Soulfly - Archangel

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VÖ: 14.08.2015
Bandinfo: Soulfly
Genre: Death / Thrash Metal
Label: Nuclear Blast GmbH
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Galt bislang gemeinhin der 2012er-Rundumschlag „Enslaved“ als härtestes SOULFLY-Album, könnte diese These mit dem nun insgesamt zehnten Studiowerk, welches von Max Cavalera, Marc Rizzo, Cavalera-Sprössling Zyon und dem mittlerweile Richtung FEAR FACTORY abgewanderten Bass-Söldner Tony Campos eingespielt wurde, gehörig ins Wanken geraten.

Da Härte aber nun mal nicht alles ist, merkt man dem guten Maxe und seiner Veröffentlichungswut doch ein paar Verschleißerscheinungen an. In den letzten 24 Monaten kredenzte uns Mr. Cavalera neben „Savages“ das Debüt seiner neuen Supergroup KILLER BE KILLED und mit „Pandemonium“ auch noch ein CAVALERA CONSPIRACY-Album. Bedeutet: mit „Archangel“ satte vier Alben in nicht einmal zwei Jahren…da darf dann der geneigte Cavalera-Bewunderer nicht aus allen Wolken fallen, wenn sich hie und da Längen einschleichen. Das war bei KILLER BE KILLED so, zog sich bei CAVALERA CONSPIRACY weiter und auch „Archangel“ ist zwar verdammt gut, weil weit härter als erwartet, aber eben kein Juwel á la „Enslaved“.

Das mag man auch dem Einstieg ankreiden, „We Sold Our Souls To Metal“ ist ein peinlich einfach gehaltener Prolo-Metal-Song geworden, der weder dem Max Cavalera noch SOULFLY würdig ist. Retten tun „Archangel“ jene Songs mit Gastbeiträgen. Einerseits das immens drückende von Todd Jones (NAILS) mitintonierte „Sodomites“, hauptsächlich das im Alleingang von Matt Young (KING PARROT) und seinen hohen Core-Screams getragene „Live Life Hard!“, aber auch das abschließende, wohl an Game of Thrones angelehnte, „Mother Of Dragons“-Familientreffen mit Richie und Igor jun. weiß vollends zu überzeugen.

Dies kann man leider von der Matt Hyde-Produktion nicht zwingend behaupten, reichlich verwaschen und auch in den ansonsten richtig powernden Drums von Zyon schwächelnd kommen die „nur“ 36 Minuten daher, die mit dem manchmal gar sakralen „Titans“ und der Abrissbirne „Deceiver“ zwei weitere State of the Art SOULFLY-Granaten zu bieten haben. Etwas gewöhnungsbedürftig schält sich „Bethlehem’s Blood“ samt progressiver Schübe, vollends schrägen Bläsereinsätzen und einem deutlich zu lang geratenem Marc Rizzo-Solo aus den Speakern, währenddessen sowohl der Titelsong, als auch „Ishtar Rising“ und „Shamash“ eher zu Statisten degradiert werden.

Wie schon erwähnt sollte sich der gute Maxe neben seinem unermüdlichen Tourleben vielleicht hie und da mal eine kreative Auszeit nehmen. Spannend und auch wirklich, wirklich gut ist „Archangel“ ohne Zweifel, aber irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass der Mitvierziger eine kleine Ruhepause für sich und auch seine Bandaktivitäten durchaus gebrauchen könnte.

brutal, vibrant and extreme



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Reini (04.08.2015)

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