Starset - Transmissions
Bandinfo: STARSET
Genre: Rock
Label: Razor & Tie Records
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Lineup | Trackliste
Auch wenn es an sich verpönt ist, direkt aus dem Promozettel des Plattenlabels zu zitieren – aber das hier muss man einfach gelesen haben: „Laut offizieller Bandbiografie wurde Dustin Bates – seines Zeichens angehender Doktor in Elektrotechnik sowie ehemaliger wissenschaftlicher Mitarbeiter der Air Force im Jahr 2013 - von der Organisation Starset Society angeworben. Präsident Dr. Aston Wise bekundete Interesse am musikalischen Talent des damals wissenschaftlich tätigen Bates und schlug ihm die Gründung einer Band vor, um die Botschaft der Starset Society in die Welt zu tragen. Im Kern besteht diese aus einer Warnung: «es werden wissenschaftliche Entdeckungen von elitären Machtstrukturen kontrolliert und manipuliert». Das Image der Band wird folglich auch von den Themenbereichen Wissenschaft, Astronomie und Sci-Fi geprägt.“ Aha, ok, das klingt ja schon mal sehr originell!
Aber in Sachen Originalität haben STARSET bei der Erschaffung ihrer Bandgeschichte offenbar bereits so ziemlich alles Pulver verschossen. Denn für die Musik hat’s danach nicht mehr wirklich gereicht. Nicht dass das Debütalbum des Projekts um den DOWNPLAY-Sänger Bates schlecht wäre, denn mit „Transmissions“ setzt man uns hier eine ziemlich beeindruckende Produktion vor, die in handwerklicher Hinsicht absolut zu überzeugen weiß. Aber abgesehen von den spacigen Filmsoundtrack-Bombast-Elementen ist das im Kern 0815-Teenie-Radiorock der Marke „tausendfach gehört“ – 30 SECONDS TO NICKELBACK lassen grüßen. Die eingestreuten Screamo-Parts können da auch nicht wirklich als Innovations-Pluspunkt durchgehen, gehören diese doch heutzutage bei jeder Teenie-Core-Combo zum guten Ton.
Immerhin zeigt man sich in Sachen Arrangements und bei den instrumentalen Zwischensequenzen durchaus gewillt, die ausgelatschten Pfade zeitweilig zu verlassen – aber eben nur für kurze Zeit. Und schon ist Papa Dustin wieder zurück am Mikrofon und nimmt uns bei der Hand - man will die Mainstreamrock-Hörerschaft ja schließlich nicht führerlos ins All treiben lassen. Da es bekanntlich aber nicht wenige Konsumenten da draußen gibt, die genau solche Werke suchen, wird sich auch STARSET vermutlich wie geschnitten Brot verkaufen. Zumindest bekommt man hier fraglos sehr versierte Handwerkskunst, weshalb ich in der Endabrechnung trotz des ganzen Gemäkels nicht unter dreieinhalb Sterne gehen kann.