Mambo Kurt - Weihnachten

Zur Weihnachtszeit werden allerorts die ewig gleichen Sampler aufgelegt, um die besinnlichste Zeit des Jahres musikalisch ansprechend zu untermalen. Höchste Zeit Santas Soundtrack gehörig zu entstauben, dachte sich wohl MAMBO KURT und veröffentlicht pünktlich zum Wiegenfest sein persönliches Sammelsurium an Weihnachtsklassikern.

Der Orgelkönig schöpft bei seiner Selektion aus dem Vollen und lässt keinen Standard missen. Soundmäßig sind keine Überraschungen zu erwarten, MAMBO verpasst den jeweiligen Songs individuelle, schmissige Heimorgelarrangements. Ausgehend von einer mit Chorelementen und Fanfaren angereicherten Schunkelwalzerfassung von „We wish you a merry Christmas“, zieht MAMBO alle Register seiner Heimorgel. Ob man die Reggae-Elemente bei „Oh Du Fröhliche“, marschierende Drums und Chipmunk-Stimmen bei „Jingle Bells“ oder das andächtig geschmachtete „Thank God it´s Christmas“ gut findet muss jeder für sich selbst entscheiden. „In der Weihnachtsbäckerei“ verpackt der Meister in eine 8-bit Klanggewand, welches er kurzerhand seiner Version von DEICHKINDs „Remmidemmi“ entleiht. Überirdisch ist MAMBOs Leistung, „Last Christmas“ mit Hilfe seines emotionslosen Sprechgesangs sogar weniger nervtötend (wenn auch immer noch nicht erträglich) als im Original klingen zu lassen.

Bei aller Liebe zu MAMBO KURTs skurriler Ästhetik, die er bei seinen Auftritten bis zum Exzess zelebriert, ist „Weihnachten“ eher grenzwertig ausgefallen. Wer allerdings weder das Glück hatte, selbst ein Instrument zu lernen um die Bescherung klanglich zu untermalen, noch seine Kinder zwingen kann diesen Part zu übernehmen, aber dennoch während der Feiertage nicht auf amateuristisch-dilettantische Hausmusik verzichten will, findet hier sein Seelenheil.