MANZER - Pictavian Chronicles - Volume 1
Bandinfo: MANZER
Genre: Black / Thrash Metal
Label: Armée de la Mort Records
Lineup | Trackliste | Credits
Schrullig sind sie irgendwie, diese MANZER. Seit 2008 mischen sie im Underground mit und können neben dem bislang einzigen Langholz („Light Of The Wreckers“ von 2013) auf eine Reihe von EPs, Splits und sonstige Veröffentlichungen zurückblicken. Benannt nach dem französischen Grafen „Ebles Manzer“, Beiname „der Bastard“, haben sich die punkig-angeblackten Rumpel-Thrasher neben Deibel, Weibern und Alkohol auch den Pikten (Schottenvölker früher Jahrhunderte) verschrieben, wie man den Titeln der Veröffentlichungen oder den Texten entnehmen kann. Soundmäßig treten die in stilechter Dreierbesetzung antretenden Franzosen kräftig Hintern, besonders bewundernswert ist dabei der singende Drummer Shaxul, der seine Leistung auch live mit entsprechenden Nachdruck zu liefern vermag (zum Livereport). Zudem versteht sich die Truppe (in bester Tradition von Combos wie VENOM, MIDNIGHT & Konsorten) neben dem Schreiben von eruptiven, straighten Klopfern wie etwa “Pictavian Bastards” auch auf die Komposition von geilen, dreckigen Mitbrüllern („Hell Zheimer“, „Prowler From Hell“, „Fiendish Detestation“, „Satanatheist“ etc.), die neben dem „Light Of The Wreckers“-Kracher „Underage Witch“ sowie der gleichnamigen Bandhymne teils immer noch Bestandteil der Livesets sind.
Vorliegende Retrospektive repräsentiert den – wohl willkürlich definierten – ersten Teil („Volume 1“) der Discografie der „Pictavian Bastards“ voller bierseliger Mitgrölhymnen und modriger Brachialbrocken und ist vor allem für all jene interessant, die nicht dem Sammlerwahn anheim gefallen sind und sich die schon recht zahlreichen, meist raren Veröffentlichungen der Franzosen nicht leisten können oder wollen. Diesfalls bietet diese Zusammenstellung Abhilfe, denn außer den Liveveröffentlichungen, dem angesprochenen Longplayer und der Quasi-Anti-Weihnachts-EP „Mausén Nàu“ (2013) hat die Plattenfirma hier alles von MANZER unter einem Dach vereinigt. Die Anschaffung lohnt sich also, auch wenn zweifellos nicht alle Nummern hohen Krawall-Standards entsprechen. Abgerundet wird das Ganze noch von drei, bislang unveröffentlichten Livetracks aus Rennes (mit sehr blackigem Liveklang) und Coverversionen (wie etwa die auf der Hand liegende von MOTÖRHEAD und der schlechten von MERCYFUL FATE) von Samplerbeiträgen.
Autor: Thomas Patsch (01.08.2015)