12.04.2014, Strom

AXXIS + TRI STATE CORNER + LION TWIN

Text: Anthalerero | Fotos: Anthalerero
Veröffentlicht am 17.04.2014

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Vom Backstage Club ins Strom verlegt wurde das Konzert zum 25-Jahr-Jubiläum von AXXIS, um mehr Leuten Platz zu bieten. Wie es aussieht war das erfolgreich, denn das Konzert war restlos ausverkauft, und hätte vermutlich auch die mittelgroße Backstage-Halle gut gefüllt - die aber leider von einer anderen Veranstaltung belegt war. Durch die Masse an Konzerten an diesem einen Abend, blieb dann wohl nur noch das Strom übrig. Eigentlich eine Disco, und in etwas wie einer ehemaligen Garage (??) angesiedelt, war die Location nicht unbedingt prädestiniert für ein Metal-Konzert. Doch sowohl Besucher als auch Musiker nahmen das Ölsardinenfeeling vor, auf und hinter der Bühne mit Humor, und machten trotzdem eine geile Party draus.

Den Anfang machten LION TWIN, von denen wohl die meisten im Publikum noch nie etwas gehört hatten, existiert die Truppe doch gerade einmal seit eineinhalb Jahren. Aber das merkte man den Mannen rund um Frontröhre Li kaum an, es wirkte eher als ob die Band schon ewig zusammen spielen würde. Musikalisch schipperten LION TWIN in den 80er-Gefilden herum, und bewegen sich, wenn man einen schnellen Vergleich braucht, am ehesten im Fahrwasser von MAJESTY. Simpel, eingängig und mit lässigem Groove - da passt der Lack, und da wippte der geneigte Metalhead gerne mit. Speziell bei coolen Songs wie "Day Of Anger", bei dem Li auf CD ein Duett mit Udo Dirkschneider singt. Erfrischend neben dem leicht rauchigen Coleur der Stimme auch das Styling der Sängerin - es brauchte keine drei Tonnen Makeup, Rüschenalpträume oder abenteuerliche High-Heels - alltagstaugliche Kleidung und sympathisches Auftreten bar jeglicher aufgesetzt-kitschiger Dramaturgie reichte um das Publikum mitzureißen. Liebe wandernde Stylingunfälle und Liebhaberinnen dramatischer Gesten - SO geht das!

Der Löwenzwilling gab den Platz im Scheinwerferlicht hernach an ein Dreiländereck ab - die griechisch-deutsch-polnische Band TRI STATE CORNER war die nächste die die Bühne enterte. Im Gepäck hatten die Mannen rund um die Brüder Lucky und Ioannis eine griechische Laute, Bouzouki genannt, die als außergewöhnlicher Akzent für den alternativ angehauchten Metal des Fünfers fungierte. Zunächst ein wenig skeptisch ließ sich das Publikum recht schnell von den eingängigen Liedern und der sympathischen Performance der Multikulti-Truppe einnehmen, und einige Besucher zeigten sich sogar bei älteren Songs wie "Sleepless" oder "Sooner Or Later" textfest. Selbst der griechische Refrain von "Ela Na This" fand Kenner im Publikum, die den eingängigen Song lauthals mitschmetterten - und das trotz zu leisen Vocals im an und für sich gut gemischten Sound. Mit "Beside You" und "Home", der Single und dem Titeltrack des bald erscheinenden neuen Albums beschlossen TRI STATE CORNER ihr Set, das vom Publikum nach anfänglicher Skepsis begeistert aufgenommen wurde.

Setlist:

- History Goes On - Faster - Sooner Or Later - Sleepless - Free Prison - Sudden Turn - Kapia Stigma - Pulp Fiction - Ela Na This - Beside You - Home

25 Jahre AXXIS - das gehört gefeiert! Und genau das wurde dann im etwas beengenden Strom auch gemacht! AXXIS kamen, sahen, und räumten gnadenlos ab. Fronter Bernie Weiss enterte die Bühne, fing an zu zappeln wie eh und je, und die Fanwelt war wieder in Ordnung! Mit seinen typischen markigen Sprüchen und launigen Ansagen füllte er die mitunter recht langen Pausen zwischen den Songs, ohne dass zu irgend einer Zeit Langeweile aufkommen hätte können. Da wurde schon einmal der Drummer beim Einzählen des nächsten Stücks mit den Worten "warte, das muss ich noch erzählen!" unterbrochen, um noch einen weiteren Schwank aus der 25-jährigen Bandgeschichte von AXXIS loszuwerden. Mit "Kingdom Of The Night II" starteten die deutschen, man kann fast schon sagen Veteranen, in ihr mit Hits gespicktes Set. Nebst den für AXXIS typischen, partyaffinen, flotten Stücken blieb aber auch Zeit für ruhigere, nachdenkliche Songs, wie das eindringliche "21 Crosses", das sich mit dem Duisburger Loveparade-Unglück beschäftigte, sowie ein kurzes Akustik-Set. Das die Berichterstatterin leider nicht mehr miterleben konnte, denn nach dem verflixten siebten Song war schweren Herzens Schluss. Der fortlaufende Einsatz der Nebenwerfer, und der undankbare Platz direkt im Mündungsfeuer eines der Geräte zwangen die unter einer Augenentzündung leidende Stormbringer-Abgesandte zum Rückzug aus dem stickigen Strom.

Daher an dieser Stelle anstatt eines ausführlicheren Berichts leider nur eine Abschrift der Setlist, wie folgt: - Kingdom Of The Night II - Soulfire - Heavy Rain - Little War - Living In A Dream - Hall Of Fame - 21 Crosses / My Eyes - Tales Of Glory Island - Trash InTibet - Venom / Beyond The Sky / Heaven In Paradise Akustik: Fire Ice + Touch The Rainbow - Bloodangel - Heaven In Black - Little Princess - Little Look Back - Stay, Don't Leave Me - Living In World - Kingdom Of The Night


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