18.07.2015, Backstage (Halle)

QUEENSRYCHE

Veröffentlicht am 23.07.2015

Nachdem ich einige Liveberichte von meinen Kollegen vom letzten Wochenende gelesen habe, kann ich nur eines sagen: Besser wäre es irgendwo im Wasser gewesen als in den verschiedenen Hallen mit Sauna. Aber davon lässt sich die Stormbringer-Crew nicht abbringen und trotzt den Elementen wie Hitze und Luftfeuchtigkeit. Daher Bruder Manfred geschnappt, auf in den Zug in den bayrischen Freistaat nach „Minga“ und QUEENSRYCHE anschauen (und ich muss dazu sagen: erleben). Erstes Highlight im Backstage ist ein Treffen mit einem guten Freund, nämlich RHAPSODY OF FIRE-Drummer Alex Holzwarth. Da werden wieder einige Erinnerungen aufgefrischt, witzige Anekdoten zum Besten gegeben und wir hören mit großer Freude, dass ein neues Album fast im Kasten ist und einige Überraschungen zu bieten hat. Aber das so nebenbei erzählt. In der kleinen Halle im Backstage beginnt der Support DIABLO BLVD, die sich redlich bei den Temperaturen abmühten und mit ihrem progressiven Touch ordentlich die Bühne rockten. Nach einigen Minuten habe ich durch die Kamera fast nichts mehr gesehen, denn alles war nur nass. Ob ich wollte oder nicht ich musste kurz raus, denn die Temperaturen waren schon megamäßig. Sorry Jungs, habe leider nicht alles gesehen, war aber amtlich.

Dann, was soll's, hinein in die Höhle des Löwen. QUEENSRYCHE mit Todd LaTorre am Mikro. Und das, was wir hier erleben sollten, war absoluter Hammer. Beginnend mit dem Intro „Anarchy-X“ gab es schon den ersten Kracher mit „Nightrider“ gefolgt von „Breaking The Silence“ und in dieser Tonart geht es weiter: „Walk In The Shadows“, „The Warning“ und ein hammermäßiges „Silent Lucidity“, bei dem alle Anwesenden lautstark mitgesungen haben. Und der ältere Herr neben mir wurde von diesem Song so emotional gepackt, dass ihm die ganze Zeit die Tränen vor Freude runtergelaufen sind. Als Premiere gab es den Song „Arrow Of Time“ vom kommenden neuen Album. Todd entpuppt sich als hervorragender Sänger und Frontmann und hat dank seiner Stimme, die Geoff Tate in seinen besten Tagen in nichts nachsteht, das Publikum sofort im Griff. Aber mit diesem Best-Of-Programm geht’s weiter.

Es wird den Fans von QUEENSRYCHE ein phänomenales Konzert geboten und ein Highlight jagt das andere und trotz der enormen Hitze, wo es phasenweise von der Decke tropft, stecken die Protagonisten nicht zurück. Sicherlich, das Stageacting ist nicht so enorm und bei einigen Bandmitgliedern merkt man schon, dass sie wieder einmal tief Luft holen müssen, um den ganzen Set runter zu bringen. Aber das tut dem gesamten Gig keinen Abbruch. Normalerweise hätte man auf der Bühne das gelbe Schild „Achtung Rutschgefahr“ aufstellen müssen, denn was die Mitglieder der Band da an Schweiß (ich hoffe, dass es nur das war!!!) verloren haben, war enorm. Mit den Klassikern „Empire“, Queen Of The Reich“, “Jet City Women“ und „Take Hold Of The Flame“ wurde ein in allen Linien befriedigtes Publikum aus der Hallensauna entlassen, um einen denkwürdigen Gig Revue passieren zu lassen.

Ich habe QUEENSRYCHE das erste Mal 1991 beim Monsters Of Rock im Liebenauer Stadion gesehen und danach noch einige Male. Da hat mich immer die Stimme von Geoff Tate fasziniert. Wir alle werden nicht jünger, aber Chapeau Mr. Todd an den Vocals, das war allererste Sahne und ich glaube, dass uns die Herren mit dieser Besetzung noch einige Highlights präsentieren werden. Nach den unschönen Querelen der letzten Zeit war es schön zu sehen, dass mit QUEENSRYCHE noch immer zu rechnen ist und wer weiß, vielleicht schaffen sie es noch einmal die Lorbeeren zu ernten, die ihnen schon lange zustehen. Fazit: Hotter Than Hell, durchgeschwitzte Klamotten, stinkend wie ein Affe, pisswarmes Bier, dennoch eine der stärksten Clubshows der letzten Jahre und ein Fitnessprogramm gab es obendrauf gratis dazu.

QUEENSRYCHE see you next time on the road and I‘ll be there.


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