Dismal - Miele dal Salice
Bandinfo: DISMAL
Genre: Ambient
Label: DreamCell 11
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Lineup | Trackliste
Ambient ist seit jeher nicht unbedingt die massentauglichste Musikrichtung, weswegen die Zielgruppe für die Italiener von DISMAL eher überschaubar sein dürfte. Bei den hier kreierten Soundlandschaften benötigt man nicht nur eine Engelsgeduld, sondern man muss sich vor allem in der richtigen Stimmung befinden, um den schemenhaften Klangcollagen etwas abgewinnen zu können.
Das ganze Album wirkt mehr wie ein Soundtrack, verzichtet zur Gänze auf große Gesten und setzt stattdessen auf seine meditative und beruhigende Wirkung. Hin und wieder tauchen minimale Gothicanleihen auf, auch sakrale Elemente lassen sich erkennen, doch allzu Düster ist „Miele dal Salice“ nicht ausgefallen. Vergleichbar sind DISMAL mit Bands wie XIO oder SLEEPING DOGS WAKE, wobei die Italiener noch mehr Wert auf Atmosphäre legen und vollkommen auf durchgehende Songstrukturen verzichten.
Bei der Eröffnungsnummer „La Conversione di Shani“ wartet man sieben Minuten vergebens auf einen Höhepunkt, stattdessen wird man nur von Delphinen verabschiedet. „Malia“ ist dann einem konventionellen Song schon deutlich näher, auch wenn man sich erst etwas an den italienischen Gesang von Rossana gewöhnen muss. Danach plätschern die Nummern eigentlich nur mehr am Hörer vorbei, und nur selten sorgen ungewöhnliche Ideen für ein überraschtes Aufhorchen, wie z.B. der Einsatz von Zirkusmusik und Tscharda in „Mèlisse“.
„Miele das Salice“ ist sicher ein mutiges Album geworden, doch es fehlen einfach die wirklich packenden Momente. DISMAL konzentrieren sich zu sehr auf das bloße erschaffen von Atmosphäre und scheinen oft nicht zu wissen wo sie eigentlich hin wollen. Kann man sich bedenkenlos kaufen wenn man ansonsten zur Entspannung CDs wie „Waldgeräusche“ und „Stimmen des Ozeans“ einlegt.