Debauchery - Fuck Humanity
Bandinfo: DEBAUCHERY
Genre: Death Metal
Label: Massacre Records
Hören & Kaufen: Amazon | Ebay
Lineup | Trackliste
Niveau? Blut, Titten und Panzer! So zumindest ein grundlegendes Lebensmotto des Verfassers und DEBAUCHERY befriedigten diese niedrigen nach Schützegrabenromantik strebenden Instinkte bisher immer. Ok, unsere Trveness-Puristen halten DEBAUCHERY für hirnlose, vorpubertäre Musik mit Anspruchslevel „Pickelfressen-Metalhead“ und eigentlich will man hier gar nicht wiedersprechen. Die deutsche Death-Metal Vereinigung rund um Fronter Thomas Gurrath hat sich noch nie durch besonders anspruchsvolle Texte oder dem Schreiben von gottgleichen Gänsehaut-Riffs ausgezeichnet. Als musikalische Untermalung zur Hipsterjagd im 56 Tonnen schweren Kettengefährt groovte die Schlachtkombo aber immer amtlich (wem das zu peinlich ist, der kann ja Underground-Black-Metal Tape-Trading-Rauschen hören). Jetzt kommt also mit „Fuck Humanity“ der neunte Schlag der Kriegsmaschine auf uns zugerollt und DEBAUCHERY machen eigentlich nichts neu, es stampft wieder ordentlich über 10 Tracks und doch will der Longplayer nicht so richtig wie sein Vorgänger „Kings Of Carnage“ (zum Review) das zermatschte Hirn penetrieren.
Solide ist „Fuck Humanity“ auf alle Fälle, nicht so lauwarm wie „Germany´s Next Death Metal“ (zum Review), aber ein zweites „Back In Blood“ (zum Review) schafft man trotzdem nicht abzuliefern. Im Songwritting schließt man an „Kings Of Carnage“ an, es wird nicht mehr nur der groovende Riff in Dauerrotation gepredigt, man setzt auch auf melodiöse Parts und Anflüge von so etwas wie einem Gitarren-Solo. Trotzdem bleibt man gewohnt vorrausschaubar, aber wer DEBAUCHERY kauft der will doch eigentlich gar keine hochkomplexen Prog-Strukturen mit vermeintlich intellektuellen Anspruch. Man will doch nur sein Hirn ausschalten und der Volksmusik hörenden Nachbarschaft in den Kauapparat treten! Mit „Gorezilla“ oder dem Titeltrack „Fuck Humanity“ (für das extrem behämmerte Intro gibt’s Bonuspunkte!) geht das auch vorzüglich. Mit sinnbefreiten Lyrics gräbt man sich durch Gedärme und badet in Strömen aus Blut, den Bloodgod freut es sicherlich und jetzt droht mir bitte nicht mich zu verklagen weil ich das Wort „Bloodgod“ benutzt habe. Sorry, ich konnte mir den Seitenhieb nicht verkneifen…
Was macht „Fuck Humanity“ also falsch? Ganz einfach, die Songs wollen sich auch nach mehrmaligen Durchläufen einfach nicht richtig festsetzen. Das mag an der voraussehbaren Kombination aus MOTÖRHEAD, AC/DC und SIX FEET UNDER Riffing liegen., oder vielleicht doch einfach daran, dass DEBAUCHERY keine zeitlosen Melodien produzieren die einen gewissen Unverkennbarkeitsfaktor besitzen. Für kurzfristige Gehirnamputation sorgt „Fuck Humanity“ aber auf jeden Fall, der DEBAUCHERY-Fan wird so oder so zugreifen und auf das unterhaltsame gebashe der selbsternannten Szenepolizei freut man sich jetzt schon. Hat jemand meine Popcorn gesehen?
p.s.: Für ultrafanatische DEBAUCHERY-Fanatics gibt es „Fuck Humanity“ im 3 CD´s umfassenden Digipack mit den üblichen Cover-Spielereien im BLOOD-GOD-Style und DEBAUCHERY-Songs, für den Fall dass sich manche der Fans mit der englischen Sprache noch etwas hart tun, im lyrisch deutschen Gewand.