08.03.2014, ((szene)) Wien, Wien

ALL AUSTRIAN METAL NIGHT XXL - Part 1 feat. PROMETHEUS + AEONS OF ASHES + FLY ASH RETURN

Veröffentlicht am 14.03.2014

Die 10te Auflage der ALL AUSTRIAN METAL NIGHT – das Jubiläum der Veranstaltung des gemeinnützigen Vereins zur Unterstützung österreichischer Metalbands wurde im großen Rahmen – mit dem Zusatz XXL - in der ((Szene)) zelebriert. Das Band-Paket des Abends versprach schon im Vorfeld Großes, denn es wurden meiner Meinung nach einige der besten "puren" Heavy-Metalbands Österreichs gebucht.

Hinter internationalen Größen wie MACHINE HEAD oder LAMB OF GOD braucht sich die österreichische Metal-Szene mit solch großartigen Bands wie BLACK INHALE, ENEERA und PROMETHEUS nicht zu verstecken und auch die zwei Supportbands AEONS OF ASHES und FLY ASH RETURN spielten groß auf. Die ((Szene)) bot an diesem Abend das perfekte Ambiente für eine rundum gelungene Veranstaltung. Die Konzerthalle mit fetter Bühne, inklusive hohem Drumriser, war zwar nie brechend voll, da sich die Fans der einzelnen Bands in der Location gut zwischen Foyer, der gemütlichen Bar und dem nunmehr kältetechnisch erträglichen Außenraucherbereich aufteilten, aber dafür war sie einfach angenehm gefüllt, um eine ordentliche Metal-Stimmung aufkommen zu lassen.

Durch die österreichischen Bandcontests METALCHAMP oder die umgetaufte PLANET FESTIVAL TOUR konnte ich schon des Öfteren Zeuge von der Professionalität österreichischer Bands werden. Wie viel Arbeit, Zeit und Mühe in eine Band gesteckt werden muss, um solch ein Qualitätslevel wie alle Bands des Abends bieten zu können, ist vielen Leuten gar nicht bewusst und wird leider auch kaum honoriert. Umso mehr schätze ich es, wenn solchen Bands wie bei dieser Veranstaltung verdienterweise der notwendige Raum geboten wird, ihre Musik in passenden Rahmenbedingungen zu repräsentieren.

Ein bisschen verspätet, ob der zu frühen Stunde um 19:30 Uhr noch vor wenigen Zusehern, starteten die kurzerhand für CROSSING EDGE eingesprungenen FLY ASH RETURN ihren Thrash-/Groove-Metal, der die Richtung des Abends schon mal vorgab. Und sie überzeugten als eingespielte Band, die Instrumentenfraktion spielte souverän ihre Parts, die Drums krachten richtig gut rein und Sänger Sascha überzeugte als engagierter Frontmann, der die immer zahlreicher eintreffenden Metalfans zum Headbangen motivierte.

Am Ende der gelungenen Präsentation ihrer Musik und ANNIHILATOR-Jeff -Waters-Style-Posing mit der roten „Flying V“ des Gitarristen kam dann schon im kurzen, aber intensiven Set die Kürung des Nummer Eins Fans pro Band zum Zug. Und diese gute Idee spornte dann doch ein paar Metalheads zum Moshen an, um den begehrten Preis (ein Stoffsackerl mit lauter guten Sachen, hauptsächlich „Ottarocker“-Dosen) zu erhalten.

Die Melodic-Death-Metaller von AEONS OF ASHES setzten dann noch eins drauf: Der Sound war brutal fett, die Doublebass-Attacken brachial und darüber gab es fiese Vocals im LAMB OF GOD-Randy-Blythe-Manier. Man sah den Musikern an, dass sie wissen wollten, wo der Bartl den Most herholt.

Obwohl es die Band eigentlich erst seit knapp über einem Jahr gibt, war sofort klar, dass sämtliche Mitglieder schon genügend Bühnenerfahrung gesammelt hatten, um einen richtig großen Auftritt hinzulegen. Vor allem Sänger und Frontmann Tim Sklenitzka, bekannt von seiner Vorgängerband TRASHCANNED, in der er fast 10 Jahre sang, überzeugte mit seinen brutalen Growls und einer coolen Bühnenpräsenz. Doch auch die restlichen Bandmitglieder gingen kollektiv ordentlich auf der Bühne ab, und neben den pumpenden Bass und knallenden Drums war vor allem der Gitarrensound einfach nur mächtig und in den richtigen Momenten mit geilen Melodien durchzogen.

Mit fetten Gitarrenriffs ging‘s dann mit der Three-Piece-Band PROMETHEUS weiter, deren Alben-Outputs ja schon so richtig fett produziert sind. Nach einer ersten denkwürdigen Begegnung mit ihrer Musik im "Escape" vor einigen Jahren und letztes Jahr kurz vor Weihnachten im "Bach" bot die ((Szene)) erst die optimalen soundtechnischen Möglichkeiten, die dieser großartigen Band gebühren – nicht zuletzt da sie sich selbst als "Soundtrack-Metalband" bezeichnet, was man durchaus so stehen lassen kann.

Solch geniale Soundlandschaften, die Mastermind Matthias "Waldo" Waldner komponiert hat, hört man äußerst selten. Die experimentelle Seite der Band ist sensationell, die progressiven Elemente natürlich nicht so leicht eingängig, aber durch die komplexen Strukturen der Songs einfach einzigartig. Knüppeldicke Drums und abwechslungsreiche Gitarrenriffs gab es satt. Der zweistimmige harmonische Gesang überzeugte und Frontmann Matthias glänzte mit einer grenzgenialen Stimmvielfalt ähnlich jener von DEVIN TOWNSEND. Unglaublich, was hier innerhalb einer dreiviertel Stunde passierte, nicht durchgehend zum Moshen, aber umso mehr zum Staunen.

Vom brutalen Opener "Rom" ihres Debütwerks "Tone Of The Gods" über den genialen, groovenden Song "Hell Train" vom aktuellen Album "Endless" und den schnellen "Killer Swarm" des Meisterwerks "Rebirth Of A Universe" bildete die Band neben zwei weiteren Songs des letzten Outputs ("Social Bleeding" und  "Total Rage") mit dem finalen Song "Lockheed" einen runden Spannungsbogen. Die Präsenz der drei Musiker war auf der größeren ((Szene))-Bühne beeindruckend und sympathisch zugleich. Der CD-Kauf war dann kein Thema mehr und das nächste Konzert von PROMETHEUS in Wien wird zum Fixprogramm für mich.


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