Debauchery - Continue to Kill
Bandinfo: DEBAUCHERY
Genre: Death Metal
Label: AFM Records
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Lineup | Trackliste | Credits
Mehr Death, weniger AC/DC – mit diesem knappen Statement könnte man den inzwischen fünften Studiolongplayer der Blutsbrüder von DEBAUCHERY am besten auf den Punkt bringen… aber da ein Review nicht aus einem Einzeiler bestehen darf /soll, gibt’s noch Nachschlag anhand ein paar nackter Fakten ;)
Sieht man mal über die peinliche Fassade (diverse Cover & Bandfotos im Herrenmagazin-für-Arme-Look) der sich im ständig wechselnden Line-Up auftretenden süddeutschen Formation hinweg und konzentriert sich ausschliesslich auf die Musik, so bleibt auf dem neusten Streich die Erkenntnis dass vorallem die Frühwerke von SixFeetUnder einen nicht unerheblichen Einfluss auf Gesang wie Songwriting hinterlassen haben: Stücke im schlichtknappen 3-Minuten-Format, die dezent im Midtempo dahingrooven finden sich ebenso zuhauf auf „Continue to Kill“ wie einige im Geschwindigkeitsrausch dahinböllernde Metzeleinlagen, TwinGuitar-Attacken und die allgemeine Partytauglichket .. ab anderthalb Promille flutschen die ebenso eingängigen wie simpel strukturierten Stücke sicher so locker-flockig wie ein kühles Bierchen runter.
Kleinere Aufregungen in der Gesamtnote bieten lediglich die partiell eingestreuten Kreischvocals und das abschliessende „Walking Glory Road“ welches wie eine Single B-Seite einer älteren Hypocrisy-Schandtat anmutet. Also eher im epischen Stil plus Keyboards …netter Versuch, aber leider nicht das Gelbe vom Ei..
Klar, auch diverse AC/DC-Zitate gibt’s wieder im Programm : „Hard Rockin“ oder „Metal on Metal“ klingen dermassen nach todesmetallisiertem Aussie-Rock dass man hin und wieder Angst bekommt, Debauchery würden beim nächsten Gig blutbesudelt und in Schuluniform die Bühne erklimmen. Wär aber auch mal eine nette Abwechslung zum ganzen Tod&Teufel-Allerlei der Genrekollegen.
Das Problem der Scheibe ist weniger die todesmetallische Reinheitsformel, sondern die mäßig aufregende Songgestaltung - den meisten tiefergelegten Riffs fehlt nicht das aggressive Element, nein, die Halbwertszeit ist dermaßen begrenzt dass man schon mehrere Durchläufe benötigt um die stattliche Anzahl von 14 Tracks einigermaßen auseinanderhalten zu können. Die sich im wesentlichen auf ein Dreier-Feld eingrenzen lassen: Das SFU-GrooveFeld, die AC/DC-Grunzvariante und - die etwas gesichtslosen, aber schön arsch tretenden Doublebassbrecher…
Dass aber zB auch die ewigen Kritiker der Band ihr Fett - musikalisch wie textlich - wegbekommen („King of Killing“), die Slayer-Ballade „Angel of Death“ zwar handwerklich okay, ansonsten aber überflüssig - da schon x-mal durchgekaut - und wenig originell (da war die Auswahl am letzten Rundling schon weitaus attraktiver!) rüberkommt, dazu der Sound schön trocken und klar gestaltet wurde, sind da wohl nur mehr Randnotizen .
Kann man haben, muss man aber definitiv nicht!