31.03.2014, Backstage (Halle)

DEVIL DRIVER + SYLOSIS + BLEED FROM WITHIN

Veröffentlicht am 03.04.2014

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Ein Montagabend ist ja eigentlich kein sonderlich guter Boden für Konzerte - umso überraschender war die Entwicklung dieses Abends, an dem DEVILDRIVER in der Münchner Backstage Halle aufschlugen. Doch der Reihe nach... Der von gnadenlosem Gitarrengeshredder und stampfendem Groove geprägte Abend begann zunächst denkbar verhalten. Nur zögerlich tröpfelten die Zuschauer in die Halle, und alles sah danach aus als ob es eines dieser typischen Montagskonzerte werden würde. So war während des Auftrittes der ersten Band anfangs nur ein reichlich kümmerliches Häufchen vor der Bühne vertreten, ehe die nach draußen dringenden Klänge auf einmal begannen mehr und mehr Besucher in die Halle zu spülen, bis dass sich die Halle doch tatsächlich fast bis auf den letzten Platz füllte.

Die Ehre des ersten Takes an diesem Abend hatten die Schotten von BLEED FROM WITHIN, die dem Publikum mit einer Mischung aus Metalcore und Death Metal gehörig einheizten. Zwar gab es ein paar Kommunikationsstörungen mit dem Publikum das Schwierigkeiten mit den generell etwas zu leisen Vocals und dem nicht unbedingt einfachen schottischen Akzent der Musiker hatte (Stichwort: Raise your Fist!), aber dennoch konnten die fünf Schotten das sich stetig vermehrende Publikum für einen Opening Act beeindruckend gut mitziehen. Es dauerte nicht lange da wurden von der teils gnadenlos propellerbangenden Meute bereits die ersten Circlepits vorexerziert, und auch die Wall Of Death wurde zur Sicherheit gleich einmal geprobt. Ein wahrhaft beeindruckender Auftritt, und das bereits von der ersten Band des Abends!

Setlist

(ohne Gewähr): - Our Divide - Legion - Uprising - The Novelist - I Am Oblivion - III - Colony

Danach war die Reihe an SYLOSIS, die sich etwas mehr am klassischen Thrash Metal ala Metallica orientierten, und diesen mit Einflüssen aus dem melodischen Death Metal anreicherten. Eine Mischung die an und für sich gut war, jedoch blieb der letzte Kick hier ein wenig aus, zumal der Sound streckenweise vom übersteuernden Bass so ziemlich erschlagen wurde. Dem Publikum wars egal, denn die großartige Stimmung die BLEED FROM WITHIN aufgebaut hatten setzte sich nahtlos fort, und sorgte dafür dass es in der inzwischen so ziemlich vollen Halle gehörig rappelte im Karton. Erneut wurde gemosht was das Zeug hielt, und die regelmäßigen Circlepits wurden größer und größer. Trotz der propellerbangenden Hochleistunssportler im Publikum ging der Award fürs Durchhaltevermögen an diesem Abend an Drummer Ali Richardson von BLEED FROM WITHIN, der für den verhinderten Schlagwerker von SYLOSIS einsprang und somit an diesem Abend gleich zwei schweißtreibende Shows durchzustehen hatte. Die Gründe für den Gast-Drummer wurden von SYLOSIS-Fronter Josh Middleton zwar genannt, gingen jedoch im Jubel der tobenden Meute unter. Dennoch: Respekt für die Leistung als Schlagzeuger gleich zwei Bands mit nicht gerade gemütlichem Songmaterial durchzuziehen!

Setlist

(ohne Gewähr!): - Fear The World - Stained Humanity - Conclusion Of An Age - All Is Not Well - Teras - Altered States - Empyreal

Danach fiel erst einmal wortwörtlich der Vorhang - wurde doch die Sicht auf die Bühne vorsorglich versperrt um mit dem Umbau für DEVILDRIVER zu beginnen. Die Umbaupause zog sich dann im Vergleich zu den Vorbands ein wenig hin, während es in der vollen Halle schön langsam anfing warm und stickig zu werden. Als die kalifornische Groove-Machine dann schlussendlich die Bühne enterte, gab es im Publikum kein Halten mehr. Die feierwütige Meute fraß Fronter Dez Fafara buchstäblich aus der Hand, und goutierte jede der Aufforderungen "Open the pit!" mit einer sofortigen Bildung desselben. Die für DEVILDRIVER typische, groovige Mischung aus Death und Thrash Metal walzte gnadenlos über das Publikum hinweg, und Brecher wie "Clouds Over California" und "Meet The Wretched" mobilisierten die letzten Energien des absolut atypischen Montagspublikums. Nach mehreren Walls Of Death bestand die Krönung der wilden Party aus einem von Dez geforderten Circlepit der sich über beinahe die gesamte Halle erstreckte. Ein schweißtreibendes Unterfangen, das dafür sorgte dass ein Gutteil der Besucher an diesem Abend nach vollendetem Werk von Seiten der Bands wohl nicht nur mit kräftigen Nackenschmerzen, sondern auch mit so einigen kleineren Blessuren nach Hause schlich.

Setlist

(ohne Gewähr!): - Head on to Heartache (Let Them Rot) - Hold Back the Day - Not All Who Wander Are Lost - Before the Hangman's Noose - Oath of the Abyss - I Could Care Less - The Appetite - Sail (AWOLNATION cover) - End of the Line - Dead to Rights - Clouds Over California - Ruthless - Meet the Wretched

Wenn auf allen Konzerten eine derart mitreißende Stimmung herrschen würde wie an diesem Montagabend, dann müsste sich niemand mehr über sinkende Zuschauerzahlen Sorgen machen. Selbst wenn die Bands dieses Abends nicht zu jemandes persönlichen Favoriten gehören, muss man einem wirklich guten Konzert Rechnung zollen - denn dieses war genau so eines! Alle Bands blendend aufgelegt, und das zahlreiche Publikum in einer Wahnsinns-Stimmung dass der Funke wirklich bis in die letzten Reihen übersprang - so, genau so sollte es am besten immer sein! Vielen Dank für die Fotos an Kollegin Tina Burgstaller!


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