Night - Soldiers Of Time
Bandinfo: NIGHT
Genre: NWoBHM
Label: Gaphals
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Lineup | Trackliste
Schweden, NWoBHM, Jungspunde. Eigentlich wäre damit schon alles gesagt zum Thema NIGHT, welche uns nicht die bei vielen Jungen beliebte speedige Variante (á la SKULL FIST & Co.) um die Lauscher hauen, sondern die warme, erdige Metal-Version mit Hardrockschlagseite zelebrieren. Die Gedanken der vier Herren aus dem hohen Norden drehen sich wohl ausschließlich um jene aufstrebenden Metal-Zeiten, die ihre Anfänge und Höhepunkte auf der britischen Insel hatten. Ihr Herz pumpt unablässig das Metalized Blood durch die gestählten Venen, der Geist der seligen 80er trieft jedenfalls aus jeder Note. Der lederbejackte, röhrenbejeante, beturnschuhte und beschnurrbarte Retro-Langhaardackel findet melodische Leads und organischen Sound. Stilgerecht produziert werden die Genreliebhaber bestens serviciert. Lediglich Sänger Burning Fire (auch neuer SCREAMER-Fronter) ist ein ziemlicher Hochtöner und überzeugt zumindest meine Ohren nicht in jeder Situation bzw. Tonlage. Den Die-Hards wird's wohl egal sein, aber der Gesang kann auf Dauer doch nerven. Für mich der Schwachpunkt auf einem ansonsten sehr ansprechenden Metal-Album, das mit knackigen Old-School-Metal-Gitarren, schnittig komponierten Songs und feinen Melodien zu begeistern weiß.
Neben JUDAS PRIEST (etwa "Power") und den omnipräsenten IRON MAIDEN darf auch die 70er-Rock-Riege (UFO etc.) als Referenz genannt werden, von der organischen Produktion her dürfen auch Bands wie VANDERBUYST zitiert werden, vom Gesamtpaket HIGH SPIRITS und vom Gesang ihre Landsleute PORTRAIT (wenngleich der Fronter kein Per Lengstedt/Karlsson ist). In Songs wie "Waiting For The Time", "Across The Ocean" oder "Above The Ground" lodert das traditionelle Feuer lichterloh, das lässige "Towards The Sky" überrascht mit akustischen Gitarren und fällt damit ebenso aus dem Rahmen wie der Rausschmeißer "Stars In The Sky". Das behäbige "Ride On" und das akustische "Wanderlust" lassen ebenfalls aufhören. Gutklassiges Songwriting und Abwechslungsreichtum zeugen vom Potential der Jungspunde, der Gesang ist wohl - ebenso wie das Albumcover - Geschmacksache. Abzuwarten bleibt weiter, was der Einstieg von Sänger Burning Fire für die Schweden SCREAMER bedeutet, deren letzter Dreher "Phoenix" ja recht amtlich ausgefallen war.