Atrocity - Werk 80 II

Artikel-Bild
VÖ: 29.02.2008
Bandinfo: ATROCITY
Genre: Metal
Label: Napalm Records
Hören & Kaufen: Amazon | Ebay
Lineup  |  Trackliste

Dita von Teese in aller Munde. Erst kürzlich an der Seite eines von Altersdemenz, Jugendwahn und übertriebenem Geltungsdran arg gebeutelten ex-Mörtelschupfer am Wiener Opernball gesichtet, nun auch als Pin-Up auf der Außehülle des neuen ATROCITY Coveralbums zu bestaunen. Dürfte die Kohle dringend notwendig haben die Strip-Queen, anscheinend haben die Anwälte von Schock Rocker und ex-Teese Ehemann MARILY MANSON doch ganze Arbeit geleistet und der „Neue“ an Teese’s Seite (Pop Barde JAMES BLUNT) dürfte demnach nicht ganz so spendabel sein. Sei’s drum, von Teese ist auf „Werk 80 II“ ja sowieso nur optischer Aufputz und daher wenig aussagekräftig, ob der Klasse (oder nicht Klasse) dieses Albums.

Und wenn wir hier von Klasse reden, tut man sich ob dieses Hitsammelsuriums natürlich ungemein schwer eine Klassifizierung vorzunehmen. „Werk 80 II“ enthält (wie übrigens auch schon sein Vorgänger aus dem Jahr 1997) ausnahmslos unsterbliche Hits der Popgeschichte und ist rein vom Songmaterial her sowieso und ohne jegliche Widerrede unantastbar.

Konzentrieren wir uns daher auf die Umsetzung von Alex Krull & Co. und da gibt es an sich auch wenig auszusetzen. Sicher hätte der Langhaarbarde zeitweise etwas mehr Mut beweisen können und sich nicht bei allen elf Stücken de-facto sehr nah am Original halten müssen. Auch wäre mir persönlich eine etwas härtere, nicht ganz so poppige Ausrichtung lieber gewesen, aber vom Potential her ist „Werk 80 II“ der ideale Chartbreaker und Aufmischer der ländlichen Furchendiscos.

So sind es schlussendich dann auch jene Song, wo ATROCITY ein wenig aus sich herausgegangen sind, die am meisten zu überzeugen wissen – „Smalltown Boy“ (BRONSKI BEAT) wird mit zaghaften, aber doch vorhanden Screams unterlegt, FRANKIE GOES TO HOLLYWOOD Nummern sind sowieso eine Bank für Coverversionen, wählt man dann auch noch das unsterbliche „Relax“ hat man beinahe gewonnen, garniert man diese Interpretierung mit leichten Double Bass Drums und aggressivem Gesang ist die Saat sowieso schon eingebracht. Den ICEHOUSE Smasher „Hey Little Girl“ hat die Vermetallisierung, trotz orchestraler Klänge, auch unendlich gut getan. Am Besten gelungen ist jedoch die Verbeugung vor der NDW Nummer „Keine Heimat“, kann mich beim besten Willen nicht daran erinnern, dass das Original von IDEAL ein derart knackig, schneller Wüstling war.

Kurzum: „Werk 80 II“ wird die Tanzflächen zum Glühen bringen, macht Laune und beweist, dass die 80er in punkto Hitunsterblichkeit nicht umsonst als goldene Jahre galten und nach wie vor gelten. Bleibt nur zu hoffen, dass sich Mr. Krull nicht wieder zehn lange Jahre Zeit lässt um die dritte Version seiner Hitsammlung zu veröffentlichen.

PS: Für die Optik Fetischisten unter Euch, die Deluxe ed [Doppel-CD], welche auch gleichzeitig „Werk 80“ enthalten wird, ist mit einem weitaus lasziveren Dita von Teese Cover ausgestattet!



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Reini (20.02.2008)

WERBUNG: Innfield Festival
ANZEIGE
ANZEIGE