31.08.2016, Rockhouse-Bar, Salzburg

THE FLYING EYES & HIGH BRIAN

Text: Anthalerero | Fotos: Anthalerero
Veröffentlicht am 14.09.2016

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Manchmal, da geht man auf ein Konzert, um sich überraschen zu lassen. So wie am letzten Augusttag in der Rockhouse-Bar von Salzburg, wo psychedelische Gitarren und Fuzz-Effekte regierten. Über den großen Teich flatterten THE FLYING EYES herüber, mit einem HIGH BRIAN im Gefolge. Gefreut hatte man sich auf starke Kost, geboten wurde dann beinahe Überwältigendes.

Das Publikum ordentlich auf Touren zu bringen oblag HIGH BRIAN aus Graz, die sich bereits im Vorjahr ein erfolgreiches Stelldichein an gleicher Stelle gegeben hatten. So wie beim letzten Mal gaben die Stoner-Hippies ordentlich Gas und konnten das Publikum sehr bald mit ihren psychedelisch stonenden Klängen mitreißen. Äußerst gut abgemischt und top an den Instrumenten – was will man da noch meckern? Höchstens vielleicht, dass von dem starken Liedgut der vier Grazer (der fünfte Mann in Form einer Lavalampe fehlte dieses Mal leider) noch viel zu wenig auf Tonträger gepresst wurde! Am Start haben HIGH BRIAN aktuell ihre selbstverständlich auch am Konzert vorgetragene 2-Track-Single „Surrealistic Pillow“. Das gute Stück gibt es übrigens nicht nur bei Live-Gigs, sondern auch über Bandcamp zu erwerben – politisch korrekt auf schwarzem und weißem Vinyl. Reinhören lohnt sich wirklich, wie die freudigen Reaktionen der Besucher zu „Time“ bewiesen.


 

Was danach mit THE FLYING EYES folgte war eine Machtdemonstration psychedelischer Natur. Selten konnte man so einen absolut klaren, druckvollen Sound in der Bar vernehmen und sich über eine derart vielfältige, auskomponierte Musik freuen. Oftmals psychedelisch in Richtung frühe Pink Floyd, dann wieder etwas heavier bis gar bedrohlich, gelegentlich auch ein klein wenig folkig – all das verschmelzen THE FLYING EYES zu einem mitreißenden Mix, der kaum jemanden in der Bar stillstehen ließ. Mit lockerer Hand schafften es die Vier das Publikum komplett in ihren Bann zu schlagen.

Stimmlich steht, laut vielerlei Beschreibungen, in William Kelly der große Jim Morrison (THE DOORS) wieder auf – der Berichterstatter kann dies nur bestätigen. Abgesehen von obligaten Reminiszenzen entwerfen THE FLYING EYES aber ihren ureigenen Sound, der zwar Elemente der 60er und 70er transportiert, aber dabei dennoch modern und zeitgemäß wirkt. Einer der vielen Höhepunkte des Albums stellt den Einsatz einer Säge dar, der mithilfe eines Bogens und eines Tonabnehmers gar sphärische Klänge entlockt werden. Das hat man im ehrwürdigen Gemäuer der Rockhouse-Bar selten gesehen! Die faszinierende Aura, die THE FLYING EYES kreierten, sorgte dafür, dass sich kein einziger Besucher davonstahl, bevor nicht die letzten Klänge der Amerikaner verklungen waren. Entsprechend laut fiel auch der Applaus aus in den der Berichterstatter höchst beeindruckt einstimmte.

Also eigentlich könnten die jetzt gleich nochmal von vorne anfangen...


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