The Haunted - Revolver
Bandinfo: THE HAUNTED
Genre: Thrash Metal
Label: Century Media Records
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Lineup | Trackliste
Wie herrlich schön eine gepflegte Bretterei doch munden kann – The Haunted hauen uns mit „rEVOLVEr“ – dem vierten Longplay Output Ihres Schaffensdaseins – quasi das beste Slayer-like Album der letzten Jahre um die Ohren. Ich hatte ja schon seit jeher einen Faible für die Fünf aus Sverige, warum man aber gerade jetzt den Karrierehöhepunkt eingezimmert hat mag daran liegen, dass man mit Century Media endlich eine vernünftige Company im Rücken hat, kann aber auch in der Rückkehr von „Altsänger“ Peter Dolving begründet sein, der sich äußerst variabel präsentiert, sogar öfter mal ein paar cleane Vocals einstreut – und doch für einigen frischen Wind im Vergleich zu seinem Vorgänger Marco Aro sorgt – wobei all diese Spekulation lediglich Makulatur sind, zählen tun die 11 Songs, und die treten doch ganz schön in den Allerwertesten.
Neben brettharten, von Stakkato-Rifforgien geprägten Hassbatzen, sowie gepflegten Thrash Lawinen der Güteklasse 1A ("No Compromise", "99", "Sabotage" oder der Oberhammer "Nothing Right"), sind auf dem mir vorliegenden Rundling auch ein paar Tracks enthalten die zeigen, dass THE HAUNTED songschreiberisch gewaltige Fortschritte gemacht haben. Ein solch beklemmendes Stück wie "Abysmal" oder verschärfte Rockeinflüsse wie in "Burnt To A Shell" gab es bislang jedenfalls noch nicht zu bewundern. Dolving & Co. haben hier doch ein kleines Meisterwerk abgeliefert! Es wird in der knappen Dreiviertel Stunde ohne Ende gegrooved, gerockt, getobt, wild um sich geschlagen, das Ganze ist zudem noch schnell, aggressiv, hart und außerdem melodiöser als alles was THE HAUNTED bis jetzt aufgenommen haben, und obendrein geht man um einiges ursprünglicher und spritziger zur Sache, als dies noch in der Vergangenheit üblich war.
Nicht unerwähnt bleiben sollte auch der Rausschmeißer ''My shadow''.
Ein eher untypisches Stück, welches vor allem ruhig und langsam, manchmal sogar episch aus den Boxen dröhnt und Dolving’s Stimme schon fast in Prosamanier den Erzähler einer gruseligen Geschichte mimt. Sicherlich der intensivste und gewöhnungsbedürftigste Track, der aber nach einer gewissen „Einarbeitungszeit“ einen mehr als würdigen Schlusspunkt unter diesen Wonneproppen setzt.