The Mission - God is a Bullet

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VÖ: 30.04.2007
Bandinfo: The Mission
Genre: Gothic Rock
Label: SPV / Steamhammer
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

THE MISSION gehören neben den SISTERS OF MERCY und THE CURE zu den letzten wahren Gothic-Rock Dinosauriern, auch wenn ihre größten Erfolge nun schon fast 20 Jahre zurückliegen. Seit den frühen 90ern ist jedoch ein deutlicher Qualitätsrückgang zu erkennen, da sich die Band um Wayne Hussey immer mehr zu einer konsensfähigen Stadionrocktruppe entwickelt hat, die in ihrer eigenen Belanglosigkeit zu versinken drohte. Nun sind seit dem letzten regulären Studioalbum auch schon wieder sechs Jahre vergangen, doch wirklich viel hat sich in der langen Zeit nicht verändert.

Denn wer tatsächlich damit gerechnet hat, THE MISSION würden sich ihrer Wurzeln besinnen und an ihre glorreiche Zeit in den 80ern anschließen können, der wird schon nach kurzer Zeit eines besseren belehrt. „God is a Bullet“ präsentiert sich 15 Nummern lang als Produkt einer braven, biederen Rockband gehobeneren Alters, die sich zufrieden auf den Lorbeeren vergangener Tage ausruht. Die Spielzeit ist aufgrund der hohen Songanzahl eindeutig zu lang geraten, da sich THE MISSION ohnehin nur auf mittelschnelle Rocksongs und kitschige Balladen beschränken. Gerade die ruhigen Nummern überschreiten manchmal die Grenze des guten Geschmacks bei weitem, denn ein Song wie „Father“ wäre wohl sogar U2 zu schnulzig gewesen. Dabei stehen THE MISSION musikalisch den Iren um Bono Vox ohnehin deutlich näher, als all dem was mittlerweile in die Schublade Gothic passt. Die hin und wieder eingestreuten „Uhs“ und „Ahs“, sowie der immer wieder einsetzende weibliche Hintergrundgesang dürften selbst dem genügsamsten Schwarzkittel nicht ausreichen um in eine entsprechende Stimmung zu kommen.

„God is a Bullet“ ist, von so mancher Ballade abgesehen, kein wirklich schlechtes Album geworden, nur einfach viel zu routiniert und vorhersehbar inszeniert um noch für Begeisterung sorgen zu können. Langjährige THE MISSION Fans werden wohl allein aufgrund Wayne Husseys markanter Stimme nostalgische Gefühle bekommen und sich freuen das es ihre Helden von einst noch immer gibt, während der Rest der Welt dank des pothässlichen Covers von einem möglichen Fehlkauf bewahrt wird.



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: bender (24.04.2007)

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