Perseus - The Mystic Hands Of Faith

PERSEUS enstanden aus den Überresten zweier anderer italienischer Bands: der Prog-Metal-Truppe HASTINGS und der JUDAS-PRIEST-Cover-Band DEFENDERS OF THE FAITH. Entsprechend breit gefächert ist dadurch auch das musikalische Spektrum von PERSEUS, da Elemente des traditionellen Metal, des Power Metal und des Progressive Metal Einfluss in den Sound finden.

"The Mystic Hands Of Faith" ist das Debut von PERSEUS, aber man merkt den Musikern ihre vorherige Erfahrung sofort an. Das Songwriting ist abwechslungs- und ideenreich. Als Soundgrundlage dient Melodic Power Metal der europäischen Art. Dieser wird durch die Einflechtung progressiver Elemente vielschichtig gestaltet, während die Hooks von der ebenfalls integrierten Geradlinigkeit und Energie des traditionellen Heavy Metal profitieren. Die Stücke gehen trotz einer stets bewahrten Komplexität recht gut ins Ohr. "Over The Horizon", "Icarus Creed", "Devil In Disguise" und "The Tears Of Saturnus" sehe ich dabei als Glanzlichter des Albums. Lediglich so wirkliche Dauerbrenner gehen den Italienern noch ab. Ausfälle gibt es allerdings auch nicht. Im handwerklichen Bereich ist Antonio Abates Gesang einige Male schon eine Herausforderung, wenn er extreme Höhen anstrebt und dabei nicht mehr ganz tonsicher bleibt. Hier gibt es noch Verbesserungsbedarf. Die anderen Musiker leisten gute Arbeit.

PERSEUS liefern mit "The Mystic Hands Of Faith" eine aktzeptable erste Visitenkarte ab. Sie müssten zukünftig nur entscheiden, ob sie noch mehr progressive Elemente verarbeiten, um die Ansprüche der Prog-Fans zu erfüllen oder noch eingängiger, hitorientierter vorgehen wollen, um im Power-Metal-Bereich richtig erfolgreich zu werden. Im Moment verhindert der Versuch, unbedingt beiden Lagern gerecht zu werden, eine bessere Wertung. Insgesamt wäre aber wohl mehr drin.