10.12.2016, Backstage (Werk), München

DEVIN TOWNSEND PROJECT & BETWEEN THE BURIED & ME & LEPROUS

Veröffentlicht am 15.02.2017

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LEPROUS

Aufgrund der nie enden wollenden Grenzkontrollen nach Deutschland mussten unsere Fotografin Tina und ich einiges an Zeit einbüßen und es war uns nicht möglich zeitnah zu Beginn der Veranstaltung vor Ort zu sein. Somit konnten wir lediglich die drei letzten Songs des Openers vom vorderen Eingangsbereich der Halle vernehmen. Unendlich schade, da mir der episch atmosphärische Ton der Jungs sehr zusagte. Der hochtönige Gesang hatte Züge, die man ohne weiteres in ein Musical -Szenario einbauen hätte können und konnte, obwohl sie den undankbaren ersten Slot spielten, einen enormen Publikumswunsch nach einer Zugabe erzielen.

 
 

BETWEEN THE BURIED AND ME

Deutlich härter und mit bedeutend groovigem Einschlag präsentieren sich die fünf US-Amerikaner im zweiten Kapitel des Abends. Ebenso wie beim Vorgänger LAPROUS übernimmt der Sänger auch die hervorstechenden Keyboardparts, jedoch mit Schwerpunkt auf Core-growls, die genretypisch von hochlagigen Cleanparts aufgelockert werden.
Vor allem möchte ich hier auch den erkennbar hohen technischen Standard aller vortragenden Musiker betonen. Jede der drei Bands war auf einem unüblich vorbildlichen Level und zog somit ein eher gehobeneres musikalisches Publikum an. 

Einige der vorgetragenen Melodien in denen die Songs gebettet waren, erinnerte an eine Manege oder die Hintergrundmusik eines Karussells. Zwar erzeugte dies seine eigene wiedererkennbare Sphäre, ich empfand es jedoch nach der Hälfte der Show recht anstrengend. Dies dürfte jedoch nur mir so gegangen sein,denn auch BETWEEN THE BURIED AND ME wurden mit "Zugabe"-Rufen von der Bühne verabschiedet. 

 

 

DEVIN TOWNSEND PROJECT

Das Mainevent und die Fünf-Mann-Ein-Personen-Show, die mit dem Namen des Lead-Sängers und kreativen Tausendsassers geschmückt ist, betrat nach einer, der Show entsprechend kurzen Umbauzeit, die Bühne und riss jede noch so kleine Erinnerung an andere Künstler mit sich.
Vom Beginn der ersten Note bis hin zur letzten Nummer, gab es keinen Moment in dem das Liedgut und die verbindenden Ansagen die Zuhörerschaft kalt ließen. Jedes Wort und jede Melodie waren perfekt aufeinander abgestimmt. Mit unglaublicher Präzision wurden die ohnehin überaus technisch orientierten Songs vorgetragen und mit charismatischer Energie verknüpft. 

Sympatisch und komödiantisch, wie man es von einem DEVIN TOWNSEND nicht anders kennt, wurde das Publikum in Sekundenschnelle in den Bann gezogen. Eine klasse Show zu liefern ist eine Sache. Nur Wenige vermögen es so einen großartigen Auftritt abzuliefern, der, bei dieser Dichte an Bands und Events dieser Tage, noch so langfristig in Erinnerung bleibt. 
Doch dieses Maß an Entertainment würde sogar ohne eine einzige gespielte Note ein Hauptabendprogramm mit Leichtigkeit füllen können und das Publikum würde hervorragend unterhalten entlassen.

Unbedingt zu erwähnen ist auch die perfekt balancierte Setlist, die einen Großteil der gefühlten Energie ausmachte. Ob Ballade, Rockhymne oder Brecher-Teil, die Stimmung erforderte exakt die gelieferte Atmosphäre und trug den roten Faden das Stückchen weiter, das er für die volle Entfaltung seines Zweckes brauchte.

Die aufgeheizte Euphorie die hier erzeugt wurde, ließ mich mit dem Gedanken nach Hause fahren, ob ich jemals so einem perfekt inszinierten Konzert lauschen durfte. Die nächsten paar Konzerte anderer Künstler werden erst die Antwort liefern, ob dies tatsächlich mein neuer Live-Favorit geworden ist.

In den Top Drei jedenfalls sicher und das bestimmt noch für einige Zeit. Jeder der noch nicht unheilbarer Fan ist, sollte sich schnell aufmachen und sich ausführlich mit DEVIN TOWNSEND und allen seinen Projekten befassen.

 


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