LOUDBLAST - Burial Ground

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VÖ: 28.04.2014
Bandinfo: LOUDBLAST
Genre: Death Metal
Label: Listenable Records
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Lineup  |  Trackliste

Es begab sich 1992, als ich LOUDBLAST mit TIAMAT im Rahmen der „Human“-Tour von DEATH in der Theaterfabrik München erleben durfte, aus heute nicht mehr erfindlichen Gründen waren die eigentlich angekündigten PESTILENCE seinerzeit nicht mit von der Partie. Chuck Schuldiner ist mittlerweile im Metal-Himmel, die Franzosen hatte ich (so wie ihre Landsleute MASSACRA nach dem lässigen „Sick“) bald nach „Disincarnate“ und diesem Konzert nicht mehr auf dem Radar. Umso überraschter war ich als ich „Burial Ground“ auf den Tisch bekam und verwundert feststellte, dass die Mitte der Achtziger gegründeten Franzosen immer noch aktiv sind und auch über die Jahre immer wieder Veröffentlichungen vorzuweisen hatten.

Was vermag die Band um das einzig verbliebene Urmitglied, Fronter Stéphane Buriez der sich inzwischen mehrmals gedrehten und verjüngten Metalwelt entgegenzuhalten? Die Franzosen greifen ihre klassischen Death Metal-Wurzeln auf und schielen des Öfteren in Richtung Polen (VADER, BEHEMOTH), haben wohl auch die eine oder andere GOREFEST-Platte durchgehört und können mit starken Tracks wie „Darkness Will Abide“ auftrumpfen. Vor allem das Gitarrenspiel hat einen leicht psychotischen Touch, in puncto Entschlossenheit, Durchschlagskraft, Technik und modern-hartes Riffing können sie durchaus auch mit ihren Landsleuten GOJIRA mithalten („Soothing Torments“) und transferieren somit auch die unzweifelhaften Oldschool-Death Metal-Roots in die Neuzeit. Neben kriechender Apokalypse a la „A Bloody Oath“ wird auch für Groove und Rock gesorgt („Ascending Straight In Circle“, “From Dried Bones” oder „Abstract God“), der Rest ist ein solides Death Metal-Brett.

Über den Underground hinaus konnten die Franzosen leider nie nach den Sternen greifen und auch mit dem neuen Longplayer wird sich an diesem Status nichts Grundlegendes ändern. Zu oft gehört und zu unaufregend sind die breit produzierten Nummern geraten. „Burial Ground“ ist in seiner Verquickung Oldschool mit modernen Anleihen beileibe nicht schlecht, Genrefans dürfen und sollten sich hier ihre Rundumverpflegung abgreifen, die Band darf weiter von ihrem nationalen Metal-Legendenstatus zehren, darüber hinaus dürften sich die Pforten des breiteren Erfolgs eher nicht weit für das Quartett öffnen, wer moderne Härte in diesem Stile genießen will greift eher zu GOJIRA und Co, der Rest lieber zum Klassiker-Material.



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Thomas Patsch (22.04.2014)

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