My Hollow - On Borrowed Time

Artikel-Bild
VÖ: 31.07.2015
Bandinfo: My Hollow
Genre: Metal
Label: Eigenproduktion
Hören & Kaufen: Amazon | Ebay
Lineup  |  Trackliste

Drei Jahre nach ihrer Debüt-EP veröffentlichen die fünf Jungs aus Toronto diese Tage mit „On Borrowed Time“ ihr erstes Full-Length-Album in Eigenregie. MY HOLLOW stehen sowohl für puren, aggressiven, kanadischen Metal als auch für progressive, groovige Klänge.

Eröffnet wird der Reigen mit dem Titelsong „On Borrowed Time“ und das – in ein ähnliches musikalisches Gewand umhüllte - „Cold Dark Days“. Beide Titel beginnen mit stakkatoartigen Gitarrenriffs, wütenden Lyrics und zünden gleich nach dem ersten Hördurchlauf - was man leider von den restlichen Tracks nur enorm limitiert und gezielt behaupten kann. Doch dazu später mehr.

Während das Titellied mit schnellen Gitarrenläufen und mitreißenden Rhythmen zu überzeugen weiß, sticht im darauffolgenden Song vor allem der Mittelpart - welcher enorm Death-Metal-lastig ausgefallen ist - hervor. Die große Gemeinsamkeit der ersten beiden Stücke ist, dass MY HOLLOW es schaffen, ihr Potential ziemlich gut auf einen Nenner zu bringen. Denn dieser liegt in der Variabilität der Interpretation der Texte, von Sänger Graham Daniel Gaudreault. Ebenso hervorzuheben ist die gute Gitarrenarbeit, welche enorm straight aus den Boxen schießt.

Doch damit ist bereits im dritten Song „As Seams Seep Red“ bereits schon wieder Schluss. Hier spielen die beiden Gitarristen Gallagher und Chiasson ihre Parts viel progressiver und das Tempo ist schleppender, was den Track etwas schwerfällig und träge ertönen lässt. Das dürfte auch der Grund dafür sein, warum sich „As Seams Seep Red“ sehr langsam entfaltet und etwas einfältig rüber kommt.

Bis auf das zurückhaltende, ruhige Intro „Life In The Shadows“ zeigt sich das Quintett ab nun enorm progressiv, was den restlichen Songs auf „My Borrowed Time“ nicht unbedingt gut tut – das Gegenteil ist sogar der Fall! Egal ob „History Of Violence“, das auf eben erwähntes Intro folgende „Kings With No Castles“ oder „We Caught The Sun“ - ich habe mir die Songs wirklich jeden Tag – mehrere Wochen lang – angehört, doch an die Qualität der ersten beiden Titel kommen MY HOLLOW einfach nicht mehr ansatzweise ran. Lediglich während bestimmten Parts der Songs kann man kurz überzeugen, bevor man musikalisch wieder in die Belanglosigkeit zurück fällt.

Ausgenommen davon sind nur das sehr flotte und härteste Stück des Outputs namens „Wade Through The Thorns“ und das enorm vielschichtig ausgefallene, fast siebenminütige „Blood Seeds“.

Fazit: Größtes Manko dieses Outputs ist, dass die Songs auch nach dem x-ten Hördurchgang (ausgenommen der ersten beiden Titel) nicht so richtig zünden wollen und der musikalische Inhalt von "On Borrowed Time" zu einem Einheitsbrei verkommt. Unerklärlich bleibt, dass der Titelsong und das darauffolgende "Cold Dark Days" das Potential der Kanadier extrem gut hervorheben, jedoch die Qualität danach, unüberhörbar abfällt. Dies ist auch der Hauptgrund für den (doch etwas hohen) Punkteabzug! Denn selbst nach einem knappen Monat Dauerrotation will die Scheibe nur phasenweise zünden - ewig schade, denn das Potential der Kanadier ist auf jeden Fall vorhanden.

Hier das gelungene Video zum Titelsong "On Borrowed Time"!



Bewertung: 2.5 / 5.0
Autor: Gunther Starchl (31.07.2015)

WERBUNG: Innfield Festival
ANZEIGE
ANZEIGE