20.04.2017, Backstage (Club), München

JINJER & EYES IN THE VOID & ARISE FROM THE FALLEN

Veröffentlicht am 25.04.2017

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Pünktlich und mit ungewöhnlichem, reinem Rap-Intro starten ARISE FROM THE FALLEN mit ihrem, wenn auch wenig überaschenden aber soliden Metalcore das musikalische Erlebnis des Abends. Merklich mussten sich die fünf Augsburger erst ein paar Lieder lang warmspielen, denn besonders bei der Wechselwirkung der beiden Gesangsstimmen ging es erst nach einiger Zeit reibungslos vonstatten.
Die Songs waren gut gewählt und konnten dem Slot entsprechend die gewünschte Stimmung im Publikum platzieren, jedoch war wohl der Löwenanteil der Motivation eher auf als vor der Bühne zu finden.
Für Genre-Fans könnte nach einigen Gigs und Live-Erfahrungen in der Zukunft eine große Nachwuchshoffnung entstehen, heute muss sich ARISE FROM THE FALLEN damit begnügen, der bestmögliche Support zu sein und diesen Status mit allen Bestrebungen auszubauen.

 

ARISE FROM THE FALLEN
 

Runde 2 läuten unsere österreichischen Landsmänner EYES OF THE VOID ein. Merklich härter als ihre Vorgänger brettern sie, ohne sich die Mühe eines eingespielten Intros zu machen, mit melodisch durchzogenen Deathgeweihen auf uns zu und hämmern sich in die Gehörgänge der Zuschauer.
Im Gegensatz zu den Jungs von ARISE FROM THE FALLEN wurde hier weniger auf das Überbringen der eigenen Energie als auf den Wirkungsgrad harter Klänge gesetzt. Besonders in solchen Fällen könnte man diese gehörte Bosheit noch um vieles mehr forcieren.
Vereinzelt kann man nun auch das, leider doch eher langsam gehaltene, Aufwachen einiger Charaktere in der Zuhörerschaft erkennen und nutzt diesen Umschwung perfekt, um den Motivations-Pegel der Menge weiter anzuheben. Kurz und knackig, aber mit der reinen Essenz einer gut geschriebenen Death-Show, glänzten EYES IN THE VOID lange genug, um dem nach  JINJER hungernden Publikum den abschließenden Wunsch nach einer Zugabe zu entlocken. Ein offensichtlicher Erfolg und perfekte Eigenwerbung für die gesamte Band.

 

EYES IN THE VOID
 

Keine Roadies. Keine Faxen.
Perfektion in Aufbau und Start der tadellosen Show der Female-Fronted Djent-Sensation aus der Ukraine. Für das aufmerksame Auge war viel technische Verspieltheit gleichermaßen beim Equipment als auch dem Vortragen des Liedguts zu beobachten. Selten wurde vor einer überschaubaren Menge ein so hoher Standard and Showtech betrieben, aber der punktgenaue und für den Gehörgang perfekt gemischte Sound überzeugte nur umso besser, dank dieser Detailversessenheit.
Die Show an sich war recht standardisiert, aber keineswegs langweilig. JINJER hatten genug eingefleischtes Liedmaterial für die Show, um kein Filetstück bis zum großen Finale aufsparen zu müssen. Mit einem wunderbar arrangierten Set aus fast ausschließlich Hit-charakteristischen Songs ratterte die Viererkombo einen musikalischen Gewaltakt nach dem anderen herunter. Umso erstaunlicher ist es da auch, wie gering die Ansagen und Stimm-Phasen zwischen den Liedern bemessen waren. Ohne dem Publikum genug Zeit zum Verschnaufen zu lassen, wurde ohne größere Unterbrechungen mit Leidenschaft und enormer Professionalität performt.
Eine Band, die sich nicht darauf zu stützen wagt, einen weiblichen Charakter ins Zentrum der Show zu setzen - Nein, hier haben wir vier gleichwertige Musiker beobachtet; und nicht die obligatorische Promotion-Maschine, die live dann leider nur allzu bitter enttäuscht. Eine makellose Stimme, sowohl Clean- als auch Growl-erprobt und mit unwahrscheinlicher Leichtigkeit vorgetragen.
Einfach Fantastisch. Ein definitiver Tipp für jeden, der Zeit und Möglichkeit hat, diese Band in der Live-Situation anzuschauen.

 

JINJER


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