Nyseius - De Divinatione Daemonum

NYSEIUS habe ich ausgehend vom 2010er Album „Militiae“ als ambitionierte und talentierte Black Metal Krachkapelle in Erinnerung. Mit „DE DIVINATIONE DAEMONUM“ geht’s nun in die nächste Runde. Immerhin 75 Minuten garstiger, dumpf produzierter Black Metal der etwas modernen durchschnittlichen Sorte.

Warum? Schade, dass der Schreihals mit seinem eindimensionalen Gebrülle die an für sich guten Ansätze wie in „Extinction of the Seven Divine Spirits“ konterkariert, indem die gute und auffällig fiese Gitarrenarbeit in den Hintergrund gedrängt wird und einfach nicht mehr richtig zur Geltung kommt. Etwas besser wird es in „Job´s Revelation“, einem fiesen Hassbrocken, der mich zuweilen an eine Mischung aus ANTAEUS und AOSOTH erinnert. „Towards The True Light“ nimmt dann jegliches Tempo heraus, hierbei handelt es sich um einen sehr langsamen Stampfer, der ohne jegliche Auffälligkeiten an meinem Gehör vorbei rauscht. Der Vergleich ist jetzt nicht 100%ig passend, aber wirklich gute Midtempo Stampfer in schwarzmetallischen Gefilden kamen in letzter Zeit von MARDUK. NYSEIUS überzeugen an dieser Stelle jedoch nicht.

FINIS TERRA SANCTA macht keine Gefangengen, hohes Tempo, aggressive Gitarren, bollernde Drums, eintöniges, dumpfes Geschreie – ja, die Vocals trüben den sonst guten Eindruck etwas. NYSEIUS sind nur selten innovativ, in vielen Fällen verstehen sie jedoch ihr Handwerk auf der instrumentellen Seite. „Manifestation of the three Celestial Entities“ ist in seiner Wirkung sehr ähnlich.

Insgesamt finde ich NYSEIUS in hohen Tempogefilden besser. Zwar verlieren sich die Stücke untereinander etwas und es fällt manchmal schwer, diese zu unterscheiden. DE DIVINATIONE DAEMONUM ist deshalb für mich insgesamt r Durchschnitt geworden – leider nicht mehr, dafür rumpelt es mir zu viel herum, die Vocals ziehen die Qualität etwas nach unten und die langsameren Elemente zünden bei mir nicht. Auf der anderen Seite können NYSEIUS genau das gut, was viele Black Metal Bands ganz gut beherrschen: Knüppeln, plakativ formuliert. Das Vorgängeralbum fand ich dennoch besser.