WOMBBATH - Downfall Rising
Bandinfo: WOMBBATH
Genre: Death Metal
Label: Pulverised Records
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Lineup | Trackliste
1993 gab es schon einmal einen Longplayer aus dem Hause WOMBBATH und dann versank der schwedische Hassbatzen gleich schnell in der Versenkung, wie er auf die Bildfläche getreten war. Heute kennt das 1993er Album „Internal Caustic Torments“ eigentlich außer ein paar ultrafanatischen Underground-Freaks kein Mensch mehr. Eigentlich schade, war man damals doch schon eine kleine Perle im Sumpf der aufkommenden Death-Metal-Marktüberschwemmung. Und jetzt, 22 Jahre später, will es Mastermind Håkan Stuvemark noch einmal wissen und reanimiert sein Tod und Blut verkündendes Monster aus zwei Dekaden Winterschlaf. Mit Jonny Pettersson (ex-SKINEATER) an den Vocals, Henrik Åberg (ex-BATTLELUST, ex-GATES OF ISHTAR) und Gitarrist Al Riglin hat man sich auch ein neues Line-Up zusammen gezimmert, das dem Schweden-Death alle Ehre machen soll und dem verweichlichten Nachwuchs zeigt, wie man ein gnadenloses Inferno veranstaltet, an dessen Ende die Identifikation des Kanonenfutters nur mehr mittels DNA-Probe zu bewältigen sein wird.
Natürlich klingt „Downfall Rising“ nicht mehr so abgefuckt wie WOMBBATH Anfang der 90er - stört das? Keineswegs, denn „Downfall Rising“ ist die zeitgerechte Weiterentwicklung dessen, was vor zwei Jahrzenten sein abruptes Ende gefunden hat, die technisch logische Konsequenz der heutigen Aufnahmetechniken. Würde man Håkan Stuvemark die heutigen Möglichkeiten schon vor 20 Jahren in die Hand drücken, dann käme man wohl zum gleichen Ergebnis wie der vorliegenden LP. Endlich wieder eine Band die nicht zwanghaft versucht sich selbst und den Sound vergangener Tage zu kopieren, sondern qualitativ hochwertig am heutigen Standard werkt. Die großen des Business, man denke an ASPHYX oder ENTOMBED, haben dies schon lange verstanden. Der jungen Generation misslingt dieses Kunststück jedoch meist am laufenden Band, umso erfreulicher, dass WOMBBATH sich nicht dem Retro-Zwang-Trend anschließen, sondern sich selbst neu interpretieren. Einen großen Anteil am perfekt inszenierten und gleichzeitig doch verroht wie ein Sturmbataillon anmutenden Sound hat wohl auch James Murphy (ex-DEATH, ex-TESTAMENT, ex-OBITUARY), der für „Downfall Rising“ die Regler gedreht hat.
Nach einer technischen Aufrüstung rollt der Panzer also wieder über die Schlachtfelder und stellt mit „Under Apokalypsens Svarta Vingar“ gleich klar, dass schwedischer Stahl nicht sonderlich schnell rostet. DISMEMBER und AT THE GATES zeugen gemeinsam einen Bastard und irgendwo mischt dann der ENTOMBED-Groove auch noch während der Schwangerschaft mit. Aus Blut geboren, gekommen um menschliche Kadaver durch den Hechsler zu drehen und gleichzeitig noch mit präziser Gitarrenarbeit die Knochensäge zur Amputation zu schwingen. „I Am The Abyss“ treibt das Opfervieh hektisch zum Schafott und zum walzenden „Fall Of The Weak“ rollen unweigerlich die Köpfe und alles was nicht freiwillig seine nutzlose humanoide Hülle verlässt, wird mit „Paid In Blood“ gnadenlos zu Tode gehetzt, bis einem der Kopf durch die berstende Penetration des Blastbeats von selbst explodiert… ein würdevoller Tod am Altar des Todesbleis!
Einziger Wermutstropfen ist die kurze Spielzeit von nur einer guten halben Stunde, aber man drückt sowieso unweigerlich auf Repeat und kann sich am vor sich hin rottenden Fleisch nicht zu genüge ergötzen. Es bleibt zu hoffen, dass es bis zur nächsten Langrille der schwedischen Old-School-Deather nicht wieder 22 Jahre dauert, denn WOMBBATH liefern mit „Downfall Rising“ eine der Underground-Death-Perlen des bisherigen Jahres ab. Kompromisslos, gnadenlos, voll auf die Fresse!
Anspieltipps:
- I Am The Abyss
- Fall Of The Weak
- Paid In Blood
Wer sich vorab schon mal die Knochen brechen lassen will, hier gibt's "Underneath The Rotten Soil" als Vorgeschmack auf den blutigen Hauptgang: