14.10.16, Rattenfängerhalle Hameln,

AUTUMN - MOON - FESTIVAL TAG I

Text: fg | Fotos: fg
Veröffentlicht am 10.11.2016

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Mit dem Autumn-Moon ist hier ein Festival am Wachsen und Kommen, das es in sich hat. Sicherlich ist nicht gleich alles Gold, was glänzt – zumindest was den Ablauf betrifft, doch befindet es sich im zweiten Jahr nach seiner Geburt. Man merkt schon an vielen Punkten, dass die Zeitpläne der Auftritte der Bands ziemlich genau eingehalten werden und Zugaben schwer möglich sind. Laut der Aussage von END OF GREEN-Sänger Michael Huber ist wenig Zeit, und er hat damit etwas angesprochen, was offensichtlich ein Hindernis für ihn darzustellen scheint. Damit hat er wohl sich und seine Mannen sowie die Zuhörerschaft angesprochen. Denn scheinbar, wie normalerweise üblich, konnte Michael Huber nicht derart auf seine Fans eingehen, wie es ihm gerne recht gewesen wäre. Aber was nützen Vermutungen? Fakt ist, dass die Setzeit mit dem Bekanntheitsgrad der jeweiligen Band steigt.

Eine Frage drängt sich zudem auf, die Frage nach dem Line-Up. Letztes Jahr zum Beginn des Festivals waren bekanntlich bereits Topbands am Start. Mit DEINE LAKAIEN, TANZWUT und AND ONE gab es schon mächtig Feuer unter dem Dach der Rattenfängerhalle. Dies sollte auch in diesem Jahr so sein. Das Line-Up hat gehalten, was es versprochen hat. Für jeden Musikgeschmack war etwas zu finden.

Schon Tag 1 startete fulminant: Bandgrößen wie z. B. DAS ICH, MOONSPELL und OST+FRONT und FOLK NOIR gaben sich in einer Manier des Staffellaufs die Mikrophone in die Hand.

Wer es etwas ruhiger und intimer haben wollte, war auf der Mystic Stage bestens aufgehoben. Mit CHRISTOPHER PAUL STELLING hat dieser Abend einen Verlauf genommen, von dem fast niemand geahnt hat, dass es so kommen sollte: Singer/Songwriter auf sehr hohem Niveau bei Kerzenschein und Lagerfeueratmosphäre.

Zudem auf jeden Fall erwähnenswert ist der Auftritt von zwei Herren, Oliver „SaTyr“ und Stephan Groth, Mitglieder der Band FAUN, die auf dem Autumn Moon in der Formation FOLK NOIR die Bühne in der Sumpfblume (Veranstaltungslokation) betraten. Für schwermütige Menschen mit Hang zur Melancholie stellte dieser Auftritt das wesentliche musikalische Highlight des Festivals dar. Songs von Düsterheit und dem Verlangen nach Geborgenheit; gerade in dieser derart schnelllebigen Zeit kamen hier Gefühle in einer intimen Art auf, die der eigenen Verzweiflung erst einmal den Garaus gemacht haben. Viel zu kurz war die Zeit.

Bei der Band OST+FRONT fand ich es schade, dass man leider nichts Neues zu hören bekam. Bei aller neuen deutschen Härte hätte ich es gut gefunden, wenn es etwas Neues auf die Ohren gegeben hätte. Dem Publikum hat dies aber scheinbar nichts ausgemacht, für viele stellte diese Band sogar ein Highlight des Festivals dar. Leider zieren sich manch andere Veranstalter, diese Band in ihren Clubs spielen zu lassen, weil der Hintergedanke, dass es sich um eine "Naziband" wegen dem "Kreuz" im Bandnamen handelt. Dem ist ganz sicher nicht so. In ihren Texten verarbeitet die Band Zeiten in einem Land, die wir hier im Westen so nicht gekannt haben. Wie man auf diversen Internetseiten nachlesen kann, hat Sänger Patrick Lange (Hermann Ostfront) bis ca. 2008 bei CORVUS CORAX, TANZWUT und SCHELMISCH gespielt. Vom Stil her lässt es sich eine Ähnlichkeit zu RAMMSTEIN nicht verleugnen, ein kleiner Unterschied zu RAMMSTEIN liegt allerdings in den Einflüssen von Industrial-, Gothic- und Metalelementen, die in die Musik von OST+FRONT miteinfließen.


WERBUNG: Hard
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