Evocation - Tales from the Tomb

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VÖ: 27.04.2007
Bandinfo: EVOCATION
Genre: Death Metal
Label: Cyclone Empire
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Lineup  |  Trackliste

Evocation? Nie gehört … das sollte sich nach Einfuhr dieser 48 Minuten aber schleunigst ändern; bietet dieses Audiomassaker doch oberfeinsten Old School Swedish Death Metal – dass sich hinter dieser Band keine Jungspunde verstecken zeigt dann ein genauerer Blick hinter die Kulissen: die 5 Mitglieder tummelten sich immerhin bei solch illustren Bands wie Lake of Tears, Cemetary oder Sundown…

Jahrelang auf Eis gelegen brechen Evocation mit ihren „Geschichten aus der Gruft“ nun das Schweigen – man könnte bei vorliegendem Longplayer glatt von einem Überbleibsel aus dem Jahre 1990/1991 sprechen als Entombed, Carnage bzw. Dismember mit ihre legendären Debutalben die Welt in Schutt und Asche legten und den inzwischen fast verschwunden Sunlight-Sound etablierten!

Genau den gibt’s hier gleich 11x zu bestaunen – nach einem standardmässigen Intro fönt euch gleich der eigentliche Opener „The Dead“ das dünne Haupthaar reihenweise nach hinten; extrem knackige, runtergestimmte Riffs und ein Drummer der seine Anschläge hart, präzise und ungetriggert durch die Boxen drückt schicken euch auf eine Zeitreise die es in sich hat!

Meist preschen die stimmigen Kompositionen im schmissigen Uptempo voran, machen aber auch vor doomigen bzw. fiesen Midtempoparts nicht halt und offenbaren eine sehr gelungene, sehr eingängige Schreibweise die sich in den vielen Solis manifestieren und mit dem heiserem, mit ein wenig Hall unterlegtem Gegurgle ein Gesamtbild ergeben dass sich gewaschen hat!
Dass sich die Jungs gelegentlich im Doomdeath der alten Paradise Lost verlieren oder bei den Kultdeathern Edge of Sanity bedienen (nachzuhören u.a. bei „From Menace to Mayhem“ ) macht die ganze Sache gleich noch ein Stück abwechslungsreicher und sympathischer – dass „Tales from the Tomb“ dennoch & zum Glück keine Sekunde an die ehemaligen Brötchengeber erinnert sei da nur am Rande (und mit einem befreitem Aufatmen meinerseits) erwähnt…

Hits wie „Blessed upon the Altar“ oder “Chronic Hell” kann man schon beim ersten Umlauf ohne Probleme mitgrölen oder die imaginäre Luftgitarre dazu schwingen – fuckin´ Death Metal ohne grossartige Schnörkel und alte Schule ohne Ende; so stell ich mir einen gelungenen Nostalgietrip vor – fehlt eigentlich nur noch ein kühles Blondes neben der heimischen P.A. um sich voll und ganz der „Wall of Death“ (nein, damit meine ich nicht den modernen „Tanzstil“!) hinzugeben…

Gegen Ende wagt man sich auch noch an einen Entombed-Song („But Life goes on“) von deren Debüt – das zeugt entweder von Geschmack oder Grössenwahn; immerhin zieht man sich dabei aber anständig aus der Affäre und covert den Klassiker nahezu werkgetreu, aber auch fast ohne jede eigene Note bevor die Schwedenbombe mit dem letzten Track „The More we bleed“ im 2. Teil nahezu instrumental und hypnotisch ausklingt…

Innovationsfaktor = 0!
Spassfaktor = 10!!


Sei es wie es sei: Pflichtkauf für Old School – Fanatiker die sich mal wieder 15 Jahre jünger fühlen wollen; aber auch für weniger betagte Zeitgenossen geeignet die wissen wollen wie ECHTER Schwedendeath auch im Jahre 2007 zelebriert werden kann!! Vier von Fünf Kannen hoch!!



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: PMH (29.04.2007)

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