Aeurtum - The Depths Of Which These Roots Do Bind

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VÖ: 08.11.2014
Bandinfo: Aeurtum
Genre: Melodic Death Metal
Label: Insidious Voices
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Aus den düsteren Tiefen Englands (genauer gesagt Birmingham) kommen AEURTUM, ein Ein-Mann-Projekt, das sich der finsteren Seite des melodischen Death Metal verschrieben hat. Irgendwo zwischen der erhabenen Melancholie von INSOMNIUM, der kratzigen Langsamkeit von DOWNFALL OF GAIA, der verbitterten Raserei von NEUROSIS und der Dynamik zwischen Sanftheit und Härte von SWALLOW THE SUN bewegt sich „The Depths Of Which These Roots Do Bind“, das zweite Album von Mastermind J. Collins.

Man bewegt sich also mit hauptsächlich gemächlichem Tempo entlang einer Achse zwischen Melodic Death Metal und Post Metal, schnellere Parts sind eher selten, tragen aber immer zur Auflockerung bei, so etwa bei „Within The Ashes Of The Deadwood“. Dieser ist auch gleichzeitig der stärkste Track – hier wird die Vielseitigkeit von AEURTUM unter Beweis gestellt: Der langsame, sich stetig aufbauende Beginn macht schnelleren Teilen Platz, Black-Metal-Gekrächze wechselt sich mit ätherischem Frauengesang ab, melancholische Teile mit herber Härte.

Erwähnenswert wären dann noch vor allem das düster-doomig-melodische „Antithesis“ oder „…Of Ebony Branches & Bone“, das nicht nur wegen dem Titel Assoziationen mit ganz frühen DARK TRANQUILLITY hervorruft. Außerdem gefällt der Titeltrack, der melodischen Metal zwischen Black und Death und ruhigem weiblichem Gesang á la LACUNA COIL bietet.

Eben dieser Gesang ist aber etwas zu schüchtern-ätherisch, um die volle Wirkung als Kontrast zum düsteren Growling zu erzielen. Außerdem wirkt die Produktion an manchen Stellen leicht schwachbrüstig, vor allem das Schlagzeug bei langsameren Parts kommt etwas dünn daher.

Insgesamt ist „The Depths Of Which These Roots Do Bind” ein auch über die volle Spielzeit durchaus gut hörbares Album mit wenigen Makeln. Für die Weltspitze im Düster-Metal reicht es nicht ganz, für einen gepflegten Schuss musikalischer Dunkelheit aber allemal. Oder wie AEURTUM auf ihrer Facebook-Seite sagen: „Embrace the pessimism and loneliness it brings.“



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Luka (27.01.2015)

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