MOUNT SALEM - Endless

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VÖ: 28.02.2014
Bandinfo: MOUNT SALEM
Genre: Psychedelic Rock
Label: Metal Blade Records
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Lineup  |  Trackliste

Sie rollen wieder, die schweren Riffs. Sie trällert wieder, die Frauenstimme. Sie bezaubern wieder, die psychedelischen Melodien. MOUNT SALEM nennen sich die Zeremonienmeister dieses Mal, die für ein weiteres Wunderwerk im Stile irgendwo zwischen JEX THOTH und CANDLEMASS-Leif Edling's AVATARIUM verantwortlich sind. Aus Chicago kommt das Quartett und wuchtet nun die eigenveröffentlichte EP (samt zwei neuer Tracks - „The Tower“ und „Mescaline II“) als Debüt-Longplayer nach, der den großen Vorbildern kaum nachsteht.

Gleich am Beginn wird man von grollenden Zehntonner-Gitarrenriffs erdrückt, ehe den Hörer ätherische Soundschwaden umfangen. Bevor der Hörer jedoch in seiner psychedelischen Transzendenz endgültig abzuheben droht, verheißt das über allem schwebende und betörende Organ von Sängerin Emily Kopplin gleichsam Rettung wie Erlösung. „Endless“ sprüht nur so vor dichter Atmosphäre und fesselnder Slo-Mo-Dynamik, die effektiv zum Einsatz gebrachte Orgel trägt – ebenso wie die kantig-stoßenden Gitarrenriffs und das staubige Drumming – ihr übriges bei.

Sehr gelungen ist das Einstiegsdoppel geraten, alle Songs verfügen über eine düster-intensive und magisch-anziehende Aura. „Lucid“ verzaubert weiter ebenso wie das kontemplative „Mescaline“, sehr lässig das sich langsam anpirschende „Hysteria“. Die Amerikaner legen insgesamt ein sehr hochklassiges Debütalbum vor, das vor Spirit und Attitüde nur so strotzt und einen dunklen, schützenden Mantel über den Hörer wirft, bevor eine kleine Funzel entzündet wird, die den Hörer vor einem Hinabgleiten in den schwarzen, dumpfen und endlos scheinenden Raum rettet.

Der geneigte Psychedelic/Vintage/Occult-Rock-Doomster möge hier sein Seelenheil finden, meinen Segen haben MOUNT SALEM jedenfalls, auch wenn man ähnliches schon mal gehört hat.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Thomas Patsch (21.02.2014)

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