Letzte Instanz - Im Auge des Sturms
Bandinfo: LETZTE INSTANZ
Genre: Folk Rock
Label: Drakkar Entertainment
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Lineup | Trackliste
"Ewig". 2012 schloss sich der Kreis einer grandiosen musikalischen Konzeptreise, welche die Folk-Truppe der LETZTEN INSTANZ im Jahr 2009 mit "Schuldig" startete. Die Folk-Rocker verwirklichten sich damit ihren ganz persönlichen Traum und vermischten härtere Metal-Elemente mit größtenteils verträumten, melancholischen Melodien und Hooks, die sowohl das Gute und das Böse im Menschen thematisierten und diesen Spannungsbogen auch über ganze drei Alben beibehalten konnte. Den stilistisch ausgewogensten Output in der gesamten INSTANZ-Diskographie lieferten die sympathischen Jungs um Fronter Holly dann vor knapp zwei Jahren ab und machten sich seitdem auf die Suche nach neuen Themen, Melodien und Songinspirationen.
Allzu lange hat es - der Kreativität der Musiker sei Dank - dann doch nicht gedauert, um einen Schlussstrich unter die Trilogie zu setzen und neue Ufer anzuschiffen. Und mit "Im Auge des Sturms" liegt nun das Ergebnis dieses Schaffungsprozesses vor und nach mehrmaligen Durchgängen bleibt bei mir als aller Erstes ein etwas zwiespältiger Eindruck zurück. Das Material ist gut, klar. Die LETZTE INSTANZ hat es auch wiederum geschafft, ein durchgängig stimmiges Album einzuspielen, das genau die Atmosphäre versprüht, die die Jungs mit dem brandneuen Songmaterial auch verbreiten wollen. "Im Auge des Sturms" ist nämlich fast durchgängig sehr düster geraten. Düster und melancholisch trifft es hierbei wohl am besten, denn vom Opener "Alles anders" über den Titeltrack bis hin zum treibenden "Nein" führen die eingesetzten Stilelemente vor allem zu einer sehr traurigen Grundstimmung, was konzeptuell ganz sicher passt und beabsichtigt war, mich aber nicht zur Gänze zu überzeugen vermag.
Mit drei kürzeren Instrumentals ausgestattet, kommt "Im Auge des Sturms" also mit elf neuen Tracks um die Ecke, die sich schwer beschreiben lassen. Typische INSTANZ-Fans können auch bei diesem Album absolut nichts falsch machen, denn auch der neue Silberling vermag handwerklich zu überzeugen und sichert den Weg der Band zu einer richtigen deutschen Folk-Instanz. Aus der Szene sind die Jungs sowieso nicht mehr wegzudenken und ich freue mich schon jetzt auf die anstehende Tour, bei der vereinzelte neue Titel sicherlich perfekt funktionieren werden. Im Kontext mit dem restlichen Album fehlt mir aber ein wenig der Variantenreichtum, der die letzten Alben so geprägt hat. Songs wie "Das letzte Mal", "Der Panther" oder das verspielte "Traum im Traum" funktionieren zwar gut und bleiben auch schnell im Ohr hängen, im Großen und Ganzen fehlt der vorliegenden Platte aber das gewisse Etwas, das Spielen mit mehreren Zugängen, der letzte Funke, um wirklich zu zünden. Es wäre aber nicht die LETZTE INSTANZ, wäre "Im Auge des Sturms" nicht doch ein richtig gutes, knackiges Album geworden. Dieses Mal aber mit - im Gegensatz zu seinen Vorgängern - etwas mehr Luft nach oben...