In Sanity - Gates Of Insanity

IN SANITY? Noch nie gehört. Modern angehauchter Melodic Death Metal? Oje, da dreht es mir zumeist den Magen um, too many Core-Einflüsse, zu wenig alte Schule, sind die Plattitüden, welche da schnell ins Spiel kommen. Das junge, 2011 gegründete Quintett aus deutschen Landen macht seine Sache auf dem sehr ambitionierten Debütalbum aber durchaus gut. Auch weil Sänger Erik Sollmann kein spätpubertäres Core-Bubi ist und seine Instrumental-Mannschaft genau weiß wie man Meodic Death Metal zu buchstabieren hat.

Natürlich schwingen hier immens viele moderne Einflüsse mit ein, man macht aber nicht den Fehler wie eine einstige Ikone namens IN FLAMES sich in poppigen Allerwerts-Kompositionen zu verlieren. Selbst wenn der besagte Sänger im emotional-angehauchten „Words Unsaid“ auf Aggro-Vocals verzichtet schmeckt die gebotene Kost immer noch und verliert sich nie in einer belanglosen Pseudo-Gefühlsduselei.

Was die Kerle auch wunderbar hinbekommen haben, sie können tatsächlich eingängige Songs schreiben, die dennoch die nötige Härte nicht vermissen lassen. Schwups im Gedächtnis verhaftet, ohne den Hörer mit Schmalz und Kitsch zu langweilen. Natürlich sind die insgesamt 13 Songs jetzt nicht sonderlich innovativ, hat man die eine oder andere Note doch schon anderswo in dieser oder jener Form gehört (besonders ältere IN FLAMES grüßen einem hier des Öfteren schelmisch grinsend), aber da modern angehauchter Melodic Death Metal per se in einer Sackgasse steckt, ist es erfreulich. wenn mal eine Newcomer-Band daherkommt, die zumindest mit Leidenschaft und Wille versucht diesen Karren wieder einigermaßen flott zu bekommen.

Dass die ganze Geschichte zudem noch mit einer gehörigen Dosis kompromissloser DIY-Einstellung entstanden ist, macht IN SANITY nur noch sympathischer. Darf man gerne mal Probehören, die Gockel-Suchmaschine hilft bei diesem Unterfangen.

Classic Melodies, Powerful Riffs & Contemporary Catchyness