Sepultura - Metal Veins - Alive At Rock In Rio

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VÖ: 19.09.2014
Bandinfo: SEPULTURA
Genre: (nicht klassifizierbar)
Label: Edel Records
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Lineup  |  Trackliste

Aufgenommen beim riesigen, fünften "Rock In Rio"-Festival am 19. September 2013 dokumentiert "Metal Veins - Alive At Rock In Rio" ein weiteres mächtiges Heimspiel der Nationalhelden, womit wieder einmal bewiesen werden kann, dass auch der Prophet im eigenen Land etwas gelten kann. Es war der so genannte "METALLICA"-Tag, SEPULTURA durften im Vorprogramm auftreten und sahen sich mehreren zehntausend Fans gegenüber, die ihre Helden feierten und mit "SEPULTURA, SEPULTURA"-Rufen zwischen den Songs anstachelten. Der heutige Auftritt sollte wieder etwas Besonderes sein, schließlich hatte man (nach dem 2011er Gastspiel) zum zweiten Mal die Percussion-Truppe LES TAMBOURS DU BRONX für ein Rock In Rio-Konzert eingeladen.

Und die ließen es am heutigen Tag amtlich krachen, wobei die "Bronx-Trommler" gar nicht aus New York kommen, sondern aus dem europäischen Frankreich. Das gesamte Liveset wurde von den 16, auf Ölfässern eindreschenden, Percussionisten begleitet und auch entsprechend in Szene gesetzt. Was man in der ersten Hälfte der Show von Basser Paulo Jr. und Drummer Eloy Casagrande nicht wirklich behaupten kann. Großaufnahmen nur vom Fronthünen Derrick Greene (noch mit langem Haar) und vor allem Andreas Kisser erwecken den optischen Eindruck, dass kein Basser am Start war, den Drummer sieht man quasi nur von seitlich-hinten. Zwar verbessert sich die Perspektivensituation im Laufe der Spielzeit, man sieht auch Nahaufnahmen des Publikums und hie und da mal eine Großaufnahme der Rhythmussektion, allerdings kann man nur bedingt von professionellem Schnitt sprechen, wenn so etwas dem Zuseher negativ auffällt.



Die RiR-Bühne war jedenfalls riesig, dennoch nützten die Protagonisten die Laufstege kaum für mehr Bewegung auf der ansonsten personell dicht bestückten und mit mächtiger Videowall ausgestatteten Bühne. Die Setlist des vielbejubelten Abends bestand nur knapp mehr als zur Hälfte aus bandeigenen Stücken. Neben den "Chaos AD"-Krachern "Refuse/Resist" und "Territory" und dem abschließenden "Roots" wird noch das überflüssige PRODIGY-Cover "Firestarter" aufgeboten, "Sepulnation" kommt auch nicht schlecht, "We´ve Lost You" und "Spectrum" können dagegen nichts. Interessant, dass mit "Delirium", "Requiem", "Big Hands" auch LES TAMBOURS DU BRONX-Nummern gespielt wurden, beim ebenfalls von den Trommlern stammenden "Fever" übernahm gleich noch einer der Percussionisten das Mikro. "Structure Violence (Azzes)" ist ebenfalls eine Kollaboration der Protagonisten und wurde auch für den ROCK IN RIO-TV-Werbespot verwendet. Vielen Lesern wird das Spektakel etwa vom WACKEN OPEN AIR her bekannt sein, doch selbst denjenigen, der Percussion gern mag, kann die stetige Trommel-Begleitung auf volle Länge doch auch nerven.

Für Fans ist das Spektakel sicher sehens- und hörenswert, vor allem die abfeiernden und wogenden Zuschauermassen, die Atmosphäre, die Trommler und die riesige Dimension des Ganzen war es jedenfalls wert, dass dieser spezielle Anlaß für die Nachwelt dokumentiert wurde. Sound- und Bild gehen schwer in Ordnung (zum Schnitt siehe weiter oben), vor allem Sänger und Gitarrist sorgen für Action auf der Bühne, während die Setlist schwächelt bzw. wegen der vielen LTDB-Stücke schon wieder interessant ist. Die DVD dokumentiert ein ums andere Mal, dass die Band trotz seit langem schwächelnder Studioleistungen live immer noch killt. Im "Behind-The-Scenes"-Material kann man die Vorbereitungen für dieses Spektakel bewundern und erfährt in den Interviews so manches Detail rund um die Rock In Rio und über die Kollaboration mit der Percussiontruppe. Der Auftritt erscheint auch auf CD.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Thomas Patsch (18.09.2014)

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