Medusa's Child - Damnatio Memoriae (Re-Release)
Bandinfo: Medusa's Child
Genre: Progressive Melodic Metal
Label: Pure Steel Records
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Lineup | Trackliste
Wer auf anspruchsvollen Gothic/Power/Progressive-Metal steht, der wird an dem Geheimtipp MEDUSA'S CHILD kaum vorbeikommen. Nach der erstmaligen Veröffentlichung von "Damnatio Memoriae" über das bandeigene Label Black Board Records, nimmt sich nun Pure Steel Records der Schweizerisch-Deutschen Band an und beglückt die Hörerschaft mit einem Re-Release der vorgenannten Scheibe.
Musikalisch bewegen sich MEDUSA'S CHILD wie schon eingangs erwähnt im melodischen Bereich, irgendwo zwischen Power Metal und NWOBHM-Einflüssen, gewürzt mit Gothic-Elementen und garniert von einer Prise progressiven Arrangements. Die härteren Einflüsse aus dem klassischen schwermetallischen Bereich kommen besonders bei dem etwas härteren "Wounded Knee" ans Licht, während der flotte Faserschmeichler "Unchained Soul" zum Beispiel eine deutliche Nähe zu finnischen Power Metal-Klassikern (STRATOVARIUS, SONATA ARCTICA) beweist. Die Gothic-Schiene wird mit indianischen und orientalischen Klängen vor allem bei den Interludes zwischen den Songs bedient.
Das Songwriting ist sehr abwechslungsreich, und sorgt dafür dass das Album auch nach mehreren Hördurchläufen nicht langweilig wird, da man immer wieder kleine, aber feine progressive Elemente in den Stücken entdecken kann. Zugrunde liegt dem Album ein eher außergewöhnliches Konzept, beschäftigen sich doch die Texte hauptsächlich mit der Geschichte und den Problemen indianischer Kulturen, was wunderbar mit der außergewöhnlichen Instrumentalisierung harmoniert. Die saubere Produktion unterstreicht das Können der Musiker und sorgt für ein genussvolles Hörerlebnis. Einziger Schwachpunkt in dem ansonsten perfekten Zusammenspiel ist das hervorstechende Timbre des Sängers, dessen Stimme in manchen Ohren Nervpotenzial entfalten könnte und neben Schwächen in den höheren Lagen gelegentlich auch neben der Tonspur des Songs agiert.
Somit kann man für "Damnatio Memoriae" eigentlich nur eine Empfehlung aussprechen, da das Werk musikalisch Klasse beweist. Wie man zu der Intonation des Sängers steht ist jedem selbst überlassen, schmälert es den Genuss der Scheibe doch nur zu Teilen. Es wäre zu wünschen, dass MEDUSA'S CHILD durch diesen Re-Release mehr Beachtung erfährt als zur originalen Veröffentlichung von "Damnatio Memoriae".
Autor: Anthalerero (11.12.2013)