish
  • Machine Gun (Hendrix)

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