ZZ TOP - The Very Baddest Of
Bandinfo: ZZ TOP
Genre: Blues Rock
Label: Rhino / Warner Music
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Lineup | Trackliste
Eine rund 45 Jahre dauernde Musikkarriere darf ab und an auch mal Revue passieren. Unzählige Studioalben und sonstige Veröffentlichungen, erfolgreiche Stadiontourneen und über die Jahrezehnte gehegte und gepflegte Gesichtsbehaarung später bringt das Texas-Trio einen Best Of-Doppeldecker mit dem Titel „The Very Baddest of“ auf den Markt. Über Sinn und Unsinn bzw. auch Veröffentlichungstermin, fehlenden chronologischen Aufbau und Bestückung kann wie immer vortrefflich diskutiert werden. Nichtsdestotrotz war diese Compilation für mich wieder einmal ein willkommener Anlaß, in Erinnerungen zu schwelgen.
Mitten in den Achtzigern in der „Eliminator“/“Afterburner“-Erfolgs- und Platin-Phase gestartet, begann ich wie viele jener Generation, die schwer bluesigen Frühwerke der Band erst retrospektiv für mich zu entdecken. In den MTV-Hochzeiten jener Tage hatten sich vorerst vor allem die lässigen, damals üblich-klamaukigen Videoclips mit dem roten Hotrod, den heißen Ladies mit den langen Beinen etc. ob der massiven TV-Präsenz der Bärte ins Hirn gebrannt.
Mit vorliegender Zusammenstellung werden alle Perioden der Band gleichermaßen abgedeckt, die Blues-Großmeister-Ära wie die 80er-Synthie/Popphase, auch die spätere Neunziger-/Jahrtausendwende-Ära, in der die Band zwar zunehmend an musikalischem Gewicht verlor, aber immer noch mit guten Alben und lässigen Konzerten bestach, wird ausgiebig bedacht, sodaß die Bandbreite wirklich vom gleichnamigen Albumdebut 1971 bis „Mescalero“ (2003) reicht, nur „La Futura“ von 2012 blieb unberücksichtigt.
Und allen Superlativen setzten die allesamt 1949 geborenen ZZ TOP-Mitglieder noch selbst einen drauf. Den Titel konstantestes Bandgefüge darf sich die Band wohl ohnehin auf die Fahnen schreiben, immerhin ist die Dreierbsetzung Gibbons, Hill und Beard seit über 40 Jahren konstant geblieben. Wer sonst kann das schon von sich behaupten? Mit diesem Review beende ich meinen erinnerungsschwangeren Nostalgietrip, nicht jedoch ohne das Album jedem Neueinsteiger für einen Kurzüberblick wärmstens ans Herz gelegt zu haben. Allerdings ist diesfalls jedenfalls zur 2CD-Edition und nicht zur Einfach-CD-Edition zu greifen!
Autor: Thomas Patsch (22.06.2014)