Earthship - Whithered

Die Berliner haben mit „Exit Eden“ und „Iron Chest“ zwei wirkilch bärenstarke Releases in der Hinterhand, doch der neueste Streich „Whithered“ zeigt nicht nur eine leicht erneuerte EARTHSHIP-Mannschaft (Florian Häuser ist neu an den Drums und mit Marcel Schulz wurde wieder ein zweiter Gitarrist integriert), nein, die Familie Oberg (Jan und Ehefrau Sabine) hat auch mit einem (erneuten!) deutlichen Mehr an Melodien den Sound von EARTHSHIP gewinnbringend erweitert.

Natürlilch ist auch „Whithered“ noch immer ein schwerer, ein zäher Brocken geworden, alle zehn Songs tragen deutlich die Handschrift von Jan Oberg, der ex-THE OCEAN-Drummer, welcher bei EARTHSHIP neben Gitarre und Gesang auch für das komplette Songwriting und die Produktion zuständig ist, hat seinen über die Jahre gereiften ureigenen Kompositionsstil verfeinert und lässt diese eigenwillige Mischung, irgendwo in der Schnittmenge aus Sludge- und Stoner-Metal, gnadenlos auf den Hörer niederprasseln.

Da tauchen plötzlich zweistimmige Gitarrenleads in „Emerald Blades“ auf, wird der Titeltrack elegisch eingeleitet, protzt „Dead Faint“ mit einem an SABBATH-Großtaten inspirierten Einstiegsriff (samt OZZY-ähnlichem Gesang) oder lässt der Monolith namens „Serpent Cult“ trotz seiner unnachgiebigen Härte genügend Raum für die noch melodischere Ausrichtung des Berliner-Quartetts.

EARTHSHIP haben sich genau null verbogen, aber wieder an den richtigen Stellen ein wenig geöffnet. Auch wenn viele manchmal glauben mögen, ein Album wäre mit dem Prädikat „erwachsen geworden“ nur milde am Desaster vorbeigeschrammt, führt „Whitered“ diese negativ behaftete Klassifizierung quasi ad absurdum: Jenseits von möglichen Kommerzgedanken haben sich die Berliner in die richtige musikalische Richtung bewegt ohne ihre Vergangenheit auch nur eine Sekunde aus den Augen zu verlieren.

EARTHSHIP Are On The Course For Greatness