Ensiferum - Victory Songs

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VÖ: 27.04.2007
Bandinfo: ENSIFERUM
Genre: Folk Metal
Label: Drakkar Records
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Lineup  |  Trackliste

Hach, das Leben kann manchmal wirklich wunderbar sein – draußen scheint die Sonne, die Vögel zwitschern, die Natur erwacht zu neuem Leben, und pünktlich zu dem ganzen Treiben erscheint nun die dritte Full-Length der Finnen um Fronter Petri Lindroos. Geht’s eigentlich noch besser? Nein!

Wenn ich ehrlich bin, hielt ich ENSIFERUM bis vor einem Jahr noch für lahme FINNTROLL/AMORPHIS-Klone, doch als ich dann mal auf irgendeinem Sampler den Jahrhundertsong „Iron“ vom gleichnamigen Silberdeckel hörte, war es um mich geschehen… Sofort wurde der komplette Backkatalog der Band („Ensiferum“, „Iron“ und die EP „Dragonheads“) gekauft, ehe mit der DVD „10 Years Live Anniversary“ der absolute Höhepunkt ins Haus flatterte – ich halte das Teil immer noch für eines der besten Livevideos, das ich je gesehen habe. Nachdem ich die Dame und Herren letztes Jahr auch noch livehaftig erleben durfte, haben sie mich endgültig in ihren Bann gezogen.

Diese Band versteht es nämlich wie keine andere, absolut großartige Melodien auf CD zu bannen, die einem einfach nicht mehr aus dem Hirn weichen wollen. Man möchte förmlich sein Kettenhemd überziehen, das Schwert und das Trinkhorn, das mit „One More Magic Potion“ gefüllt ist, in die Höhe strecken und auf den Sieg anstoßen!

„Ad Victoriam“, das über dreiminütige Intro, beginnt unheilvoll mit Regenschauer, Donnergrollen und Pferdegalopp, ehe es sich zu einem bombastischen Marschtrommel-Intermezzo entlädt. Schon der Anfang von „Blood Is The Price Of Glory“ zeigt eindrucksvoll, dass die Band keinen Millimeter von ihrem ursprünglichen Sound abgewichen ist – wer hier noch gerade sitzen kann, dem ist nicht mehr zu helfen!

„Deathbringer From The Sky“ startet mit einem unglaublichen True Metal Scream, dass einem die Ohren nur so schlackern. Schnelle Doublebass-Teile gehen in stampfende, hymnische Parts über – wie immer perfekt arrangiert. Hier MUSS man einfach die Faust in die Höhe strecken und wie ein Berserker durch die Wohnung springen – was für ein Hammer aber auch!

In dieselbe Kerbe schlägt „Athi“, der anfängliche Blast lässt einem die Kinnlade gen Boden donnern, der Refrain fordert quasi auf, hier mitzuschreien – live sicher ein weiterer Knüller in der Setlist!

Die Folkeinflüsse bemerkt man dann am deutlichsten in „One More Magic Potion“, „Wanderer“ (ein genialer Stampfer vor dem Herrn!) und natürlich in dem über 10-minütigen finalen Endschlag „Victory Song“ – Akustikgitarren und allerlei obskure Instrumente (Bodhran, Kantele, Maultrommel, Buzuki, Saz, Mandoline usw.) treffen auf stahlharte Flitzefingerriffs und Blastbeats, die einmal mehr zum Mitsingen animieren – was für Göttergaben!

Und genau DAS ist es, dass die Platte zu einem weiteren Meisterwerk in der Geschichte der Band werden lässt – hierauf befinden sich durch die Bank NUR Hits, die die alten Fans in keinster Weise enttäuschen und bestimmt noch etliche neue Freunde anziehen werden.

Wenn man eine Scheibe schon „Victory Songs“ nennt, kann der abschließende Satz nur heißen: „Satz, Spiel, SIEG für ENSIFERUM!“



Bewertung: 5.0 / 5.0
Autor: deimon (20.04.2007)

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