PRIMEVAL REALM - Primordial Light

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VÖ: 14.03.2014
Bandinfo: PRIMEVAL REALM
Genre: Doom Metal
Label: Pure Steel Records
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Lineup  |  Trackliste

Die 2009 gegründeten PRIMEVAL REALM haben drei Demos veröffentlicht und sind altersmäßig keine knackigen zwanzigjährigen Jungspunde mehr. Böse Zungen mögen behaupten, dass die Herren wohl nicht mehr schneller zu spielen im Stande sind, Tatsache ist allerdings, dass sich der Vierer aus den Vereinigten Staaten in jenem Staub wälzt, den Doom-Großmeister wie TROUBLE, THE OBSESSED, SOLITUDE AETURNUS und andere Finstermänner im Laufe der Jahrzehnte gemächlich gemahlen haben. PRIMEVAL REALM atmen diesen Staub zwar vollmundig, dennoch präsentieren sie ihre eigene Variation von Doom Metal, die den Hörer ob ihres Einfalls- und auch Abwechslungsreichtums immer wieder staunen läßt.

Auf „Primordial Light“ regiert naturgemäß das klassische, galoppierend-sägende IOMMI-Riff (exemplarisch sei „Black Flames & Shadows“ genannt), Erinnerungen an die Großtaten des Genres werden wach. Zusätzlich flicht das Quartett dezente, warme Orgelklänge und melancholischen Gesang ein, ab und an fühlt man sich gar an skandinavische Gothic Metal-Kunst erinnert. Das Tempo wird auch immer wieder angezogen, nur um dann wieder zackig ins epische, kraftstrotzende SloMo-Tempo zurückzukehren. Herausragend und gleichsam nicht vollends repräsentativ ist der Videotrack „Heavy Is This Mind“, der wieder mit feinen Tempovariationen glänzt, die Trümpfe der Band (rollender Groove dank fetter Gitarrenarbeit, stimmiger Orgeleinsatz) voll ausspielt und das Ganze noch mehr in Richtung klassischen Heavy Metal rückt.

Sehr lässig ist auch das Instrumental „Galaxy Lifter“ geraten, das belegt, dass Doom Metal nicht zwingend langweilig sein muß, sondern dank flotter Gitarrenideen und Keyboard/Hammond wohlig warm und aufregend sein kann, vom Abschlußtrack „Primordial Light... Departure“ ist hier noch gar nicht die Rede, denn bei diesem ruhigen Track kommen gar Flötenklänge zum Einsatz, was wohl wie ein Indiz dafür herhalten kann, dass die Herren auch das eine oder andere Art/Krautrock-Album gut finden. Der Rest des Albums ist weiters mitgeprägt von Sänger Joe Potash, der zwar kein Übersänger ist, aber durch und durch Leidenschaft und Authentizität versprüht, womit sich der Kreis zum Rest der Band und zum Songmaterial schließt. „Primordial Light“ ist ein druckvoll und amtlich produziertes, sehr rundes und lässiges Debutalbum, abwechslungsreich, atmosphärisch dicht und einfach cool!



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Thomas Patsch (05.03.2014)

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