24.10.2015, Pustervik, Göteborg

HIGH ON FIRE & MONOLORD

Veröffentlicht am 01.12.2015

Mit HIGH ON FIRE kündigt sich eine Truppe in Göteborg an, die in der Stoner-Gemeinde bereits Kultstatus erreicht hat. Warum das so ist? Vielleicht liegt's am dreckig-rockigen Stoner.Sound, an den durchgedrehten “dich-kriegen-sie-auch-noch”-Interviews von Fronter Matt Pike oder schlichtweg am Trueness-Faktor einer Band, die nie so richtig weit oben war, aber nach all den Jahren immer noch stoisch verfolgt, woran sie glaubt. Die Antwort darauf darf man sich gerne selber geben. Die aktuelle Platte „Luminiferous“ steht jedenfalls im Mittelpunkt der finalen Europatermine in Schweden und wir waren im Göteborger Pustervik vor Ort.

MONOLORD

Da BLACK TUSK leider die aktuellen Tourtermine canceln mussten, sind MONOLORD kurzerhand als Supportact eingesprungen. Fuzz-as-fuzz-can liefern die Schweden gerade mal drei Nummern, die es dank Überlänge aber ordentlich in sich haben. „Icon“ lässt Stoner-Herzen höher schlagen und das repetitive Riffing der Endlos-Nummer “Empress Rising” geht runter wie Öl. Ein mehr als würdiger Ersatz für die amerikanischen Sludge-Kollegen.

HIGH ON FIRE

Theatralisch wird „The Black Pot“ vom tiefen Dröhnen der Saitenfraktion eingeleitet, welche erst sichtbar wird, als der schwarze Bühnen-Vorhang fällt. Das Stonertrio startet kopfüber in ein eineinhalbstündiges Set aus gigantischen Rhythmen und irrsinnigen Riffs. Während der Fokus klar auf dem 2015er Album „Luminiferous“ liegt, gibt’s zwischendurch immer mal wieder ein Stück aus der stonerlastigen Vergangenheit.

Topless Matt spukt die Lyrics geradezu ins Mikro und balanciert die Gibson gekonnt auf der glänzenden Wampe, während Bassist Jeff Matz die Nähe zum Publikum sucht. Anblick und Sound halten sich hier die Waage - es wird auf die Bühne gerotzt und in die Saiten gedroschen was das Zeug hält.

Ganz anders als die langatmigen SLEEP (Matt Pike’s Erst- und wieder Zweitband) setzen HIGH ON FIRE seit jeher auf Heavyness und Durchschlagkraft. Während die Alben zugegebenermaßen ihre Längen haben, erheitert die Wucht im Live-Setting die Gemüter. “Rumors Of War” bringt die Menge zum Toben und die Lyrics zu „Luminiferous“ kann das Publikum bereits im Schlaf mitgrölen. Die kurze Pause vor dem Encore braucht nicht nur die Band, sondern vor allem die Zuschauer zum Durchatmen, bevor man zu „Snakes For The Divine” nochmal alles gibt.

Die mehr als 15 Jahre und sieben Alben am Buckel des durchgedrehten Dreiers, sprichen für die Hingabe und Sturheit, mit der sich HIGH ON FIRE seit jeher dem Stoner Metal widmen. Das kraftvolle, sowie zugängliche „Luminiferous“ und die Energie der Bühnenshow sind hoffentlich der Indikator für die nächsten 15 Jahre!


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